Russland ergreift Vergeltungsmaßnahmen gegen die Türkei

BEIJING, 27. November (Xinhuanet) -- Die russisch-türkischen Beziehungen haben sich wegen des Abschusses eines russischen Kampfjets durch die türkische Luftwaffe drastisch verschlechtert. Mittlerweile lassen sich die negativen Auswirkungen dieses Zwischenfalls in mehreren Aspekten aufzeigen. Am Donnerstag sollen laut Medienberichten türkische humanitäre Kolonnen an der türkisch-syrischen Grenze von russischen Militärflugzeugen bombardiert worden sein. Das russische Verteidigungsministerium hat dies allerdings dementiert. Moskau hat klargestellt, dass der Abschuss des russischen Kampfjets für die russisch-türkischen Beziehungen folgenschwere Konsequenzen gebracht habe. Russland werde mehrere Vergeltungsmaßnahmen ergreifen. Am Donnerstag sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, Russland habe am gleichen Tag bereits alle Verbindungen mit türkischen Streitkräften unterbrochen. Darüber hinaus hat Russland am gleichen Tag die Stationierung der S-400-Luftabwehrraketensysteme in Syrien vollendet. Diese Systeme befinden sich in der syrischen Luftwaffenbasis Hmeimim und bilden eine Unterstützung des mit dem mit S-300-Luftabwehrraketen ausgestatteten Raketenkreuzer „Moskau", um die Flugsicherheit der russischen Luftwaffe in Syrien zu gewährleisten. Gleichzeitig kündigte das russische Verteidigungsministerium an, dass nach der Rettung des überlebenden Piloten Russland und Syrien im Absturzgebiet des Flugzeugs großangelegte Operationen gestartet und bereits alle Terroristen dort getötet hätten.

Am gleichen Tag hat Russland die Tourismus-Kooperation mit der Türkei eingestellt. Die Türkei gehört zu den beliebtesten Reisezielen der Russen, und die Zahl der russischen Touristen liegt unter allen in die Türkei Reisenden auf dem 2. Platz, nach Deutschland. Dieser Beschluss Russlands wird zweifellos den Fremdenverkehr der Türkei stark beeinträchtigen. Die Einbußen könnten 10 Milliarden US-Dollar erreichen. Das russische Landwirtschaftsministerium kündigte auch an, eine verstärkte Aufsicht auf aus der Türkei importierte Lebensmittel und Agrarprodukte zu üben. Laut russischen Aufsichtsbehörden entsprechen 15 Prozent der Agrarprodukte aus der Türkei den russischen Standards nicht. Zuständige Behörden werden an der Grenze zusätzliche Kontrollen umsetzen.

Am Donnerstag sagte der russische Präsident Wladimir Putin, der Abschuss des russischen Kampfjets durch die türkische Luftwaffe sei eine unvernünftige, völkerrechtswidrige Tat. Er betonte, bis jetzt habe sein Staat keine klare Entschuldigung von der türkischen Führung gehört. Sie habe keine Absicht zur Kompensation, geschweige denn Bestrafung der Täter. Moskau sei der Ansicht, dass Ankara absichtlich die russisch-türkischen Beziehungen in die Sackgasse führen wolle. Russland bedauere dies sehr.

Am gleichen Tag meinte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu, er werde sich auf der Sitzung des OSZE-Ministerrats in Belgrad Anfang Dezember mit seinem russischen Amtskollegen Sergei Lawrow treffen. Er fügte hinzu, beide Seiten könnten auf diplomatischem Weg die Probleme lösen. Die türkisch-russischen Beziehungen könnten wieder in die normale Bahn gebracht werden.

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GERMAN.XINHUA.COM 2015-11-27 14:37:05

BEIJING, 27. November (Xinhuanet) -- Die russisch-türkischen Beziehungen haben sich wegen des Abschusses eines russischen Kampfjets durch die türkische Luftwaffe drastisch verschlechtert. Mittlerweile lassen sich die negativen Auswirkungen dieses Zwischenfalls in mehreren Aspekten aufzeigen. Am Donnerstag sollen laut Medienberichten türkische humanitäre Kolonnen an der türkisch-syrischen Grenze von russischen Militärflugzeugen bombardiert worden sein. Das russische Verteidigungsministerium hat dies allerdings dementiert. Moskau hat klargestellt, dass der Abschuss des russischen Kampfjets für die russisch-türkischen Beziehungen folgenschwere Konsequenzen gebracht habe. Russland werde mehrere Vergeltungsmaßnahmen ergreifen. Am Donnerstag sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, Russland habe am gleichen Tag bereits alle Verbindungen mit türkischen Streitkräften unterbrochen. Darüber hinaus hat Russland am gleichen Tag die Stationierung der S-400-Luftabwehrraketensysteme in Syrien vollendet. Diese Systeme befinden sich in der syrischen Luftwaffenbasis Hmeimim und bilden eine Unterstützung des mit dem mit S-300-Luftabwehrraketen ausgestatteten Raketenkreuzer „Moskau", um die Flugsicherheit der russischen Luftwaffe in Syrien zu gewährleisten. Gleichzeitig kündigte das russische Verteidigungsministerium an, dass nach der Rettung des überlebenden Piloten Russland und Syrien im Absturzgebiet des Flugzeugs großangelegte Operationen gestartet und bereits alle Terroristen dort getötet hätten.

Am gleichen Tag hat Russland die Tourismus-Kooperation mit der Türkei eingestellt. Die Türkei gehört zu den beliebtesten Reisezielen der Russen, und die Zahl der russischen Touristen liegt unter allen in die Türkei Reisenden auf dem 2. Platz, nach Deutschland. Dieser Beschluss Russlands wird zweifellos den Fremdenverkehr der Türkei stark beeinträchtigen. Die Einbußen könnten 10 Milliarden US-Dollar erreichen. Das russische Landwirtschaftsministerium kündigte auch an, eine verstärkte Aufsicht auf aus der Türkei importierte Lebensmittel und Agrarprodukte zu üben. Laut russischen Aufsichtsbehörden entsprechen 15 Prozent der Agrarprodukte aus der Türkei den russischen Standards nicht. Zuständige Behörden werden an der Grenze zusätzliche Kontrollen umsetzen.

Am Donnerstag sagte der russische Präsident Wladimir Putin, der Abschuss des russischen Kampfjets durch die türkische Luftwaffe sei eine unvernünftige, völkerrechtswidrige Tat. Er betonte, bis jetzt habe sein Staat keine klare Entschuldigung von der türkischen Führung gehört. Sie habe keine Absicht zur Kompensation, geschweige denn Bestrafung der Täter. Moskau sei der Ansicht, dass Ankara absichtlich die russisch-türkischen Beziehungen in die Sackgasse führen wolle. Russland bedauere dies sehr.

Am gleichen Tag meinte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu, er werde sich auf der Sitzung des OSZE-Ministerrats in Belgrad Anfang Dezember mit seinem russischen Amtskollegen Sergei Lawrow treffen. Er fügte hinzu, beide Seiten könnten auf diplomatischem Weg die Probleme lösen. Die türkisch-russischen Beziehungen könnten wieder in die normale Bahn gebracht werden.

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