China: Besteuerung von Immobilienbesitz steht vor Änderungen
BEIJING, 12. Dezember (Xinhuanet) -- Die chinesische Regierung denkt derzeit angeblich darüber nach, zwei unterschiedliche Kategorien von Immobiliensteuern zusammenzuführen, um Redundanzen zu beseitigen.
Besteuerung von Immobilienbesitz steht vor Änderungen
Bezug nehmend auf Quellen „in den zuständigen Behörden", berichtete die Economic Informationen Daily in dieser Woche, dass zwei bereits bestehende Steuern – auf den Besitz von Immobilien und die Nutzung von städtischen Grundstücken – durch eine richtige Grund- und Immobiliensteuer ersetzt werden sollen, die von den Lokalregierungen erhoben wird.
Die Zeitung ist an die offizielle Nachrichtenagentur Xinhua angegliedert.
Die Nachricht sorgte in den chinesischen Wirtschaftsmedien und bei den Hausbesitzern für Aufsehen, obwohl keine Angaben darüber gemacht wurden, wann die neue Steuer eingeführt werden soll.
Chinas derzeitiges Immobiliensteuersystem ist ein Sammelsurium lokaler Steuern, die beim Bau, Vertrieb und Besitz von Grundstücken und Gebäuden erhoben.
Die geplante Fusion der beiden Steuern würde nur einen kleinen Teil des gesamten "Kuchens" ausmachen, könnte aber wichtige Hinweise auf die zukünftige Entwicklung von Chinas Immobiliensteuersystem geben.
Die beiden bestehenden Steuern basieren eher auf der Lage als auf dem tatsächlichen Marktwert. Im Vergleich dazu würde die vorgeschlagene neue Steuer für kommerziell genutzte Immobilien auf deren Marktwert basieren, während noch nicht ganz klar sei, wie die Steuer bei Wohneigentum angewendet werde, heißt es in dem Bericht.
Es sei jedoch wahrscheinlich, dass jede vorgeschlagene Änderung zu Kontroversen führen werde, so der Bericht.
"Eine Besteuerung auf Grundlage des Marktwerts wird eine große Herausforderung, da sich die Immobilienpreise in den großen Städten in derartige Höhen hochgeschaukelt haben, dass selbst ein Steuersatz von nur 1,0 Prozent eine schwere Belastung für die Bürger wäre", sagte Yang Zhiyong, ein Forscher der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften.
Die beiden Steuern standen im Jahr 2014 laut dem Finanzministerium für 384,4 Milliarden Yuan (54,4 Mrd. Euro) oder 6,5 Prozent der Steuereinnahmen der Lokalregierungen.
In dem Bericht hieß es, dass alle neuen Steuereinnahmen an die Lokalregierungen gehen würden.
Darüber hinaus hieß es, dass die Höhe des Steuersatzes von den Lokalregierungen festgelegt würde.
Laut Shi Zhengwen, Professor für Steuerrecht an der Universität für Politikwissenschaften und Recht, wird die neue Immobiliensteuer eine wichtige Einnahmequelle für die chinesischen Lokalregierungen werden, aber der Aufbau des Systems könnte noch 10 bis 20 Jahre dauern.
Auf eine Anfrage bezüglich eines Kommentars reagierte das chinesische Finanzministerium nicht.
"Es gibt immer noch viele Fragen, die beantwortet werden müssen", sagte Ma Jun, ein Forscher an der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften. "Wie ist die neue Steuer zu erheben? Wird sie beispielsweise alle vorhandenen Wohnungen umfassen, oder nur neue Wohnungen? Wird sie alle vorhandenen Häuser umfassen, oder nur städtische? Wie wird der Steuersatz bestimmt?“
(Quelle: german.china.org.cn)
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