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Interview: Russischer Experte fordert SOZ auf Antiterrormaßnahmen in Zentralasien zu verbessern

MOSCOW, 15. Dezember (Xinhua) -- Die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) muss ihre Verhinderungsmaßnahmen in Hinblick auf die frühe Verbreitung des Terrorismus in Zentralasien verbessern, sagte ein russischer Experte.

“Eine wesentliche Aufgabe ist es, die Strukturen im Inneren des SOZ-Mechanismus, die mit Anti-Terror-Aktivitäten im Zusammenhang stehen, zu verbessern. Dazu gehören Anti-Terrorzentren, sowie deren Operationen, als auch Sicherheitsdienste und der Informationsaustausch zwischen den Mitgliedstaaten“, hat Azhdar Kurtov, seines Zeichens Chefredakteur des Journals „National Strategy Issues“ und Experte am russischen Institut für Strategiestudien, in einem jüngsten Interview mit Xinhua verlauten lassen.

Es wird dazu beitragen Terrorverdächtige in einem frühen Stadium zu identifizieren und ihre Kommunikationskanäle, als auch die Finanzierungsquellen für Rekrutierungen zu blockieren, fügte der Experte hinzu.

Bezüglich der Sicherheit hat die SOZ seit ihrer Gründung im Jahr 2001 eine allseitige Zusammenarbeit durchgeführt.

Um regionale Sicherheit zu gewährleisten, wurde dem Länderblock höchste Priorität für den Kampf gegen die „drei bösen Kräfte“ bewilligt, zu denen Terrorismus, Separatismus und Extremismus gehören. Daraus entstand im Jahr 2004 unter anderem die Regionale Anti-Terror-Struktur (RCTS) der SOZ.

Die Gefahr des Terrorismus in Zentralasien ist hoch, da die Region über sehr viele Bodenschätze verfügt und deswegen besonders attraktiv für Extremisten ist, sagte Kurtov.

Mehrere Elemente haben die Region zu einem fruchtbaren Nährboden für die Rekrutierung von militanten Aktivisten gemacht. Dazu gehört die Gegebenheit, dass Muslime die Mehrheit der Bevölkerung stellen und damit zum Gegenstand der aktiven Propaganda des Terrorismus werden können, glaubt er.

Die SOZ sollte Wechselbeziehungen organisieren und versuchen das gegenseitige Verständnis zwischen den zentralasiatischen Staaten zu fördern. Und zwar unter der Berücksichtigung des erhöhten Risikos einer Invasion durch bewaffnete terroristische Gruppen aus dem benachbarten Afghanistan, wo Terroristen immer aktiver werden, schlug er vor.

“Wenn die SOZ zeigt, dass das Niveau der Zusammenarbeit zwischen ihren Mitgliedern hoch genug ist, werden diejenigen, die Pläne hinsichtlich eines aggressiven Terrorismus in Zentralasien schmieden, zwei Mal darüber nachdenken, ob sie sich nicht mit nur mit einem Staat anlegen wollen, sondern mit der kombinierten Stärke sämtlicher SOZ-Partner“, sagte der Experte.

Für Russland, so glaubt Kurtov, sind die Fragen der Sicherheit im Nordkaukasus sehr bedeutend, da die Region in geographischer Nähe zu Syrien, dem Irak und der Türkei steht, wo radikale Gruppierungen aktiv sind und die Gegend, verglichen mit dem europäischen Teil Russlands, unter einem relativ niedrigen Niveau der sozialen Wohlfahrt leidet.

Die russische Regierung hat jedoch eine Reihe von Programmen ins Leben gerufen, die auf die Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Situation in der Region abzielen, sagte der Experte.

“Auf diese Art und Weise kann sich die SOZ an der Umsetzung dieser Projekte beteiligten, die hilfreich dabei sind junge Menschen von der Beteiligung an radikalen Aktivitäten abzulenken“, fügt er hinzu.

Nichtsdestotrotz hätte sich der internationale Terrorismus ohne die Unterstützung von einigen führenden Nationen, wie vor allem der USA, nicht so schnell und aggressiv verbreiten können, sagte Kurtov.

“Da die Vorherrschaft der Vereinigten Staaten am Schrumpfen ist, scheut man zur Wahrung des eigenen Monopols keine Mühen, wodurch man in ihrer Außenpolitik auf immer aggressivere Methoden setzt, was zur Bildung der radikalen islamischen Bewegung auf der ganzen Welt beigetragen hat“, sage er weiter.

Deshalb sieht Kurtov die größte Bedrohung in der Zukunftsaussicht von Washingtons Politik, welche die, durch das Völkerrecht regulierten, internationalen Beziehungen immer abenteuerlicher und ignoranter begegnet.

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