China ernennt ersten Anti-Terror-Chef
BEIJING, 22. Dezember (Xinhuanet) -- Mit der Ernennung von Liu Yuejin zum ersten Anti-Terror-Chef reagiert Beijing auf die jüngsten Anschläge im In- und Ausland. Chinas Kommissar für die Terrorbekämpfung hat bereits den berüchtigten Drogenboss Naw Kham zur Strecke gebracht.
Liu Yuejin, eine Schlüsselfigur in Chinas Kampf gegen den Drogenhandel, ist am Sonntag zum ersten Kommissar für Terrorismusbekämpfung ernannt worden. Der 56-Jährige, der bislang als assistierender Minister im Ministerium für öffentliche Sicherheit tätig war, wird Chinas Kampf gegen den Terror in Zukunft koordinieren. Nähere Informationen über Lius Ernennung gab das Ministerium keine bekannt.
Mei Jianming von der Beijinger People's Public Security University of China, die dem Ministerium für öffentliche Sicherheit unterstellt ist, begrüßt Lius Ernennung zum Anti-Terror-Chef, fordert gleichzeitig aber auch flankierende Maßnahmen: „Nach Lius Ernennung müssen wir dringend eine nationale Plattform für den Informationsaustausch errichten, die den Behörden hilft, Informationen zur Terrorbekämpfung zu erhalten und zu analysieren. Darauf basierend müssen wir die Polizei, die bewaffnete Polizei und die Soldaten richtig einsetzen, um Terroranschläge zu verhindern und kriminelle Gruppierungen ins Visier zu nehmen.“
In den vergangenen Jahren forderten Terroranschläge in China immer wieder zahlreiche Tote und Verletzte. Im März 2014 beispielsweise kamen 29 Menschen ums Leben, als Bewaffnete den Bahnhof in Kunming stürmten. 143 Personen wurden bei dem Anschlag im Hauptort der Provinz Yunnan verletzt.
Zwei Monate später lancierte das Ministerium für öffentliche Sicherheit eine Anti-Terror-Kampagne. Offiziellen Angaben zufolge konnten durch die Kampagne mehrere Terrorverdächtige aus dem Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang davon abgehalten werden, China zu verlassen, um im Nahen Osten ein Terror-Training zu erhalten oder sich dem Islamischen Staat anzuschließen.
Nach der blutigen Anschlagsserie in Paris Mitte November hat das Ministerium für öffentliche Sicherheit die „Patrouillen und Präventivmaßnahmen landesweit verstärkt, um ähnliche Vorfälle in China zu verhindern“.
Liu stammt aus der südchinesischen Provinz Hunan. Einen Namen gemacht hat sich Chinas erster Anti-Terror-Chef im Kampf gegen den Drogenhandel. Nach der Ermordung von 13 chinesischen Fischern am 8. Oktober 2011 wurde Liu zum Leiter einer Sondereinsatzgruppe ernannt, der es in Zusammenarbeit mit der Polizei in Laos, Myanmar und Thailand gelang, die Schuldigen – einschließlich des myanmarischen Drogenbosses Naw Kham – zu fassen. Naw Kham wurde im November 2012 zusammen mit mehreren Mitgliedern seiner Bande in Yunnan zum Tode verurteilt.
Liu war auch eine Zeit lang als Vizechef für öffentliche Sicherheit in der regierungsunmittelbaren Stadt Tianjin tätig. Darüber hinaus leitete er das Büro für allgemeine Angelegenheiten innerhalb des Ministeriums für öffentliche Sicherheit sowie die Akademie für die bewaffnete Polizei.
(Quelle: german.china.com.cn)
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