Finanzbeamter weist Ängste über Währungskrieg zurück
China versucht in keiner Weise, durch die Abwertung des RMB zur Ankurbelung der Exporte einen Währungskrieg vom Zaun zu brechen, da Fluktuationen seiner Währung – in beide Richtungen – in Kürze zur "neuen Normalität" der chinesischen Wirtschaft gehören werden. Dies sagte Han Jun, ein hoher Finanzbeamter der chinesischen Regierung, am 11. Januar in New York.
Eine Frau präsentiert die Geldscheine von US-Dollar und RMB in der Stadt Qionghai in der chinesischen Provinz Hainan (Foto vom 7. Januar 2016).
Han Jun, stellvertretender Direktor der zentralen führenden Abteilung für finanzielle und wirtschaftliche Angelegenheiten, stellte dem New Yorker Publikum Chinas 13. Fünfjahresplan auf einem Symposium vor.
Laut Han sei der Yuan derzeit mit einem Abwertungsdruck aus dem Markt konfrontiert, der seiner Ansicht nach ein vorübergehender Trend sei. Die „Zwei-Wege-Fluktuation“ – das Steigen oder Fallen des RMB-Wechselkurses – werde bald die neue Normalität der chinesischen Wirtschaft sein.
Der Leitkurs des RMB gegenüber dem US-Dollar war am 11. August 2015 um zwei Prozent auf 6,2298 Yuan/Dollar gefallen, nachdem China die Verbesserung seines Wechselkursmechanismus angekündigt hatte. Dies war der größte Kursrückgang an einem einzigen Tag seit 1994 gewesen.
Der Wechselkurs des Yuan fiel im Jahr 2015 gegenüber dem US-Dollar um 4,46 Prozent, der größte Rückgang seit einigen Jahrzehnten. Gleich zu Beginn dieses Jahres rutschte der Wechselkurs dann wieder unter 6,5 Yuan pro Dollar und erreichte ständig neue Tiefs.
"Die Maßnahmen, die wir ergriffen haben, um Chinas Devisenhandel zu reformieren, stellen einen wichtigen Schritt in Richtung der Reform des gesamten chinesischen Marktes dar", sagte Han. "Ich möchte deutlich machen, dass sich China noch nie durch die Manipulation der Wechselkurse einen Handelsvorteil verschafft hat."
Laut Han werde der Mechanismus zur Festsetzung des RMB-Wechselkurses schrittweise das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage des Marktes widerspiegeln und auf dem Weg dahin in einem bestimmten Umfang fluktuieren.
Basierend auf den Grundlagen der chinesischen Wirtschaft könne der RMB aber nicht ewig weiter sinken, sagte Han. China werde weiter an der Verbesserung seines marktorientierten Wechselkursmechanismus arbeiten die Kursfluktuationen innerhalb einer angemessenen Bandbreite halten.
Am 30. Oktober 2015 war der chinesische Yuan nach einer Abstimmung innerhalb des Internationalen Währungsfonds (IWF) in den Korb der Sonderziehungsrechte (SZR) aufgenommen worden. Mit dem Beitritt zu den SZR, der zum 1. Oktober 2016 in Kraft tritt, wird der chinesische Yuan nach dem US-Dollar, dem Euro, dem britischen Pfund und dem japanischen Yen die fünfte internationale Reservewährung.
Der Beitritt des Yuan zu den SZR konsolidiers die Stabilität der chinesischen Währung, und es sei sehr unwahrscheinlich, dass diese außer Kontrolle gerate, erklärte Han.
Han betonte jedoch auch, dass die Chinesische Zentralbank ein Eingreifen in den Markt nicht ausschließen könne, falls der Devisenmarkt zu weit von den Grundlagen der Realwirtschaft abweiche und zu stark auf- und abschwanke.
(Quelle: german.china.org.cn)