Unternehmensgruppe: Flüchtlingsintegration ist die größte Herausforderung seit der deutschen Wiedervereinigung
Versammelte Flüchtlinge warten auf die tägliche Verteilung der Lieferungen im Aufnahmezentrum für Flüchtlinge und Asylsuchende in Berlin, Deutschland, 1. September 2015. (Quelle: Xinhua/Zhang Fan)
BERLIN, 28. Januar (Xinhuanet) – Die Art und Weise, wie Flüchtlinge integriert werden sollen, ist eine der größten Herausforderungen, die sich Deutschland seit der Wiedervereinigung des Landes stellen muss, sagte eine führende deutsche Unternehmensgruppe am Mittwoch, die davon ausgeht, dass es Jahre dauern wird bis der Prozess abgeschlossen ist.
„Die Integration der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt ist eine der größten Herausforderungen seit der Wiedervereinigung“, sagte Eric Schweitzer, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK).
Rund 1,1 Millionen Asylsuchende sind im Jahr 2015 nach Deutschland eingereist. Es wird erwartet, dass eine ähnliche Anzahl auch dieses Jahr in Deutschland ankommen wird.
Ökonomen sagen, dass der Zustrom an Flüchtlingen auf kurze Sicht der deutschen Wirtschaft zugutekommen wird, was am Konsum und den Staatsausgaben für die Aufnahme der Neulinge liegt. Auf lange Sicht wäre eine erfolgreiche Integration jedoch notwendig, wenn Deutschland die Krise zu einer Chance umwandeln möchte.
Menschen versammeln sich außerhalb eines Zeltes am Landesamt für Gesundheit und Soziales, kurz LaGeSo, in Berlin, Deutschland, 7. November 2015. (Quelle: Xinhua/Zhang Fan)
„Es ist klar, dass dieser Integrationsprozess sicherlich fünf bis zehn Jahre dauern wird”, sagte Schweitzer gegenüber der Zeitung Berliner Morgenpost und fügte hinzu, dass die Asylsuchenden zur Erhöhung ihrer Chancen auf Ausbildung und Beschäftigung, schnell die deutsche Sprache lernen müssen.
„Sie müssen ihr eigenes Engagement zur Integration mitbringen“, sagte er.
Falls sie erfolgreich in den Arbeitsmarkt integriert werden, wird erwartet, dass die Flüchtlinge den Fachkräftemangel in Deutschland lindern können, was die größte Herausforderung deutscher Unternehmen darstellt.
Mehr als zwei Drittel der deutschen Klein und mittelständischen Unternehmen, welche das Rückgrat der deutschen Wirtschaft repräsentieren, finden es schwierig qualifizierte Fachkräfte zu rekrutieren, was 360.000 Stellen unbesetzt lässt und in jährliche Einnahmenausfällen in Höhe von fast 46 Milliarden Euro (ungefähr 50 Milliarden US-Dollar) hinausläuft.
Laut der Umfrage, prüften 55 Prozent der deutschen Klein und mittelständischen Unternehmen, ob die nach Deutschland gekommenen Asylsuchenden dabei helfen können die Arbeitslücken zu füllen, während 85 Prozent gesagt haben, dass sie bereit sind Flüchtlinge einzustellen.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
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