Nachrichtenanalyse: Chinesische Fertigungsindustrie passt sich Wandel der Zeit an
BEIJING, 19. Februar (Xinhuanet) -- In Chinas südlicher Fertigungsdrehscheibe Dongguan schliesst eine Schuhfabrik und entlässt 1.900 Angestellte.
Die Fabrik, eine Tochter der Stella International Holdings, ist einer der wichtigsten Herstellungs- und Verarbeitungsstandorte für Marken wie Nike, Prada und ECCO.
Eine Stunde mit dem Auto von Dongguan entfernt, in Shenzhen, gab Smartphonehersteller Huawei seinen Jahresumsatz für 2015 bekannt: 60,1 Milliarden US-Dollar mit einer Prognose von 81,8 Milliarden US_Dollar in diesem Jahr. Huawei ist mittlerweile der drittgrößte Hersteller von Smartphones weltweit nach Samsung und Apple und wächst weiterhin stark.
Diese zwei Geschichten sind eine Momentaufnahme der derzeitigen Vorgänge in Chinesischen Firmen: Traditionelle Hersteller ringen mit Überkapazitäten, während neue Industrien florieren.
Huawei verdankt seinen Erfolg der kontinuierlichen Innovation. Jedes Jahr fließen 10 Prozent des Umsatzes zurück in die Forschung und Entwicklung. Fast die Hälfte der Angestellten sind auf dem einen oder anderen Wege in der Forschung und Entwicklung involviert.
Der Wandel in der Herstellungsstruktur kann in Chinas Exporten gesehen werden. Verarbeitung, arbeitsintensiv und mit niedrigem Technologieeinsatz, wird durch den allgemeinen Handel, mit inländischen Produkten und Technologien, ersetzt. Der Bestandteil des allgemeinen Handels an den Gesamtexporten beträgt mittlerweile 58,4 Prozent.
Im Mai 2015 führte China den “Made in China 2025” Plan ein, mit dem Ziel von der Low-End Herstellung auf Produktion mit höherer Wertschöpfung umzustellen. Lokale Regierungstellen haben High-Tech Firmen steuerliche Anreize geboten und steuerten Privatfonds auf innovative Projekte zu.
Dass technologieintensive Produktion lukrativ wird, führt dazu dass sich traditionelle Hersteller anpassen.
Auch in der internationalen Kooperation finden sich Chancen. Viele chinesische Hersteller haben durch die Errichtung von Fabriken im Ausland Wege gefunden, die Überkapazitäten mit niedrigeren Lohnkosten anderswo abzufedern.
Internationale Fusionen mit Beteiligung chinesischer Firmen nahmen in 2015 um 40 Prozent zu. Laut PricewaterhouseCoopers (PwC) handelt es sich hier meistens um Übernahmen bei denen private Hersteller es auf den Technologievorsprung wertvoller Marken abgesehen haben.
So wie sich China in der Vergangenheit für seinen Aufstieg auf die Fertigungsindustrie verließ, so spielt sie auch weiterhin eine tragende Rolle. Die chinesische Fertigungsindustrie verschwindet nicht, sie verändert sich nur.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
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