China Voice: Arbeitsplatzverluste bedauerlich, aber notwendig

 

LÜLIANG, 29. Februar 2016 (Xinhuanet) – Leute beim Besuch einer Jobbörse in der Stadt Xiaoyi in der nordchinesischen Provinz Shanxi am 28. Februar 2016. Am Sonntag eröffnete hier eine Jobbörse, die 3318 freie Stellen anbietet. (Archivfoto: Xinhua/Zhang Jianyi)

BEIJING, 2. März (Xinhuanet) – Entlassungen sind grundsätzlich schmerzhaft für die Entlassenen, ihre Familien und die Gesellschaft im Allgemeinen. Für Industrien, die von Überkapazität belastet werden, sind sie jedoch längst überfällige Veränderungen.

In der Kohle- und Stahlindustrie ist ein Wandel zwingend notwendig, da das derzeitige Modell untragbar ist. Die Stahlproduktion richtet sich nicht mehr nach der Marktnachfrage und übersteigt mittlerweile das Produktionsvolumen der nächstfolgenden vier Industrien um das Doppelte.

Das Ergebnis ist vernichtend, die Preise befinden sich im freien Fall und in Fabriken herrscht eine gespenstische Stille, nachdem operative Verluste die Produktion zum Erliegen gebracht haben. Angestellte behalten zwar ihre Arbeit und ihre mageren Gehälter, können sich aber nicht sicher sein, ob sie im nächsten Monat noch ihre Gehaltsschecks bekommen. Das Licht am Ende des Tunnels scheint mit jedem Tag schwächer zu werden.

Vor diesem Hintergrund erwartet China eine Welle der Arbeitslosigkeit in Industrien, die mit Überkapazität zu kämpfen haben. Laut dem “Ministerium für Human Ressources und Soziale Sicherheit” werden 1,8 Mio. Menschen in der Kohle- und Stahlindustrie ihre Arbeit verlieren.

China versprach, dass der Markt die entscheidende Rolle in der Wirtschaft spielen werde und der Markt hat gesprochen. Bei den Finanzen beispielsweise schreckten Ausfälle die Investoren vom Anleihenkauf in diesen Industrien ab und Geschäftsbanken verringerten ihr Risiko.

Man einigte sich darauf, dass diese Industrien, aus geschäftlicher Perspektive betrachtet, schlichtweg nicht länger rentabel seien und der Markt, und nicht die Regierung, die treibende Kraft hinter der Schließung der Kohleminen und Stahlfabriken sei.

Um den Arbeitsplatzverlusten entgegen zu wirken, plant die Regierung 100 Mrd. Yuan (15,4 Mrd. US-Dollar) in den nächsten zwei Jahren, zur Unterstützung der Arbeitslosen, bereitzustellen.

Erfahrene Beobachter meinen, dass China immer um die Aufrechterhaltung der Harmonie und Stabilität seiner Arbeitskräfte bemüht sei, vor allem jetzt während der wichtigen, jährlichen legislativen Tagungen, die diese Woche stattfinden. Die Tatsache, dass mehrere Minister sich öffentlich zu den zu erwartenden Arbeitsplatzverlusten noch vor den Sitzungen äußerten, ist ein Beleg dafür, dass die Regierung das Thema nicht meiden, sondern direkt angehen möchte.

Die Verpflichtung der Regierung das Problem der Überkapazitäten anzugehen, steht im Einklang mit der wirtschaftlichen Reformagenda, insbesondere dem Wechsel hin zur angebotsorientierten Reform, die Peking zum obersten, ökonomischen Ziel erklärt hat. Der Angebotsüberschuss in den Bereichen Kohle und Stahl ist eine Folge aus der Zeit des Wachstums durch Low End Produkte. Angesichts der derzeitigen Bemühungen das ökonomische Wachstumsmodel zu verbessern, sind Arbeitsplatzverluste ein bedauerlicher, aber notwendiger Nebeneffekt.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

 

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China Voice: Arbeitsplatzverluste bedauerlich, aber notwendig

GERMAN.XINHUA.COM 2016-03-03 15:04:12

 

LÜLIANG, 29. Februar 2016 (Xinhuanet) – Leute beim Besuch einer Jobbörse in der Stadt Xiaoyi in der nordchinesischen Provinz Shanxi am 28. Februar 2016. Am Sonntag eröffnete hier eine Jobbörse, die 3318 freie Stellen anbietet. (Archivfoto: Xinhua/Zhang Jianyi)

BEIJING, 2. März (Xinhuanet) – Entlassungen sind grundsätzlich schmerzhaft für die Entlassenen, ihre Familien und die Gesellschaft im Allgemeinen. Für Industrien, die von Überkapazität belastet werden, sind sie jedoch längst überfällige Veränderungen.

In der Kohle- und Stahlindustrie ist ein Wandel zwingend notwendig, da das derzeitige Modell untragbar ist. Die Stahlproduktion richtet sich nicht mehr nach der Marktnachfrage und übersteigt mittlerweile das Produktionsvolumen der nächstfolgenden vier Industrien um das Doppelte.

Das Ergebnis ist vernichtend, die Preise befinden sich im freien Fall und in Fabriken herrscht eine gespenstische Stille, nachdem operative Verluste die Produktion zum Erliegen gebracht haben. Angestellte behalten zwar ihre Arbeit und ihre mageren Gehälter, können sich aber nicht sicher sein, ob sie im nächsten Monat noch ihre Gehaltsschecks bekommen. Das Licht am Ende des Tunnels scheint mit jedem Tag schwächer zu werden.

Vor diesem Hintergrund erwartet China eine Welle der Arbeitslosigkeit in Industrien, die mit Überkapazität zu kämpfen haben. Laut dem “Ministerium für Human Ressources und Soziale Sicherheit” werden 1,8 Mio. Menschen in der Kohle- und Stahlindustrie ihre Arbeit verlieren.

China versprach, dass der Markt die entscheidende Rolle in der Wirtschaft spielen werde und der Markt hat gesprochen. Bei den Finanzen beispielsweise schreckten Ausfälle die Investoren vom Anleihenkauf in diesen Industrien ab und Geschäftsbanken verringerten ihr Risiko.

Man einigte sich darauf, dass diese Industrien, aus geschäftlicher Perspektive betrachtet, schlichtweg nicht länger rentabel seien und der Markt, und nicht die Regierung, die treibende Kraft hinter der Schließung der Kohleminen und Stahlfabriken sei.

Um den Arbeitsplatzverlusten entgegen zu wirken, plant die Regierung 100 Mrd. Yuan (15,4 Mrd. US-Dollar) in den nächsten zwei Jahren, zur Unterstützung der Arbeitslosen, bereitzustellen.

Erfahrene Beobachter meinen, dass China immer um die Aufrechterhaltung der Harmonie und Stabilität seiner Arbeitskräfte bemüht sei, vor allem jetzt während der wichtigen, jährlichen legislativen Tagungen, die diese Woche stattfinden. Die Tatsache, dass mehrere Minister sich öffentlich zu den zu erwartenden Arbeitsplatzverlusten noch vor den Sitzungen äußerten, ist ein Beleg dafür, dass die Regierung das Thema nicht meiden, sondern direkt angehen möchte.

Die Verpflichtung der Regierung das Problem der Überkapazitäten anzugehen, steht im Einklang mit der wirtschaftlichen Reformagenda, insbesondere dem Wechsel hin zur angebotsorientierten Reform, die Peking zum obersten, ökonomischen Ziel erklärt hat. Der Angebotsüberschuss in den Bereichen Kohle und Stahl ist eine Folge aus der Zeit des Wachstums durch Low End Produkte. Angesichts der derzeitigen Bemühungen das ökonomische Wachstumsmodel zu verbessern, sind Arbeitsplatzverluste ein bedauerlicher, aber notwendiger Nebeneffekt.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

 

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