Xinhua Insight: Belohnungen und Risiken des chinesischen Fünfjahresplans
BEIJING, 12. März (Xinhuanet) -- Investoren sind optimistisch dass Chinas neue Fünfjahresplan Chinas Entwicklung unterstützen werden, während die Reformsschritte zum vorgeschlagenen Wachtumsziel neu priorisiert werden müssten.
Der Entwurfsrahmen von Chinas 13. Fünfjahresplan seit 1953, wurde am 5. März enthüllt. Er wird am 16. März abgeschlossen werden, wann die nationale jährliche Tagung der Gesetzgebung zum Ende kommt.
Mit einem anspruchvollen Durchschnittswachstum “über 6,5 Prozent” für diese Periode ist es offensichtlich, dass China seine langzeitig erhoffte Ziele nicht verpassen würde: “eine Gesellschaft mit bescheidenem Wohlstand in allen Aspekten” zu verwirklichen, die Größe der Wirtschaft und das Pro-Kopf-Einkommen von der Grundlinie des Jahres 2010 bis zum Jahr 2020 zu verdoppeln.
Das Wachstumsziel ist konform mit einem Aufruf vom Staatspräsident Xi Jinping in November, wo er sagte “ein Minimum des jährlichen Durchschnittswachstums von 6,5 Prozent” sei erforderlich zu gewährleisten, diese Ziele vor 2020 erreichen zu können.
Um solches Wachstum zu erzielen wird nicht leicht sein. Auf einer Seite bemüht sich China um Quantität für Qualität, auf der anderen Seite könnten Probleme wie industrielle Überkapazität, Auftragsbestand von unverkauften Wohnhäusern, steigende Staatsverschuldungen und gedämpfte globale Nachfrage eine Nacht über nicht gelöst werden.
Die Schwierigkeiten gehen über die Realisierung vom bewundernswerten wirtschaftlichen Wachstum hinaus. Rennen zu den vorgeschlagenen Zielsetzungen ohne Erfüllung von den versprochenen Reformen der Regierung könnte noch schwieriger sein.
Wirtschaftexperten hoffen seit langem dass China seine Obsession von Wachstumsgetempo aufgeben könnte und selbst Atempause einräume, um sich an andere Prioritäten zu orientieren, so wie die Umstrukturierung von Staatsunternehmen, Drosselung von unwirtschaftlicher Investion und Umweltschutz.
Die Regierung brachte mehr Toleranz für das verlangsamte Wachstum auf seit Xi Jinping 2013 das Amt des Präsidenten antrat. Dies zeigt sich an der konsequenten Herabstufung des BIP.
Das diesjährige Wachstumsziel liegt zwischen 6,5 und 7 Prozent und ist damit niedriger als das letztjährige Ziel von „etwa 7 Prozent“. Die Zentralregierung misst dem BIP bei der Bewertung der Leistung lokaler Beamter auch weniger Bedeutung bei.
Jüngstes Beispiel für das Bekenntnis zur Reform ist die Entlassung von 1,8 Mio. Arbeitern in den sogenannten „Zombie-Unternehmen“ des aufgeblähten Kohle- und Stahlsektors. Die Regierung hat 100 Mrd. Yuan (15,3 Mrd. US-Dollar) als Unterstützung für die Arbeiter vorgesehen.
Chinas Leistungen in den vergangenen Jahrzehnten sind keineswegs ein Wunder. Das Land wird mit der gleichen Entschlossenheit einige der auftretenden Nebenwirkungen bewältigen.
Robert Lawrence Kuhn, Stratege für internationale Unternehmen, sagte gegenüber Xinhua: „Dramatische Entwicklungen verursachen allgegenwärtige Probleme und China sieht sich Widersprüchen und Herausforderungen gegenüber“.
Im Idealfall lösen die Beförderer des neuen Wachstums die des alten ab und ermöglichen einen reibungslosen Übergang. Aber inländischer Verbrauch und Dienstleistungen sind nicht ausgereift genug, um als Ausgleich zu dienen.
Michael Spence, Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften, meinte gegenüber Xinhua, dass die größte Herausforderung zwar die Beibehaltung eines Wachstums von 6,5 bis 7 Prozent vor dem Jahr 2020 sei, die Vollendung des strukturellen Wandels und die Unterstützung der Reformen jedoch wichtiger seien.
Es bleibt abzuwarten wie China Wachstum und Reformen ausgleichen wird. Gleichzeitig sind Investoren von den neuen Möglichkeiten, die das qualitative Wachstum eröffnet, begeistert.
Angebotsorientierte Reformen, Innovationen, technologische Verbesserungen, Marktwettbewerb, effizientere staatseigene Unternehmen und verminderte Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen nehmen alle eine Sonderstellung im jüngsten Fünfjahresplan ein.
Chinas Ausgaben für Forschung und Entwicklung werden in den nächsten fünf Jahren 2,5 Prozent des BIP ausmachen. Im letzten Jahr betrugen die Ausgaben nur 2 Prozent des BIP. Diese erhöhten Investitionen werden für anspruchsvolle Projekte, wie die Erforschung des fernen Weltraumes und Robotertechnik, genutzt werden.
Die Betonung des innovationsbasierten Wachstums hat besonders andere innovative Volkswirtschaften motiviert.
Der Geschäftsführer des „China-Britain Business Council“ (CBBC), Jeff Astle, erklärte gegenüber Xinhua: „Das Vereinigte Königreich bietet ein ausgereiftes, bewährtes System, das Innovationen befördert. Die Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Ländern kann auf ein neues Niveau gebracht werden.“
Ende diesen Monats wird ein Bericht über die „Made in China 2025-Initiative“ zur Zusammenarbeit britischer und chinesischer Unternehmen auf dem „CBBC-Forum für Innovationen“ in der Hafenstadt Tianjin veröffentlicht werden.
Der Vizepräsident von „Catterpillar“ und Vorsitzender von „Catterpillar China“, Chen Qihua, erklärte, dass Chinas erhöhte Beiträge zur Innovation, Intelligenten Fertigung und Energieeinsparung mehr Möglichkeiten zur Zusammenarbeit für das Unternehmen bieten.
Chen erwähnte: „Wir sind optimistisch, was Chinas langfristige Entwicklungsaussichten angeht.“
Angesichts der für Innovationen typischen Unsicherheiten ist jedoch Geduld erforderlich.
Kuhn bemerkte: „Innovationen funktionieren nicht wie kostengünstige Fertigung. Innovationen sind nicht Gesetzen unterworfen. Eine innovationsbasierte Volkswirtschaft muss Fehlschläge als einen notwendigen Teil des Prozesses hinnehmen.“
Er merkte an: „Die effektivste und stärkste Politik zur Erleichterung des Übergangs von China ist größerer Wettbewerb.“
(Gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)