Vereinigten Staaten sollten die Realität von immer häufiger werdenden chinesischen Investitionen in den USA rational akzeptieren – Interview mit Geoffrey Garrett, dem Dekan der Wharton Business School of the University of Pennsylvania
Von Gao Pan, Shi Yingshan
WASCHINGTON, 25. April (Xinhuanet) -- Im Rahmen eines exklusiven Interviews mit einem Reporter der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua sagte Geoffrey Garrett, der Dekan der amerikanischen Wharton Business School of the University of Pennsylvania, dass die Vereinigtem Staaten die Realität von immer häufiger werdenden chinesischen Investitionen in den USA rational akzeptieren sollten.
Garrett sagte, dass die heutigen Handelsbeziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und China bereits eine „noch ausgeglichenere neue Normalität” betreten haben: Auf der einen Seite ist der chinesische Markt für Apple, General Motors und andere amerikanische Unternehmen immer wichtiger geworden; auf der anderen Seite sorgen Chinas Aufwärtsfahrt in der industriellen Wertschöpfungskette sowie der gesteigerte und nicht mehr unterschätzte Wert des RMB gegenüber dem US-Dollar in den vergangenen Jahren dafür, dass chinesische Investitionen in den Vereinigten Staaten weiterhin ansteigen werden.
Das National Committee on United States - China Relations und die Rhodium Group haben in diesem Monat gemeinsam einen Forschungsbericht veröffentlicht, der zeigte, dass Direktinvestitionen von chinesischen Unternehmen in den Vereinigten Staaten einen Rekordwert von 15 Milliarden US-Dollar erreicht haben. Und unter Berücksichtigung der diesjährigen bereits angekündigten ausstehenden Geschäftsabschlüsse und Projekte, welche bereits einen Umfang von 30 Milliarden US-Dollar erreicht haben, wird erwartet, dass chinesische Investitionen in den USA ein weiteres Rekordhoch erreichen werden.
Außerdem zeigte der Bericht eine Verbindung zwischen der amerikanischen Gesellschaft und dem chinesischen Marktplatz in den gesteigerten amerikanischen Investitionen von chinesischen Firmen. So wurde unter anderem der Export von amerikanischen Gütern und Dienstleistungen Richtung China vereinfacht, was eine Förderung des amerikanischen Wirtschaftswachstums und eine Steigerung der Beschäftigung zur Folge hatte. Bis Ende letzten Jahres besaßen chinesische Firmen bereits über 1900 Tochtergesellschaften in den Vereinigten Staaten. Außerdem wurden Geschäfte in 42 Bundesstaaten errichtet; die Anzahl der Beschäftigten erreichte 90.000 Menschen.
Garrett glaubt, dass chinesische Investitionen in den Vereinigten Staaten gegenwärtig bereits im Immobilienmarkt, in der Unterhaltung und in zahlreichen anderen Industrien involviert sind und der Expansionstrend andauern wird. Für den amerikanischen Wirtschaftswachstums wird diese Entwicklung von Tag zu Tag immer wichtiger. Die Vereinigten Staaten sollten die Realität von immer häufiger werdenden chinesischen Investitionen in den USA rational akzeptieren. Und der Trend der Politisierung gegenüber chinesische Investitionen sollte vermieden werden.
Hinsichtlich der zahlreichen Freihandelskommen im asiatisch-pazifischen Raum, glaubt Garrett, dass das gegenwärtige Fehlen eines regionalen Abkommens, gleichzeitig sowohl die Miteinbeziehung der Vereinigten Staaten und China beinhalten wird. Als das „Asiatisch-Pazifische Jahrhundert” des 21. Jahrhunderts sollte es eine solche Systemarchitektur geben.
Garrett meint, unter Berücksichtigung der innenpolitischen Faktoren in den USA, dass die im Vorschlag vorgebrachte asiatisch-pazifische Freihandelszone einen besseren institutionellen Rahmen durch die Einbeziehung der USA und China haben könnte. Derzeit intensivieren alle Parteien die gemeinsame strategische Untersuchung hinsichtlich des Aufbaus einer asiatisch-pazifischen Freihandelszone. Die entsprechenden Untersuchungsberichte werden den führenden Politikern während der diesjährigen informellen Konferenz der führenden Nationen der „Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft“ vorgelegt.
Garrett erklärte, dass beide Seiten die Komplexität der chinesisch-US-amerikanischen Beziehung verstünden und sie wüssten wie sie ihre Differenzen kontrollieren könnten. Er empfiehlt den politischen Entscheidungsträgern in den USA und China sich immer auf die Gesamtsituation der bilateralen Beziehungen zu konzentrieren. Eine gesunde Entwicklung der US-amerikanischen-chinesischen Beziehungen läge im Interesse aller Parteien und sei von äußerster Wichtigkeit für die globale Stabilität und Wohlstand.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
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