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Zeugnis über die großen Veränderungen auf dem „Himmelsweg“ - Unterwegs auf der höchsten Straße der Welt

German.xinhuanet.com | 06-05-2016 09:50:28 | Xinhuanet

  (Foto: Xinhua/Jiang Wenyao)

von Cao Bin, Jiang Wenyao

Urumqi, 4. Mai 2016 (Xinhuanet) -- Als Chang Xinyi, Fahrer der Logistiktruppe des 4. Truppenverbands für Verkehr der bewaffneten Polizei am Pfahl Nr. 146 der Xinjiang-Tibet-Straße vorbeifährt, pfeift er mit ganzer Kraft, um einem hier ums Leben gekommenen Kameraden seinen Respekt zu erweisen.

2002 wurde der 4. Truppenverband für Verkehr der bewaffneten Polizei von Urumqi in die Großgemeinde Shiquanhe in den Regierungsbezirk Ngari in Tibet verlegt und damit beauftragt die Xinjiang-Tibet-Straße zu warten und ihren Betrieb aufrecht zu erhalten. Seitdem sind 15 Jahre vergangen. Vor kurzem fuhr ein Journalist der Nachrichtenagentur Xinhua im Auto des Verkehrstruppenverbandes mit, um am eigenen Leib zu erleben, wie die bewaffneten Polizisten in der „für Leben ungeeigneten Zone“ die höchste Straße der Welt bewachen.

Die Xinjiang-Tibet-Straße nennt man auch Staatliche Autobahn 219. Diese mehr als 2340 km lange Straße beginnt im Kreis Yecheng im nördlichen Xinjiang und erstreckt sich bis zum Kreis Lhazê im südlichen Tibet. Diese Straße befindet sich in Regionen, die durchschnittlich 4500 Meter über dem Meeresspiegel liegen und deren jährliche Durchschnittstemperatur kaum 5 Grad übersteigt. Der Sauerstoffgehalt liegt hier 40% unter dem Gehalt von inländischen Regionen. Mit der jährlichen Erhöhung der Verkehrskapazität und des Sicherheitsgrades verkürzt sich die Fahrt vom Regierungsbezirk Ngari zum Kreis Yecheng von 15 auf einen Tag.

Über 100 Kilometer vom Kreis Ali entfernt, erreicht man die erste Station der Xinjiang-Tibet-Straße, den Kreis Rutog. Der Leiter der Staffel 1 der Kompanie Nr. 1, Luo Bing, ist seit 15 Jahren hier stationiert. Er war Zeuge wie sich die Kreisstadt „von einer Stadt, in der es nicht einmal ein Stück Zement gab, zu einem Ort mit zwei ordentlichen und weitläufigen Straßen entwickelte.“

In der Wüste Gobi, die nicht weit von den 30 Wohnunterkünften entfernt liegt, erhebt sich das Heldendenkmal mit dem Friedhof für die Märtyrer von Kangxiwa schweigend aus dem Sand. Sie sind hier auf dem schneereichen Plateau begraben worden während sie die Grenzen schützten. Über 100 Revolutionäre der älteren Generationen verloren ihr Leben bei der Konstruktion der Einrichtungen zur Landesverteidigung. Offiziere und Soldaten legen, wenn sie die Straße entlang fahren, vor dem Monument Opfergaben in Form von weißem Schnaps und Früchten, ab. Im Mauerwerk stecken überall gebrauchte Zigaretten.

Einige 100 Meter vom Pfahl Nummer 146 entfernt Staffelleiter Wei Tian mit seiner Truppe gerade heruntergefallene Steine. Zwei Sicherheitsbeauftragte überwachen die Aktion. Sie gewährleisten die Sicherheit der Schaufellader- und Baggerfahrer. Sie öffneten zuerst eine Zufahrtsstraße für Fahrzeugverkehr und räumten danach Geröll vom nationalen Highway weg. Seit 7 Stunden sind sie mit einem großen Gesteinsbrocken beschäftigt, den sie nicht entfernen können. Wei Tian entscheidet sich zurück zu gehen, einen Plan zur Zerstörung des Steinbrockens zu entwickeln und danach zurück zu kommen.

Vor der Stadt Yecheng trifft das Gefährt auf seine letzte Hürde – Akazidaban. Es ist bereits spät in der Nacht. Weil der Abhang steil, das Gefälle groß und die Straße sehr kurvenreich ist, wirken die Scheinwerfer über dem Auto wie winzige Punkte am Horizont. Vor zwei Jahren fuhr der 52-jährige Amateur-Radfahrer He Jiazhu vom Kreis Yecheng los. Obwohl er letztes Jahr erfolgreich die Sichuan-Tibet-Straße bewältigt hatte, war er sich nicht sicher, ob er auch die Xinjiang-Tibet-Straße schaffen könnte.

„Verglichen mit den Polizisten, die diese Straße öffneten und jetzt warten, ist unsere Fahrt ein Klacks.“ Herr He gönnte sich eine kurze Pause in Daban und fuhr dann mit seinem Freund Fan Changyi, der mit ihm zusammen Rad fährt, wieder vom Abhang, immer die Bremsen betätigend, vorsichtig nach unten.

 

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