Meinung: Neuer Raketenstart der DVRK unterstreicht Schaden des THAAD für regionale Stabilität
Ein Mann aus dem Kreis Seongju hält ein Banner als Protest gegen die Stationierung von Terminal High Altitude Area Defense (THAAD) während einer Kundgebung in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul am 21. Juli 2016. (Foto: Xinhua/Yao Qilin)
BEIJING, 3. August (Xinhuanet) -- Die Demokratische Volkrepublik Korea (DVRK) feuerte Berichten zufolge am Mittwochmorgen eine ballistische Rakete ab. Der Start würde, wenn er sich als wahr erweist, eine neue Verletzung der UN-Resolution bedeuten, aber man sollte, zu einer Zeit da die regionale Sicherheit gefährdet ist, auch tiefgründiger darüber nachdenken.
Der Start der bereits dritten Rakete, die von der DVRK abgefeuert wurde, nachdem Washington und Seoul am 8. Juli ihre Entscheidung zur Stationierung des Raketenabwehrschirms Terminal High Altitude Area Defense (THAAD) in Südkorea verkündeten, könnte auch leicht als ein Protest gegen die geplante Installation des Systems interpretiert werden.
Er dient auch als Mahnung an die politischen Entscheidungsträger in Seoul, dass Südkorea in seinem Streben nach nationaler Sicherheit durch die Erlaubnis zur Stationierung der THAAD den Wagen vor dem Pferd spannt, da der Schlüssel zur Sicherheit in guten nachbarschaftlichen und freundlichen Beziehungen mit seinen Nachbarn und nicht in einer Reihe von US-Raketen liegt.
Die Entscheidung von Seoul zur Aufnahme einer Batterie des globalen US-Raketenabwehrsystems hat massive Proteste im Land ausgelöst, die drohen die Gesellschaft auseinander zu reißen.
Die Vereinbarung zwischen Washington und Seoul wurde auch von China und Russland kritisiert, da das X-Band-Radar des Systems leicht die Territorien der beiden Länder ausspionieren könnte.
Eine Frau läuft an einem Poster vorbei, das den Widerstand gegen die Stationierung von Terminal High Altitude Area Defense (THAAD) im südkoreanischen Kreis Seongju am 2. August 2016 ausdrückt. (Foto: Xinhua/ Yao Qilin)
Berücksichtigt man den starken Widerstand aus dem Inland und von benachbarten Ländern und die Tatsache, dass das THAAD-System gegen Raketen mit niedriger Flughöhe aus dem Norden nutzlos ist, wäre es klüger, wenn die südkoreanischen Entscheidungsträger noch einmal darüber nachdächten.
Viele Analysten und geopolitische Spezialisten wiesen darauf hin, dass die Stationierung der THAAD das US-Ziel der Bewahrung ihrer militärischen Vorherrschaft in der Region erfüllt und nicht das erklärte Ziel des Schutzes Südkoreas vor der Bedrohung durch Atomwaffen und Raketen seines nördlichen Nachbarn.
Betrachtet man sich Seouls sicherheitspolitische Zwangslage mit Pjöngjang, so könnte das System die Lage nur verschlimmern, was sich an den Geschehnissen vom Mittwoch zeigt.
Einen dauerhaften Frieden auf der koreanischen Halbinsel zu erzielen ist keine leichte Aufgabe, aber Seoul sollte es besser wissen als allen Vorschlägen Washingtons einfach zu zustimmen.
Es gäbe bessere Aussichten für Frieden in Nordostasien ohne das THAAD. Wenn Seoul sich nicht durch das Flehen seiner eigenen Bürger erweichen lässt oder von China und Russland überreden lässt, so sollte es den Start doch zumindest ernst nehmen und nochmals überlegen: Wird das Land durch THAAD wirklich sicherer?
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
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