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Interview: US-Experte: THAAD-Stationierung kein konstruktiver Schritt für Frieden in Ostasien

German.xinhuanet.com | 08-08-2016 14:57:39 | Xinhuanet

AUSTIN, 7. August (Xinhuanet) -- Die Stationierung des Terminal High Altitude Area Defense (THAAD) Raketenabwehrsystems wird weitreichende Auswirkungen auf Ostasien haben und ist kein konstruktiver Schritt für regionalen Frieden, sagte ein US-Verteidigungs- und Außenpolitikexperte.

„Südkorea und die USA sollten sich im Klaren sein, dass diese Entscheidung Auswirkungen haben könnte, die der allgemeinen Sicherheit und der allgemein friedlichen Natur des ostasiatischen Systems nicht behilflich sind“, sagte Ted Carpenter, ein Senior Fellow des Cato Institute, eines US-Thinktanks, im Interview mit Xinhua.

Im Juli kündigten Seoul und Washington ein Abkommen zur Stationierung einer THAAD-Batterie in Südkorea vor Ende des nächsten Jahres an, mit der Behauptung es ziele darauf ab, ballistischen Raketen aus der Demokratischen Volksrepublik Korea (DVRK) abzuschrecken.

China und Russland haben ihre starke Opposition gegen die THAAD-Stationierung auf der koreanischen Halbinsel zum Ausdruck gebracht, da das System die realen Verteidigungsbedürfnisse Südkoreas stark übersteigt und die strategische Sicherheit der beiden Länder direkt bedrohen würde.

Carpenter sagte, obwohl die Stationierung des THAAD-Systems hauptsächlich auf die Abschreckung der DVRK mit ihrem unverantwortlichen Verhalten abzielt, ist ein sekundärer Effekt für manche US-Strategen die Abschreckungswirkung auf China.

„China ist absolut berechtigt dies als eine feindliche Handlung anzusehen. Es ist nicht etwas, dass die bilateralen Beziehungen zwischen China und den USA verbessern wird“, sagte er.

Der US-Experte sagte Chinas Verdachte über das THAAD-System sind verständlich, da es eine Auswirkung auf die chinesische Abschreckung haben kann.

Falls China sieht dass das THAAD-System die chinesische Sicherheit negativ beeinflussen kann, wird Beijing gegenüber der Stationierung Verdacht hegen und sich fragen, ob das System, statt Abschreckung für die DVRK zu sein, auf China abzielt, so Carpenter.

„Die USA können Versicherungen abgeben, dass es das nicht tut (auf China abzielen). Doch Versicherungen helfen nur bis zu einem bestimmten Punkt, wenn es Fakten auf dem Boden gibt“, sagte er.

Die Entscheidung zur Stationierung von THAAD ist ein weiterer Teil der US-Bemühungen, ihr bilaterales Allianzsystem in Ostasien zu erweitern, ein Zug, von dem Carpenter glaubt, er könne auf die Eingrenzung Chinas abzielen und auch noch darüber hinaus weitere Absichten hat.

„Es steht außer Frage, dass die USA stärkere Integration ihrer Allianzen ermutigen und größere Kooperation zwischen ihren verschiedenen Alliierten in der Region”, so Carpenter.

Allerdings sagte er, dass Südkorea, welches eine kooperative Beziehung mit China wünscht, wahrscheinlich nicht „ein Handlanger für die USA gegen China” werden möchte.

„Das hilft Südkorea in keiner bedeutenden Weise”, so Carpenter. „Ich denke falls die USA hoffen, Südkorea in ein derartiges Allianzsystem zu integrieren, wird Washington wahrscheinlich enttäuscht werden”.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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