Nachrichtenanalyse: Experten: Chinas G20-Gipfel Chance für Wiederbelebung, Umformung der Weltwirtschaft
HANGZHOU, 28. August 2016 (Xinhuanet) -- Ein Mädchen fährt an einem Poster mit dem Thema G20 in Hangzhou, der Hauptstadt der ostchinesischen Provinz Zhejiang, vorbei, 27. August 2016. Der 11. G20-Gipfel wird vom 4. bis zum 5. September in Hangzhou abgehalten. (Quelle: Xinhua/Ju Huanzong)
von Mahmoud Fouly
KAIRO, 29. August (Xinhuanet) – Der kommende G20-Gipfel, der in China abgehalten wird, an dem auch einige Entwicklungsländer teilnehmen, repräsentiert eine echte Chance für die Wiederbelebung und Umformung der Weltwirtschaft, welche in den letzten Jahren mit einem Rückgang konfrontiert wurde, sagten ägyptische Wirtschafts- und Politikexperten.
China wählte „Aufbau einer innovativen, belebten, verbundenen und inklusiven Weltwirtschaft“ als das Thema den diesjährigen Gipfels, der am 4.-5. September in der Stadt Hangzhou abgehalten wird.
In diesem Jahr lädt China zwei Entwicklungsländer als Ehrengäste des G20-Gipfels ein, Ägypten und Kasachstan, neben der Teilnahme von Tschad als derzeitigem Vorsitzenden der Afrikanischen Union (AU), Senegal als Chinas grundlegender Partner für afrikanische Entwicklung und Laos als Vorsitzenden des Verbands Südostasiatischer Nationen (ASEAN).
„China bringt den Gipfel wieder auf den richtigen Weg und stellt seine ursprünglichen Ziele als einen Wirtschaftsgipfel wieder her, bei dem wirtschaftliche Zusammenarbeit und Austausch zwischen Staaten von ihrer Ebene der politischen Beziehungen getrennt werden“, sagte Diaa Helmi, Leiter der ägyptisch-chinesischen Wirtschaftskammer, gegenüber Xinhua.
„China zeichnet die globale Wirtschaftskarte neue, zu einem kritischen Zeitpunkt, an dem die Welt wirtschaftlich unter Terrorismus, Krieg und Bürgerkriegen leidet”, fuhr Helmi fort, mit dem Argument, dass der diesjährige Gipfel dazu gedacht ist, die Welt von „alter, stagnierender Wirtschaftspolitik“ zu befreien, einschließlich Vorherrschaft und politisch gelenktem Favorisierung.
Seinerseits merke Mahmoud Allam, der ehemalige ägyptische Botschafter in China, an, dass der G20-Gipfel acht Jahre nach der Finanzkrise im Jahr 2008 inmitten einer Rezession der Weltwirtschaft und einem Rückgang des weltweiten Handelsvolumens stattfindet, „was die Wachstumsraten, besonders in Entwicklungsländern, beeinflusst“.
Laut dem Internationalen Währungsfonds (IWF) fiel das globale Wirtschaftswachstum 2015 auf 2,4 Prozent, verglichen mit 4,8 Prozent im Jahr 2011.
„Die Welt muss heute die Notwendigkeit von weltweiter wirtschaftlicher Zusammenarbeit realisieren und die Weltwirtschaft sollte inklusiv sein, kein exklusiver und privater Klub, in dem sich nur die starken Wirtschaften versammeln“, sagte der ehemalige Diplomat gegenüber Xinhua.
„Als derzeitiger Vorsitzender der G20, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt und ein großes Entwicklungsland ist China in der Lage, eine vermittelnde Rolle zwischen Entwicklungsländern und entwickelten Ländern zu spielen, um eine gerechte Formel für globale Wirtschaftsbeziehungen zu finden”, betonte Allam.
Während seinem ersten Staatsbesuch in Ägypten gab der chinesische Staatspräsident Xi Jinping eine Rede im Hauptquartier der Arabischen Liga in Kairo, in der er „Entwicklung“ als den Schlüssel zur Lösung der meisten Schwierigkeiten im Mittleren Osten betonte, besonders des wachsenden Terrorismus und Unruhe.
„Der Anstieg der terroristischen Aktivitäten der Gruppe Islamischer Staat (IS) wird nicht aufgehalten werden, außer durch Entwicklung und die Schaffung von Arbeitsplätzen, da Arbeitslosigkeit und Armut zwei grundlegende Faktoren für den Anstieg von Terrorismus in dieser Region sind”, sagte Ahmed Qandil, Experte für asiatische Angelegenheiten und Leiter des Energieforschungsprogramms am Al-Ahram Center for Political and Strategic Studies.
„Mit Chinas Vorsitz der G20 hoffen wir, dass es eine Rolle spielen wird bei der Erhöhung der Teilnahme von Entwicklungsländern am Gipfel, der als der Vorstand der Weltwirtschaft bezeichnet wird, um Transparenz und Aktivität von globalen Finanz- und Wirtschaftssystemen zu verbessern“, sagte Qandil gegenüber Xinhua.
Zu Ägyptens Chancen beim G20-Gipfel, an dem es zum ersten Mal teilnimmt, sind Experten der Ansicht, dass dies eine seltene Gelegenheit für das arabische Land ist, seine Investitionsgelegenheiten zu präsentieren und seinen Wirtschaftsplan vorzustellen, was dem Land in der nahen Zukunft mehr Auslandsinvestitionen bringen könnte.
„Ägypten hat große Entwicklungsprojekte, besonders am Suez-Kanal, und ich glaube diese Projekte lassen sich mit der von China vorgeschlagenen „Gürtel und Straße”-Initiative integrieren”, sagte Qandil.
Von Staatspräsident Xi 2013 ins Leben gerufen, ist die Hauptidee der Initiative die Belebung der alten Handelsrouten, um China durch den Wirtschaftsgürtel Seidenstraße und die Maritime Seidenstraße des 21. Jahrhunderts mit über 60 Ländern in Asien, Afrika und Europa zu verbinden.
„Auch als Gründungsmitglied der Asiatischen Infrastrukturinvestitionsbank, freut sich Ägypten darauf, Finanzierung für seine Energie-, Transport- und anderen Projekte zu erhalten, um das Land zu entwickeln”, sagte Qandil gegenüber Xinhua, und betonte die Notwendigkeit von Ägyptens Entwicklung für die Wiederherstellung der Stabilität der konfliktreichen Region des Mittleren Ostens.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
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