Spotlight: Russlands Ferner Osten weist großes Potential zur Förderung wirtschaftlicher Beziehungen mit China auf
MOSKAU/WLADIWOSTOK, 8. November (Xinhuanet) -- Der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang befindet sich zurzeit auf einem Staatsbesuch in Russland, um die Entwicklung und Ausweitung der bilateralen Kooperation in Schlüsselbereichen und -projekten zu besprechen.
Eine der Möglichkeiten zur Vertiefung der gemeinsamen Arbeit beider Nationen ist die Entwicklung des Fernen Ostens von Russland, eine weiträumige Region mit großartigen Kooperationsaussichten in Bereichen wie Landwirtschaft, Infrastruktur sowie Öl und Gas.
Durch einen starken Impuls zur Anziehung von Investitionen aus China, Japan, Südkorea und anderen asiatisch-pazifischen Ländern und zur Stärkung der Beziehungen mit ihnen, baut die russische Regierung aktiv den Freihafen von Wladiwostok im Fernen Osten und eine Reihe von bevorzugten Entwicklungsregionen aus.
Tatyana Nochyovkina, Leiterin der Wissenschaftsabteilung der „Far Eastern State Technical Fisheries University“, erzählte Xinhua, dass die chinesisch-russischen Beziehungen im Fernen Osten strategisch seien.
Russland und China könnten einen langfristigen und für beide Seiten vorteilhaften Kooperationsmechanismus im Fernen Osten aufbauen, da Russland die Region entwickeln müsse, während China an den dortigen reichen Ressourcen interessiert sei, sagte die Expertin.
Am 1. Januar 2011 wurde der erste Abschnitt der russisch-chinesischen Ölpipeline, ein Abschnitt des russischen „Ostsibirien-Pazifik-Pipeline“-Projektes, in Betrieb genommen, um China mit 15 Mio. Tonnen Rohöl pro Jahr zu versorgen.
Im August dieses Jahres kündigte PetroChina, der größte Öl- und Gasproduzent des Landes, den Bau des zweiten Abschnitts der Ölpipeline in der Nähe von Jagdaqi in der nordostchinesischen Provinz Heilongjiang an.
Entsprechend des Vertrags, der im Mai 2014 zwischen dem russischen Gasriesen „Gazprom“ und „PetroChina“ unterzeichnet wurde, wird Russland China ab 2018 über eine östliche Route der Erdgaspipeline „Kraft Sibiriens“ mit Erdgas versorgen.
Beim ersten „Eastern Economic Forum“, abgehalten in Wladiwostok im Jahr 2015 unterzeichneten das russische Ministerium für Entwicklung des Fernen Ostens und die chinesische Staatliche Kommission für Entwicklung und Reform ein Memorandum zum Aufbau eines russisch-chinesischen Fonds für Agrar- und Industrieentwicklung.
Während des zweiten „Eastern Economic Forum“ im Jahr 2016 unterschrieben die an dem Fond beteiligten Unternehmen ein Kooperationsabkommen zum Bau von Kraftwerken zur Verarbeitung von Fleisch, Sojabohnen und Weizen in der Region des Fernen Ostens.
Da eine schwache Infrastruktur lange Zeit die Entwicklung der Region des Fernen Osten behindert hat, wird die Verbesserung der Infrastruktur den Handels- und Wirtschaftsaustausch zwischen China und Russland stimulieren.
Moskau und Beijing haben Vereinbarungen zum Aufbau von zwei Brücken über den Amur (Heilongjiang-Fluß) unterzeichnet. Dies bietet noch mehr Durchfahrt zwischen beiden Seiten und stimuliert nicht nur den bilateralen Handel und den wirtschaftlichen Austausch, sondern auch den Austausch auf dem gesamten eurasischen Kontinent.
Die „Bank of China“ hat eine Niederlassung in Wladiwostok eröffnet. Hua Qiang, Repräsentant der Bank in der Stadt, erzählte Xinhua, dass die Zahl der chinesischen Geschäftsmänner und Unternehmen, die in der Niederlassung in den letzten zwei Jahren Konten eröffneten, um über 1000 zugenommen habe, was erhebliche Investitionen von chinesischen Investoren bedeute.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
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