Blockbuster „Great Wall“ spaltet die Zuschauer
Matt Damon im Zhang Yimous Film "The Great Wall".
„The Great Wall“, der neue Film von Regisseur Zhang Yimou, hat am Wochenende die chinesischen Kinokassen erobert. Insgesamt wurde bis Montag 480 Millionen Yuan (69,1 Millionen Dollar) in den ersten vier Tagen seit der Veröffentlichung eingenommen. Der Film hat die traditionelle Kinosaison zum Jahresende eingeläutet, die in diesem Jahr eher ruhig verläuft. Ähnlich explosiv war auch das öffentliche Feedback auf das Fantasy-Action Epos, das mit Produktionskosten von 150 Millionen Dollar bei Weitem der bisher teuerste chinesische Film ist. Die meisten Kritiker haben den Film verrissen, während die allgemeine Öffentlichkeit sich daran nicht rieb und stattdessen an den visuellen Effekten des Meisterregisseurs erfreute.
Die Spaltung hat einige fieberhafte Höhepunkte erreicht, als Freundschaften durch die unterschiedlichen Meinungen über den Film auseinander gebrochen sind. Einige Leute, die den Film gehasst haben, wollten vom Online-Kreis ihrer Freunde entfernt werden, was ein bisschen an den spaltenden US-Wahlkampf erinnerte. Viele drückten hingegen ihren Unglauben aus, dass der Film an den Kinokassen wirklich abheben könnte. Ein Kritiker mit dem Namen Xiedu Dianying postete drei Kerzen und schrieb darunter „Zhang Yimou ist tot“. „Le Pictures“, eine Produktionsfirma hinter dem massiven Projekt überlegte, ob die Kritiker eine rote Linie überschritten hätten – dass hier eher eine Person attackiert werde und weniger der Film selbst. „Le Pictures“ drohte, den Kritiker zu verklagen.
Zhang Zhao, der Geschäftsführer der Firma, hat sich in die Debatte eingemischt. Er schrieb in einer Antwort: „Verrottet sind diejenigen, die sich im Müll verstecken und von dort die chinesische Filmindustrie verdammen. Und niemand wird Kerzen für Dich anzünden. Lang sollen jene leben, die für Filme schwitzen und jubeln.“ Er bezog sich darin auf den Namen des Kritikers, der übersitzt „Blasphemie gegen Filme“ bedeutet. Der Regisseur Zhang Yimou gelangte in den späten 1980er Jahren zu Ruhm. Damals produzierte er Art-House Filme, die ihm internationale Anerkennung brachte und ihn in das Establishment einreihte. Mittlerweile hat er das Genre gewechselt, er produziert in erster Linie große Blockbuster. Der Wandel brachte ihm einige große kommerzielle Erfolge, aber auch kontroverse Kritiken. Zhang wurde von „Legendary Pictures“ engagiert, die das „Great Wall“ Projekt initiiert hatten. Nachdem Wanda das Hollywood Studio gekauft hatte, legt man den Schwerpunkt auf die Distribution des Films.
(Quelle: german.china.org.cn)