China stellt endlich Kugelschreiberminen her – erwartungsgemäß sollen damit die Importe ersetzt werden

BEIJING, 10. Januar 2017 (Xinhuanet) -- China ist bereits zu einer verdienten Großmacht bei der Fertigung von Stiften geworden. Aber hinter einer Reihe stolzer Zahlen steht die unangenehme Situation, dass das Land immer noch im höchsten Maße vom Import von Kerntechnologien und Materialien abhängig ist. Eine große Anzahl der „Kugeln“ der Kugelschreiberminen muss noch immer importiert werden.

Aber jetzt ändert sich die Situation! Schauen wir uns zuerst eine Reihe von Bildern an:

Das ist eine Fertigungsstraße für Kugelschreiber.

Dieses Dokument belegt, dass die Taiyuan Iron and Steel (Group) Co. Ltd. (Taigang Group) die Arbeit zum Abgleichen der Standards für aus Stahl gefertigte Kugelschreiberminen beendet hat.

Der Leiter der Qualitätsabteilung der Ningbo Beifa Group, Xu Jundao, sagte : „Wir nennen den Stahl von Kugelschreiberminen im Allgemein Minenteil. Seitdem ich in der Branche zur Herstellung von Stiften tätig bin, wurden die Edelstahlmaterialien für die Spitzen stets aus Japan importiert. Nicht nur China, sondern auch die Länder im Ausland importieren die Edelstahlmaterialien zur Herstellung von Stiften aus Japan.“

Die Kugelschreibermine besteht aus einer Schreibkugel an der Spitze des Stiftes und der Schreibspitze. Zurzeit können die chinesischen Wolframkarbid-Schreibkugeln, die einen Durchmesser von 0.5 bis 1.0 Millimeter besitzen, nicht nur den Bedarf der inländischen Produktion decken, sondern auch im großen Umfang exportiert werden. Aber die Fertigungsstätten und Rohmaterialien für Schreibspitzen, die einen Durchmesser von nur 2.3 Millimeter besitzen, werden seit langer Zeit von Ländern, wie der Schweiz und Japan, beherrscht. Jedes Jahr muss China für die Herstellung von 38 Mrd. Stiften über 1000 Tonnen Stahl zur Fertigung der Kugelschreiber-Spitzen zu einem Preis von 120.000 US-Dollar pro Tonne importieren und dafür Devisen in Höhe 1.5 Millionen US-Dollar zahlen.

Die Spitze der Kugelschreibermine besitzt eine Breite von lediglich 0.3-0.4 Millimeter. Die hohe Präzisionsbearbeitung stellt eine extrem hohe Leistungsanforderung an die Rohmaterialien des Edelstahls. Sie müssen leicht geschnitten werden können und dürfen bei der Verarbeitung keine Risse bilden. Die kleine „Minenspitze“ ist ein Test für die Herstellungsmethoden in China.

Das Land begann bereits im Jahr 2011 mit der Forschung an diesem Schlüsselprojekt, um „chinesische Minen” an einige Milliarden Kugelschreiber zu montieren.

Der Chefingenieur des Technologiezentrums der Taigang Group, Wang Huamian, meinte, dass für die Herstellung der Stahlminen viele besondere Spurenelemente verwendet werden müssten. Der Stahl müsse so angepasst werden, das eine optimale Leistung erreicht werden könne und winzige Veränderungen in der Zusammensetzung der Spurenelemente könnten die Qualität des Stahls beeinträchtigen.

Das Herstellungsverfahren für die Kugelschreiberminen ist das zentrale Geheimnisse ausländischer Unternehmen. Wang Mian und sein Team mussten eigenständig eine Reihe beispielloser Technologien zur Stahlerzeugung entwickeln. Ohne die Möglichkeit zur Konsultation konnten sie nur kontinuierlich Daten sammeln, die Parameter abstimmen und technologische Verfahren konzipieren.

Nach fünf Jahren mit unzähligen Misserfolgen entdeckte die Taigang Group unter dem Elektronenmikroskop letztendlich die gleichmäßige Verteilung für die „Zusatzstoffe“ für Schreibfederstahl und führte im September 2016 erfolgreich Tests damit durch. Nachdem über zehn Mal Stahl im großen Umfang erzeugt wurde, verließ die erste Menge von maschinell gut bearbeitbarem Stahl die Öfen.

In den Prüflaboren der Beifa Group werden mit den Minen, die aus dem Rohmaterial von Taigang erzeugt wurden, Stresstests durchgeführt. Mit der Mine jedes Stiftes muss man nahtlos eine 800 Meter lange Linie ziehen können, die kein einziges Mal unterbrochen wird. Dies ist bereits die sechste Testrunde dieses Produktes.

Einige Unternehmen für Kugelschreiberminen haben bereits damit begonnen die Minen zu nutzen und sie werden in den nächsten zwei Jahren erwartungsgemäß die Importe vollständig ersetzt haben.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)