Kommentar: Sündenbock-Denken über Globalisierung wird keine wirtschaftlichen Sorgen lösen
BEIJING, 18. Januar (Xinhuanet) -- Während die Suche nach einem Sündenbock für den anhaltenden wirtschaftlichen Sumpf auf der Welt einfach ist, ist das Hervorbringen einer praktischen Lösung hingegen nicht.
Die gegenwärtige weltweite Wirtschaftslage ist das Ergebnis eines Mangels an neuen Wachstumsmotoren, einer unzureichenden globalen Wirtschaftsordnungspolitik und einer ungleichmäßigen Entwicklung. Offensichtlich werden diese Probleme niemals durch eine Abkehr von der Globalisierung gelöst werden.
Die wirtschaftliche Globalisierung ist ein zweischneidiges Schwert, aber ihre Vorteile überwiegen bei weitem die Kosten, sei es für entwickelte als auch sich entwickelnde Volkswirtschaften, oder für die Welt als Ganzes.
Nehmen Sie einen Blick auf die Vorteile, die die Vereinigten Staaten aufgrund ihrer Position erlangt haben. Der freie Handel hat den Preis von Nahrung, Kleidung und anderer Waren verringert, für die die amerikanische Arbeiterklasse einen Großteil ihrer Gehaltsschecks zum Kauf aufwendet.
Außerdem fügen ausländische Direktinvestitionen in den Vereinigten Staaten jedes Jahr Millionen neue Arbeitsplätze hinzu. Allein chinesische Investitionen machen bereits über 100.000 Arbeitsplätze aus, und diese steigen weiterhin, laut einem Bericht der Rhodium Group und des nationalen Komitees für US-China-Beziehungen.
Es besteht kein Zweifel daran, dass die Vereinigten Staaten infolge der Globalisierung an einigen Arbeitsplätzen in der Fertigung in die Niedriglohnländer verloren haben, aber diese Situation ist auch das Resultat der technologischen Innovation und industriellen Aufrüstung.
Dies ist auch das, was sich in China ereignet, während sich ein Teil seiner Fertigung nach Südostasien bewegt. Aber statt Handelsbarrieren aufzubauen, hat China beschlossen, Innovation und industrielle Modernisierung zu fördern, um sich einen Vorteil zu verschaffen.
Die wirtschaftliche Globalisierung hat neue Probleme geschaffen, aber dies sollte nicht als Rechtfertigung für das vollständige Abschreiben der wirtschaftlichen Globalisierung genutzt werden.
In einer Welt der zunehmenden gegenseitigen Abhängigkeit sind freier Handel, ausländische Investitionen und eine erhöhte Mobilität der Menschen – Bestandteile der wirtschaftlichen Globalisierung – die Voraussetzung für das Wirtschaftswachstum. Kein Land kann sich selbstständig entwickeln.
Die wirtschaftliche Globalisierung ist eine Glocke, die sich nicht ungeläutet bleiben kann. Die Frage sollte nicht lauten „ob man sie fördert oder nicht“, sondern wie man sie noch integrativer gestaltet und sicherstellt, dass ihre Vorteile geteilt werden.
Das Bewahren von Offenheit ist entscheidend. Reformen werden zu Hause benötigt, um Innovation zu fördern, die Wirtschaftsstruktur anzupassen und das Einkommensgefälle zu adressieren, während internationale Kooperation und die Koordinierung politischer Maßnahmen verbessert werden sollten, um Dispute zu vermeiden.
Unzufriedenheit ist in schwierigen Zeiten verständlich, aber es wäre proaktiver für politische Entscheidungsträger, Lösungen mit weitreichender Vision bereitzustellen, anstelle die Globalisierung scharf zu kritisieren.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
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