Spotlight: Xis Schweiz-Besuch zeigt chinesische Weisheit, Zuversicht im Angesicht träger Weltwirtschaft und Antiglobalisierungsgefühle
DAVOS, 17. Januar 2017 (Xinhuanet) -- Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping hält bei dem Eröffnungsplenum des Jahrestreffens des Weltwirtschaftsforums 2017 in Davos, der Schweiz, eine programmatische Rede, 17. Januar 2017. (Quelle: Xinhua/Lan Hongguang)
BEIJING, 19. Januar (Xinhuanet) -- Der viertägige Staatsbesuch des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping in der Schweiz und seine Rede beim Weltwirtschatsforum (WEF) 2017, hätten der Welt chinesische Weisheit und Zuversicht gezeigt, vor dem Hintergrund einer trägen Weltwirtschaft und steigender Antiglobalisierungsgefühle, sagte der chinesische Außenminister Wang Yi hier am Donnerstag gegenüber Reportern.
In seiner Rede beim Eröffnungsplenum des Jahrestreffens des WEF 2017 in Davos am Dienstag, rief Xi nach gemeinsamen Anstrengungen, um die Verantwortung der Zeiten zu schultern und die Entwicklung der Welt zu fördern, sagte Wang.
CHINAS PROPOSITION ZU GLOBALISIERUNG
Beim Forum in Davos veranschaulichte der chinesische Staatspräsident die objektive Notwendigkeit der wirtschaftlichen Globalisierung, sagte Wang. Obwohl die Globalisierung auf strukturelle Schwierigkeiten getroffen sei, betonte Xi, mit Hinweis auf Chinas erfolgreiche Erfahrungen, die Notwendigkeit „im Ozean des Weltmarktes zu schwimmen“ und sich der Globalisierung pro-aktiv anzupassen.
Laut Xi ist die wirtschaftliche Globalisierung ein zweischneidiges Schwert.
„Im Angesicht sowohl der Chancen als auch der Herausforderungen der wirtschaftlichen Globalisierung, ist es die richtige Sache, jede Möglichkeit zu ergreifen, Herausforderungen gemeinsam zu begegnen und den richtigen Kurs für die wirtschaftliche Globalisierung zu entwerfen“, sagte er.
CHINAS PLAN ZU WELTWIRTSCHAFTSFRAGEN
Die Grundursachen der trägen Weltwirtschaft und der Probleme, für die der Globalisierung die Schuld vorgeworfen wird, analysierend, wies Xi auf die Abwesenheit robuster Antriebskräfte für globales Wachstum, inadäquate globale Wirtschaftsverwaltung und ungleiche globale Entwicklung hin, sagte Wang.
Xi betonte die Bedeutung der Entwicklung eines dynamischen innovationsgetriebenen Wachstumsmodells, mit offener und gegenseitig vorteilhafter Kooperation, fairer und gerechter Ordnungspolitik und ausgewogener, fairer, und inklusiver Entwicklung.
CHINAS ENTWICKLUNG, CHANCE DER WELT
Beim WEF wies Xi darauf hin, dass China nicht nur Begünstigter der wirtschaftlichen Globalisierung sei, sondern auch zu ihr beiträgt. Chinas Entwicklung wird weiterhin Chancen für Unternehmenkreise in anderen Ländern bieten, gelobte er.
In den kommenden fünf Jahren wird erwartet, dass China insgesamt 8 Billionen US-Dollar an Waren importieren, 600 Milliarden Dollar an Auslandsinvestitionen anziehen und insgesamt 750 Milliarden Dollar an ausgehenden Investitionen tätigen werde, sagte der Staatspräsident, mit dem Zusatz, dass chinesische Touristen 700 Millionen Übersee-Reisen durchführen werden.
China werde seine Tür weit offen halten, sagte Xi bei dem Forum und brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass auch andere Länder ihre Türen für chinesische Investoren offen halten und ihnen ein faires Spielfeld bieten würden.
Zum Fortschritt der „Gürtel und Straße“-Initiative sagte Xi zum Publikum, dass Chinas Freundeskreis entlang der Initiative immer größer wird und erhebliche Vorteile gebracht hätte.
Über 100 Länder und internationale Organisationen hätten die Initiative unterstützt und mehr als 40 hätten mit China Kooperationsabkommen unterzeichnet, sagte Xi.
Laut Wang bot der chinesische Staatspräsident beim Davos-Forum eine Reihe von Vorschlägen, wie mit globalen Herausforderungen umzugehen sei und beantwortete speziell einige Schlüsselfragen wie: „Was ist falsch mit der Welt?“, „Was werden wir dagegen unternehmen?“, und „Was wird China dagegen unternehmen?“.
Xi rief die Teilnehmer dazu auf, sich die Hände zu reichen und Wohl und Wehe miteinander zu teilen und gemeinsam den harten Zeiten standzuhalten. Er bot auch Chinas Lösung für die weltwirtschaftlichen Probleme an, zusammen mit dringend benötigter Zuversicht und Hoffnung für die globale Wirtschaft, sagte Wang.
ZUKUNFT VERGEGENWÄRTIGEN
Genf, eines der wichtigsten Zentren für multilaterale Diplomatie in der Welt, bezeugte das Debüt des neuen Chinas in der internationalen Arena, als der verstorbene Ministerpräsident Zhou Enlai im Jahr 1954 eine chinesische Delegation an die Genfer Konferenz führte und unter dem weit verbreiteten Zuspruch der Welt für Frieden kämpfte, sagte Wang.
Xis Besuch des UN-Büros in Genf (UNOG) war nicht nur der erste Besuch eines chinesischen Staatsoberhauptes im 21. Jahrhundert, sondern auch ein entscheidender Schritt in Chinas multilateraler Diplomatie, sagte Wang.
Nach seiner Teilnahme bei einer Reihe von Veranstaltungen zur Markierung des 70. Jubiläums der Vereinten Nationen im Jahr 2015, sandte die chinesische Staatsführung erneut eine klare Nachricht an die Welt, dass China hinter der Weltorganisation stehe und ein starker Unterstützer des Multilateralismus sei, sagte er.
Während des Besuchs von UNOG traf Xi Peter Thomson, Präsident der 71. Generalversammlung der UN, und den UN-Generalsekretär Antonio Guterres und hielt eine Rede im Völkerbundpalast.
Mit einer Vision für die Zukunft und das Schicksal der Menschheit und den Trend der Entwicklung der Zeit, legte Xi das Konzept des Aufbaus einer Gemeinschaft geteilten Schicksals für die Menschheit dar, welches der Kern von Chinas Außenpolitik in der neuen Ära sei, so der Außenminister.
Von einem historischen Blickwinkel aus betrachtet, besprach der chinesische Staatspräsident die Prinzipien der internationalen Beziehungen, wie Gleichheit der Souveränität, friedliche Versöhnung, Rechtstaatlichkeit und Gerechtigkeit, Offenheit und Toleranz, Humanitarismus, und fasste den grundlegenden Rahmen zusammen, dem zu folgen sei, wenn die Welt eine Gemeinschaft geteilten Schicksals für die Menschheit aufbaue, sagte Wang.
Aus dem Blickwinkel der gegenwärtigen Zeit, wies Xi auf die großen globalen Herausforderungen hin, rief zum Aufbau einer Welt mit nachhaltigem Frieden und umfassender Sicherheit, Wohlstand, Offenheit und Inklusion, Reinheit und Schönheit, sagte der Außenminister.
Aus der Perspektive der Zukunft, antwortete Xi auf das Interesse der internationalen Gemeinschaft an Chinas Richtung, indem er Chinas Entschlossenheit betonte, den Weltfrieden zu wahren, sein Bekenntnis zur Förderung gemeinsamer Entwicklung, sein Wunsch mit anderen Ländern Partnerschaften aufzubauen und sein Eintreten für den Multilateralismus.
Während seines Besuchs im Hauptquartier der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf, bezeugte Xi die Unterzeichnung einer Absichtserklärung zwischen China und der WHO zur Zusammenarbeit auf dem Bereich Gesundheit im Rahmen der China hervorgebrachten „Gürtel und Straße“-Initiative, welche die erste ihrer Art war, die China mit einer UN-Organisation unterzeichnet hat. Dies würde laut Wang eine leitende und demonstrative Rolle für andere internationale Organisationen spielen, sich der Initiative später anzuschließen.
Bei seinem Besuch des Hauptquartiers des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in Lausanne, führte Xi herzliche Gespräche mit dem IOC-Präsidenten Thomas Bach und sagte, China habe bereits erfolgreich die Olympischen Spiele 2008 in Beijing und Jugendspiele 2014 in Nanjing veranstaltet und bereite sich auf die Winterspiele 2022 in Beijing vor.
„Xi hat der Welt eine klare Nachricht überbracht, dass die Olympischen Winterspiele 2022 in Beijing eine wunderbare, außergewöhnliche und super erfolgreiche Veranstaltung sein werden“, sagte Wang.
MODELL DER ZWISCHENSTAATLICHEN BEZIEHUNGEN
Wang sagte, dass die Schweiz eines der ersten europäischen Länder war, das diplomatische Beziehungen mit der Volksrepublik China aufnahm.
In ihren Gesprächen untersuchten Xi und die Schweizer Bundespräsidentin Doris Leuthard Angelegenheiten der bilateralen Beziehungen und des gemeinsamen Interesses und vereinbarten, Austausche auf hoher Ebene aufrechtzuerhalten, politisches Vertrauen zu konsolidieren, strategische Koordination zu verstärken, pragmatische Kooperation zu vertiefen, häufigere und engere Koordinationen zu internationalen und regionalen Angelegenheiten zu unternehmen und sich die Hände zu reichen, um Weltfrieden und Stabilität zu schützen, sagte Wang.
Der Außenminister sagte, dass, in der derzeitigen turbulenten internationalen Situation, die Erfolgsgeschichte der sino-schweizerischen Kooperation zeige, dass Länder mit verschiedenen Gesellschaftssytemen und Entwicklungsstufen geteilte und gegenseitig vorteilhafte Entwicklung erzielen und solide und nachhaltige Staat-zu-Staat-Beziehungen aufbauen könnten, wenn sie einander respektierten und eine gemeinsame Grundlage suchten, während sie Differenzen zurückstellten.
INNOVATIONSKOOPERATION
Die Schweiz sei eine Nation mit starkem Innovationsgeist und China fördere auch Innovation als eine nationale Strategie, sagte Wang. 2016 errichteten China und die Schweiz eine innovativ strategische Partnerschaft, die erste ihrer Art.
„Die beiden Regierungen unterzeichneten eine neue Absichtserklärung zur Errichtung einer Dialogplattform zwischen den beiden Ländern zu Innovationsstrategien, welche als neuer kooperativer Mechanismus zur Aufsicht und Koordination des Fortschritts der Innovationskooperation in allen Bereichen dienen würde“, sagte der Außenminister.
Er sagte, die beiden Führungen vereinbarten auch die Abstimmung der Strategien und Arbeit von „Made in China 2025“ und „Schweizer Industrie 4.0“ zu verstärken und an engerer innovativer Kooperation zwischen Forschungsinstituten und Unternehmern, besonders kleinen- und mittelständischen Unternehmen, zu arbeiten.
OFFENE WIRTSCHAFT
Wang sagte, das Freihandelsabkommen (FTA) zwischen China und der Schweiz, welches 2014 als erstes zwischen China und einem europäischen Land in Kraft trat, sei zur Lokomotive der steigenden Qualität und Effizienz der pragmatischen Kooperation geworden.
Während Xis Besuch vereinbarten die beiden Seiten, gemeinsam die Aufwertung des FTA zu untersuchen und diesbezügliche Gespräche so früh wie möglich zu beginnen.
Die beiden Seiten bekennen sich dazu die Kooperation in Handel, Investition, Finanzen, Versicherung, Umweltschutz und Zoll zu erweitern und gleichzeitig die „Gürtel und Straße“-Initiative durch multilaterale Plattformen wie die Asiatische Infrastrukturinvestitionsbank zu fördern, so Wang.
MENSCH-ZU-MENSCH-AUSTAUSCHE
Wang sagte, die Bevölkerung Chinas und der Schweiz haben eine lange Geschichte freundschaftlicher Austausche, obwohl ihre jeweiligen Länder geographisch weit voneinander entfernt liegen.
„Staatspräsident Xi und seine Ehefrau haben die existierende Freundschaft zwischen den beiden Völkern stark konsolidiert, durch Interaktionen mit allen Lebensbereichen der Schweizer Gesellschaft. Sie teilten wunderschöne Geschichten von traditionellen Austauschen zwischen China und der Schweiz, machten Familienfotos mit den schneebedeckten Gipfeln von Davos im Hintergrund und kündigten den Beginn des sino-schweizerischen Tourismusjahrs 2017 an“, so Wang.
Wang sagte, dass Xi nur ein Land besuchte, jedoch auf die ganze Welt abzielte, mit Betonung auf bilaterale und multilaterale Beziehungen und Hingabe zu Frieden und Entwicklung zur selben Zeit. Aufgrunddessen wurde das Eröffnungskapitel von Chinas Diplomatie 2017 eröffnet.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
Spotlight: Xi setzt mit chinesischem Plan den Globalisierungskurs bei Davos-Forum
Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping legte am Dienstag seinen Plan vor, die globalen Bemühungen zum Setzen eines Kurses für die wirtschaftliche Globalisierung anzuführen. mehr...