Interview: Australischer Experte: Chinas wirtschaftlicher Plan der Neuorientierung besitzt Risiken, ist aber ein Muss
von Levi J Parsons
SYDNEY, 13. März (Xinhuanet) -- Chinas Plan zur Neuorientierung seiner Wirtschaft und die Verlagerung von drei Viertel seiner Arbeitskräfte in Richtung Technologie und Innovation komme zwar mit einigen Risiken einher, stelle aber ein Muss dar, um eine neue Leiter zu besteigen, sagte ein australischer Wirtschaftsexperte.
Ein größeres Risiko „wäre es, dies nicht zu unternehmen!“, sagte Hans Hendrischke, Professor für Chinese Business and Management der Business School der Universität Sydney, am Montag in einem Interview mit Xinhua.
„Es gibt ein Risiko, wenn man Millionen von Menschen in Unternehmertum und Start-Ups verhilft. Man hat Marktrisiken und man hat Risiken, die man zuvor nicht hatte, als man stabile Beschäftigung in staatlichen Unternehmen besaß“, sagte er.
„Aber das größere Risiko besteht darin, dass die Menschen in der Fertigung verbleiben, welche jedoch immer weniger notwendig ist, während der gesamte Fertigungssektor immer mehr digitalisiert wird und sich immer näher in Richtung eines Dienstleistungssektors bewegt.“
Es wird erwartet, dass diese Aktion die Anzahl der Mittelklasse-Haushalte bis zum Jahr 2020 verdoppeln werde.
Es ist weitgehend ein Übergang von der Primär- und Sekundärbranche in den tertiären Sektor, es geht also darum, Menschen aus der Landwirtschaft und Fertigung in den Dienstleistungssektor zu bewegen. Es geht darum, Menschen aus der Armut zu holen und ihre Lebensstandard zu sichern“, sagte Hendrischke.
Mit rund 64 Prozent des BIP, das bereits aus dem Dienstleistungssektor stammt, bewegt sich China schnell in Richtung fortgeschrittene Informationstechnologie, und „hochmoderner“ Innovation wie Cloud-Computing.
„Dies ist, wo viele der chinesischen Investitionen hingehen und es führt China zu einem neuen Wettbewerbsumfeld, wo es noch nie zuvor gewesen war“, sagte er.
Die Herausforderungen für die weltweit größte Produktionswirtschaft bleiben jedoch bestehen.
Das Problem des Überangebots und der Überkapazitäten in Rohstoffen wie Stahl und Kohle sind Themen, die die chinesischen politischen Entscheidungsträger herausgegriffen haben und lösen wollen.
„Das Problem der Überkapazität ist auch ein Umweltproblem, weil beide dieser Industrien (Kohle und Stahl) stark umweltbelastend sind, insbesondere die altmodischen, die sich technisch nicht auf dem neusten Niveau befinden“, sagte er.
„Also müssen diese geschlossen werden, aber das damit verbundene Problem besteht aus einem sozialen Aspekt, da man über eine Arbeitskraft verfügt, die umgeschult, wiedereingestellt oder unter sozialer Sicherheit gestellt werden muss.“
Dies sind die beiden Dinge, die China zu lösen versuche, zusammen mit der Bewegung hin zu einer innovationsorientierten Dienstleistungswirtschaft, die sich auf die Entwicklung und Investition in neue Technologien konzentriert, sagte der Experte.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
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