Nachrichtenanalyse: Warum Märkte von Moody's Herabsetzung des China-Ratings ungestört bleiben
Von Wang Wen, Li Ming
NEW YORK, 24. Mai (Xinhuanet) --Moody's Herabsetzung von Chinas Kreditrating hat wenig Auswirkungen auf die Märkte, da Investoren optimistisch zum Ausblick der chinesischen Wirtschaft bleiben.
Die Ratingagentur hat bekanntgegeben, dass sie Chinas langfristige Lokalwährungs- und Auslandswährungs-Emittentenbewertung von Aa3 auf A1 herabgestuft und den Ausblick von negativ auf stabil setzt.
Die Gründe dahinter sind laut der Agentur Erwartungen, dass Chinas wirtschaftsweite Verschuldung weiter anwachsen wird, während sich das potentielle Wachstum verlangsamt und dass die laufenden Reformen des Landes den Anstieg der Verschuldung nicht verhindern werden.
Die Märkte bleiben allerdings von der Herabstufung im Allgemeinen ungestört.
Der Shanghai Composite Index schloss am Mittwoch mit einem plus von 2,13 Punkten oder 0,07 Prozent bei 3.064,08 und kehrte damit einen Abschwung im frühen Handel am selben Tag um.
Der offshore-Yuan fiel gegenüber dem US-Dollar leicht ab. Der australische Dollar, ein liquider Proxy für China-bezogenen Handel, fiel zunächst leicht, doch erholte sich später von all ihren Verlusten.
Ökonomen und Analysten schrieben die Ruhe der Märkte der Zuversicht der Investoren zu, dass die Fundamentaldaten der chinesischen Wirtschaft weiterhin stabil bleiben werde und die Ratingagentur die Schwierigkeiten in der Bewältigung der Schuldenrisiken überschätzt habe.
„Ich denke nicht, dass an den Nachrichten viel dran ist. Die Tatsache ist, dass China weiterhin mit rund 7 Prozent pro Jahr wächst und beachtliche Reserven besitzt“, sagte Gib Dunham, CFA bei Hywin U.S. Capital Management, gegenüber Xinhua.
Er merkte an, dass China sich im politischen Blickwinkel in die richtige Richtung bewege.
Courtney Rickert McCaffrey, Beraterin in A.T. Kearney’s Global Business Policy Council, sagte gegenüber Xinhua, dass die Marktreaktion möglicherweise deswegen verhalten war, weil „der chinesische Markt weiterhin signifikantes Interesse von ausländischen Investoren anzieht.“
Laut McCaffrey bleibt China sowohl der am höchsten eingestufte Schwellenmarkt und der am höchsten eingestufte asiatische Markt in A.T. Kearney’s 2017 Foreign Direct Investment Confidence Index und hält seinen Lauf unter den Top-Drei Märkten für FDI während der gesamten fast 20-jährigen Geschichte des Index aufrecht.
Stephen Simonis Sr., Chefwährungsberater bei FXDD Global, sagte, obwohl Moody's Abstufung keine Überraschung war, „ wird die Veränderung des Ratings sehr wenig Einfluss auf die chinesische Wirtschaft und seine Politiken haben.“
Das Vertrauen der Investoren in die chinesische Wirtschaft wird von zahlreichen positiven Indikatoren unterstützt.
Das Bruttoinlandsprodukt des Landes wuchs im ersten Quartal 2017 um 6,9 Prozent, höher als das Gesamtjahresziel von 6,5 Prozent und das 6,8-prozentige Wachstum im vierten Quartal 2016.
In den ersten vier Monaten dieses Jahres steigen die Steuereinnahmen, ein Maßstab der Fähigkeit der Regierung zur makroökonomischen Regulation, um 11,8 Prozent, verglichen mit 8,6 Prozent im Vorjahreszeitraum.
Chinas Finanzministerium gab in einer Stellungnahme gegen Moody's Entscheidung bekannt: „Die Wirtschaft wird Erwartungen zufolge ein stetiges und relativ hohes Wachstum aufrechterhalten, dank der vertieften Reformen in staatseigenen Unternehmen, Finanzen, Besteuerung und Preisgestaltung, zusätzlich zur Umsetzung der ‚Ein Gürtel und eine Straße‘-Initiative“.
Experten sind der Ansicht, dass die Schuldenrisiken in China zu bewältigen sind, mit seiner fiskalen Feuerkraft, minimalen Auslandsschulden und reichlichen Devisenreserven.
Brad Setser, Senior Fellow des Council on Foreign Relations, sagte, es sei wichtig anzuerkennen, dass Chinas externe Bilanz weiterhin recht stark bleibe.
„Chinas 3 Billionen (Dollar) an formalen Reserven decken leicht die gesamten externen Schulden der chinesischen Regierung, seiner Banken und seiner Firmen ab“, sagte Setser gegenüber Xinhua
Er fügte hinzu: „Die gesamte Regierungsverschuldung ist bescheiden für eine Volkswirtschaft, die so viel spart wie China“.
Die Staatliche Kommission für Entwicklung und Reform, Chinas oberster Wirtschaftsplaner, gab am Mittwoch bekannt, dass die Entschuldung, als wesentliche Aufgabe für die angebotsseitige Strukturreform des Landes, Fortschritte mache und Chinas Verschuldungsrisiken kontrollierbar seien.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)