Interview: Chinesischer Botschafter in Deutschland: China und Deutschland können voranschreiten, um Kooperation aufzuwerten

Chinesischer Botschafter in Deutschland Shi Mingde erhält ein Interview von Xinhua in der chinesischen Botschaft in Berlin, der Hauptstadt von Deutschland, 29. Mai 2017. China und Deutschland können voranschreiten und ihre bestehende Kooperation unter neuen internationalen Umständen aufwerten, sagte Shi in dem Interview. (Quelle: Xinhua/Shan Yuqi)

BERLIN, 31. Mai (Xinhuanet) -- China und Deutschland können voranschreiten und ihre bestehende Kooperation unter den neuen internationalen Gegebenheiten aufzuwerten, sagte der chinesische Botschafter in Deutschland Shi Mingde in einem kürzlichen Interview mit Xinhua.

Shi merkte an, dass das Jahr 2017 das 45. Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen China und Deutschland markiere.

Der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang wird seinen Besuch in Deutschland und Belgien am Mittwoch beginnen. Während des dreitägigen Besuches wird er sich mit europäischen Führungen treffen, um das gegenseitige politische Vertrauen zu stärken und die pragmatische Kooperation zwischen den beiden Seiten zu erweitern, und neue Dynamik in Chinas Beziehungen zu den beiden Ländern injizieren.

Im Laufe der Jahre traten große Veränderungen in den beiden Ländern auf, während Deutschland von einem geteilten Staat zu einem einheitlichen und europäischen Spitzenland aufstieg. Währenddessen ist China aus einem armen und rückständigen Land die zweitgrößte Volkswirtschaft und eine verantwortliche Weltmacht geworden, sagte Shi.

Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern haben globale Umbrüche bewältigt und eine wachsende Dynamik bewahrt, welche den Völkern beider Länder greifbare Vorteile gebracht hat, und die Entwicklung der China-EU-Beziehung und des Friedens und der Stabilität auf der Welt verbesserte, sagte Shi.

Er bezeichnete die Beziehungen als eine „aufrichtige, Win-Win und umfassend strategische Partnerschaft.”

Shi sagte, dass die China-Deutschland-Beziehungen eine führende und stabilisierende Rolle in der China-EU-Beziehung spielen, während Europa vor einer komplexen Situation, mit großen Unsicherheiten, die in der Welt auftreten, steht.

Hinsichtlich der wissenschaftlichen Innovationszusammenarbeit forderte Shi die Regierungsabteilungen auf, die für Wissenschaft, Unternehmen, Universitäten und Forschungsinstitute der beiden Länder zuständig sind, große Voraussicht zu zeigen, um Kooperationsmöglichkeiten zu entwickeln und die Kooperation zu vertiefen, damit die wirtschaftliche Umstrukturierung und der industrielle Fortschritt erleichtert werden können.

Deutsche Unternehmen genießen einen Vorsprung in Wissenschaft und Technik, aber stehen einer begrenzten Marktgröße gegenüber. Dennoch, wenn sie den Vorteil des chinesischen Marktes, der Talente, des Kapitals und der Politik nutzen, wird es unendliche Möglichkeiten geben, sagte er.

Während er über die Bedrohungen des Protektionismus sprach, forderte Shi China und die EU auf, sich Hand in Hand in dem Kampf gegen den Protektionismus einzusetzen und den Freihandel zu fördern.

Shi bekräftigte die Haltung Chinas zur Erleichterung des Freihandels und der Investition und äußerte die Hoffnung, dass Deutschland auch in diesem Zusammenhang seinen Einfluss weiter ausüben kann.

Laut dem chinesischen Handelsministerium investierte China im Jahr 2016 über 2,9 Milliarden US-Dollar in Deutschland, eine Steigerung um 258,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im selben Jahr hat Deutschland 392 Projekte mit einem Investitionsvolumen von 2,71 Milliarden Dollar in China gepumpt.

Die Ministerien von China und Deutschland haben im Jahr 2015 einen Dialogmechanismus errichtet und eine Reihe von Absichtserklärungen und Kooperationsvereinbarungen unterzeichnet, um bilaterale Austausche in intelligenter Fertigung zu fördern.

Die beiden Länder haben auch Arbeitsteams eingerichtet, um beim Erlassen von Vorschriften und der Festsetzung von Kriterien für die intelligente Fertigung und Industrie 4.0 zusammenzuarbeiten.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)