Economic Watch: China-Deutschland-Wirtschaftskooperation auf der Überholspur
BEIJING, 5. Juli (Xinhuanet) -- Die führenden Wirtschaften und Befürworter des Freihandels China und Deutschland streben danach, engere Beziehungen beim Handel und bei den Investitionen zu schmieden, um der globalen Wirtschaftserholung zu helfen und Globalisierung zu ermutigen.
Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping traf am Dienstag in Berlin für seinen zweiten Staatsbesuch in dem Land ein, und wird planmäßig deutsche Führungen treffen und eine Reihe von Kooperationsvereinbarungen unterzeichnen.
Bilaterale Kooperation liefert den beiden Völkern reale Vorteile und spielte eine führende und beispielhafte Rolle bei der Verstärkung der europäischen Kooperation mit China und Asien, sagte die chinesische Führung in einer geschriebenen Rede.
Angesichts steigender globaler Unsicherheiten, schließt sich China mit der EU zusammen, um externe Risiken abzuwehren und Schwierigkeiten zu überstehen, mit Deutschland als eine wichtige Antriebskraft für die Kollaboration.
„Deutschland hat eine wichtige und sehr positive Rolle bei der Förderung der Wirtschaftskooperation zwischen China und der EU gespielt, während einige Länder in der Region aufgrund von Bedenken über ihre heimischen Industrien weiterhin zögern“, sagte Xu Hongcai, ein Wirtschaftswissenschaftler vom China-Zentrum für den Internationalen Wirtschaftsaustausch.
Während Xis erstem Aufenthalt in Deutschland vor mehr als drei Jahren, erhoben die beiden Länder ihre bilateralen Beziehungen auf eine umfassend strategische Partnerschaft.
„Heute und noch einmal, stehen die China-Deutschland-Beziehungen an einem neuen Startpunkt, und vor neuen Entwicklungsmöglichkeiten”, sagte Xi und fügte hinzu, dass er gerne mit den deutschen Führungen gemeinsam neue Ziele festlegen und neue Richtungen für die bilaterale Kooperation setzen würde.
Der chinesische Botschafter in Deutschland Shi Mingde beschrieb die Wirtschaftskooperation als den Anker in den bilateralen Beziehungen. „China wurde im vergangenen Jahr zum größten Handelspartner Deutschlands, und letzter war der größte Investor und Technologie-Exporteur für China in Europa.“
„Die beiden Seiten sind höchst komplementär zueinander. Während China eine breite Palette von Produkten herstellen kann, und Vorteile in der Leichtindustrie bietet, sitzt Deutschland an der Spitze der High-End-Ausrüstungsfertigung“, sagte Liu Yingkui vom China-Rat für die Förderung des Internationalen Handels.
Deutschland ist eines von einer Handvoll Ländern, die einen Handelsüberschuss mit China genießen, mit seinen Transportausrüstungen, Chemikalien, Uhren und Maschinenkomponenten, die sehr populär auf dem chinesischen Markt sind. Der bilaterale Handel erreichte im vergangenen Jahr 151,29 Milliarden US-Dollar, laut dem Handelsministerium.
Der Zwei-Wege-Investition war ebenfalls robust. China hat im Jahr 2016 über 2,95 Milliarden US-Dollar nach Deutschland gepumpt, eine Steigerung um 258,6 Prozent zum Vorjahr. In dem gleichen Jahr startete Deutschland 392 neue Projekte in China mit tatsächlichen Investitionen von 2,71 Milliarden US-Dollar.
„Die beiden Länder verfügen über bereite Perspektiven zur Erweiterung der Kooperation“, sagte Yao Ling, ein wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Forschungsarm des Handelsministeriums, der sich auf Bereiche einschließlich Fertigungsverbesserungen und industrieller Digitalisierung berief.
Der chinesische Staatspräsident hat die Erweiterung der Synergie zwischen „Made in China 2025“ und Deutschlands „Industrie 4.0“-Konzept vorgeschlagen.
Im Jahr 2015 enthüllt, zielt der „Made in China 2025“-Plan darauf ab, China in ein innovatives Fertigungsland zu verwandeln. Das deutsche „Industrie 4.0“-Konzept, welches im Jahr 2011 geprägt wurde, wurde entworfen, um Automation und Datenaustausch in Fertigungstechnologien zu erleichtern, einschließlich Cyber-physikalischer Systeme, des Internets der Dinge und Cloud Computing.
Deutsche Firmen haben großes Interesse an diesem Vorschlag gezeigt. Mehr als die Hälfte aller deutschen Unternehmen, die Fabriken in China besitzen, betrachten den Plan als positiv für ihre Tätigkeiten in den nächsten fünf Jahren, laut einem Bericht der Deutschen Handelskammer in China.
Der Bericht besagte, dass deutsche Firmen in China trotz des wirtschaftlichen Abwärtsdrucks im Allgemeinen positiv über den Ausblick auf dem chinesischen Markt seien, und prognostizieren stärkere Umsätze und Gewinne.
Es gab erfolgreiche Kooperationen zwischen Unternehmen. Chinas Baosteel und Deutschlands Siemens haben gemeinsam an „Industrie 4.0“-Stahlprojekten teilgenommen, während Chinas Haier und Deutschlands Fraunhofer-Institut eine Anlage für intelligente Waschmaschinen eingerichtet haben.
Auf der Hannover Messe, eine der größten Handelsmessen für Industrietechnologie der Welt, im April, war China die zweitgrößte Ausstellernation nach Gastgeber Deutschland, mit rund 1.2000 teilnehmenden Unternehmen, einschließlich des Telekommunikationsgiganten Huawei.
„Die beiden Länder, obwohl sie sich in verschieden Entwicklungsstufen befinden, können gegenseitige Vorteile durch solche Innovationskooperationen schaffen“, sagte Yao.
Analysten verwiesen auch auf das enorme Potential für die Kooperation der beiden Länder in anderen Bereichen wie zum Beispiel der „Gürtel und Straße“-Initiative, und erwarten, dass eine engere China-Deutschland-Partnerschaft das inklusive Wachstum und die globale Wirtschaftsordnung verbessern werde.
Es ist die zweite Station der laufenden Europa-Tour des Staatspräsidenten Xi, welche ihm zunächst nach Russland führte. Während seines Aufenthalts in Deutschland, wird er auch nach Hamburg reisen, um am G20-Gipfel teilzunehmen.
Dieses Jahr markiert das 45. Jubiläum der chinesisch-deutschen diplomatischen Beziehungen.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)