Spotlight: „Made in China” begrüßt neues Markenimage
BEIJING, 22. August (Xinhuanet) -- Das Label „Made in China“ stand lange für billige, minderwertige und Low-End-Produkte. Aber heutzutage gilt diese Wahrnehmung nicht mehr.
In den vergangenen Jahren stieg die Produktqualität in China allmählich, während das Land danach strebt, seine Wachstumsgleichung weg von Exporten und Investition in Richtung Konsum zu verlagern.
Eine große Anzahl an respektablen chinesischen Marken wie zum Beispiel Huawei und Xiaomi treten immer schneller hervor, und bieten langlebige, erstklassige und modische Waren, die von Haushaltsgeräten über Smartphones bis hin zu Hochgeschwindigkeitseisenbahnwagen reichen.
Einige qualitativ hochwertige chinesische Produkte können nicht nur mit ihren ausländischen Wettbewerbern mithalten, wenn es darum geht, überseeische Märkte zu betreten, sondern haben auch damit begonnen, sie zu übertreffen.
CHINAS „GOLDENE VISITENKARTE“
Standardmäßige Verspätungen und Überfüllung sind zu Synonymen für die Nutzung der U-Bahn in Boston geworden, eine Stadt, die zwar ein umfassendes, aber auch eines der ältesten unterirdischen Netzwerke in den Vereinigten Staaten besitzt.
Aber in rund zwei Jahren, können die Fahrgäste in Boston schon bald bequemere und modernere U-Bahnwagen auf dem neuesten Stand der Technik genießen, welche über größere Sitze, LCD-Monitore, Videoüberwachungs-betriebene Bildschirme und automatische Fahrgastzählsysteme verfügen.
Die U-Bahnwagen werden von Chinas größtem Hochgeschwindigkeitseisenbahnwagenhersteller CRRC entworfen und gebaut, welcher auch der größte Zughersteller der Welt ist, und seine Präsenz in den Vereinigten Staaten durch den Gewinn von Verträgen in großen Zuständigkeitsbereichen rapide ausgebaut hat.
„Es wird keine schlaflosen Nächte mehr mit den 40 Jahre alten U-Bahnwagen geben, welche unter den Straßen von Boston fahren“, sagte Zhou Chuanhe, Vorsitzender und Präsident von CRRC Massachusetts. „Boston ist ein Zentrum für großartigen Transport und sollte in der Lage sein, Stolz auf seine U-Bahnwagen sein zu können.“
Am 3. April feierte das U-Bahn-Zugmodell für Boston seine Premiere bei der City Hall Plaza.
Von den Getriebe- und Schraubeinheiten, über kälte- und hitzebeständige Technologien bis hin zu Durchbrüchen in den integrierten Kontrollsystemen, sind die glänzenden neuen Bahnwagen eine Verkörperung der zahlreichen innovativen Errungenschaften des Unternehmens.
“Wir sind zuversichtlich, dass CRRC in der Lage ist, die Vehikel zu liefern, die wir benötigen, um die Massachusetts Bay Transportation Authority (MBTA) in das 21. Jahrhundert zu bewegen“, sagte Stephanie Pollack, Sekretärin und CEO des Massachusetts Transportation Department.
Das CRRC, welches auch als China Railway Rolling Stock Corporation bekannt ist, wurde im Jahr 2015 durch die Fusion der zwei größten chinesischen Zughersteller gegründet. Den Vertrag von Boston, den das Unternehmen vor der Fusion gewann, war Chinas erster großer Eisenbahnvertrag in Nordamerika, und CRRC errichtete eigens eine Eisenbahnwagen-Produktionswerk in Springfield, um den Vertrag zu erfüllen.
Seit seinem Eintritt in den US-Markt im Jahr 2014, erhielt CRRC bislang 1.359 U-Bahnwagen- und Pendelbahnwagenbestellungen in Boston, Chicago, Los Angeles und Philadelphia.
Allein das vergangene halbe Jahr bezeugte 184 U-Bahnwagenbestellungen in Boston und Los Angeles, sowie 45 abgeschlossene Pendelbahnwagenabkommen in Philadelphia.
„Wir haben uns in ausländische Märkte begeben, unser Geschäftsmodell erfolgreich innoviert, und im US-Markt Fuß gefasst, wo CRRC zu Chinas „goldenen Visitenkarte“ geworden sei, sagte CRRC-Präsident Liu Hualong.
Das chinesische Unternehmen bringt den US-Pendlern nicht nur Komfort und Bequemlichkeit, sondern wird auch immens dabei helfen, das lokale Wirtschaftswachstum sowie die Beschäftigung zu stärken.
„Von der Unterstützung der lokalen Wirtschaft in Springfield und der Schaffung von neuen Arbeitsplätzen in der Produktion bis hin zur Verbesserung der öffentlichen Transports für die Pendler und Besucher von Massachusetts, wird dieses Projekt dem Commonwealth umfangreiche Vorteile bringen, sagte der Gouverneur von Massachusetts Charlie Baker.
„Seitdem das Unternehmen die Vereinigten Staaten betreten hat, haben wir Vorteile wie zum Beispiel Beschäftigung gebracht – wir haben fast 400 Arbeitsplätze zur Verfügung gestellt“, sagte Liu in einem Interview mit den US-Medien im Mai.
Mit überragender Qualität und einer Vielzahl von technologischen Innovationen, erfahren die Hochgeschwindigkeitszüge „Made in China“ inzwischen eine ansteigende Popularität auf dem globalen Markt.
CRRC hat auch Saudi-Arabien mit U-Bahnen beliefert, um den Transportanforderungen des Landes zwischen Riad und Mekka gerecht zu werden, und von CRRC hergestellte Züge wurden in den wichtigen olympischen U-Bahn-Metrolinien von Rio de Janeiro verwendet.
Im April stimmte CRRC einem Verkauf von 22-Meterspurzügen an Malaysia zu und erhielt einen Vertrag für eine Flotte von 11 Acht-Bahnwagen, welche auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Jakarta und Bandung in Indonesien in Betrieb genommen werden sollen.
„MADE IN CHINA“ WIRD COOL
Die schnelle Entwicklung von Chinas Hochgeschwindigkeitseisenbahnindustrie bietet nur einen kleinen Einblick in die rasante Transformation und Modernisierung von „Made in China“-Produkten in den vergangenen Jahren.
Im Zuge der technologischen Kompetenz und des guten Wertes, hat sich eine immer größer werdende Anzahl an chinesischen Unternehmen, einschließlich Huawei, Lenovo, Gree, Xiaomi und der Drohnen-Hersteller DJI-Innovation, auf dem internationalen Markt etabliert, und den Weg für eine große Welle an globalen chinesischen Marken geebnet.
Man nehme die Mobiltelefonindustrie als Beispiel. Chinesische Smartphone-Marken, wie Huawei, Oppo und Vivo erlebten eine dramatische Zunahme bei ihren Liefermengen in den vergangenen Jahren und erlangten Marktanteile von ihren ausländischen Rivalen wie zum Beispiel Apple und Samsung.
Nachdem rasant neue Märkte auf der ganzen Welt betreten wurden, ist Huawei nun der drittgrößte Smartphone-Hersteller der Welt, mit Marktanteilen in Höhe von 10 Prozent im ersten Quartal dieses Jahr. Seine Produkte werden vor allem in Europa begrüßt, wo das Unternehmen in einem noch nie dagewesenen Tempo mit immer besseren Produkten und einem neuen Markenimage wächst.
In Indien machten chinesische Marken Ende 2016 gemeinsam 51 Prozent der Marktanteile im Smartphone-Segment aus.
Im August 2016 sicherte sich der chinesische Smartphone-Anbieter ZTE im Hinblick auf Marktanteile 9,4 Prozent des russischen Smartphone-Marktes, wodurch man den zweiten Platz einnahm und zum ersten Mal die Anteile von Apples iPhone übertraf.
Transsion, ein in Shenzhen ansässiges Unternehmen, dessen Produkte unter den Markennamen Techno, itel und Infinix verkauft werden, hat 40 Prozent des afrikanischen Marktes erreicht.
Durch die Entwicklung von Mobiltelefonen mit zwei SIM-Karten-Slots und der Optimierung seiner Kameras, um die Merkmale von Menschen mit dunkleren Hauttönen besser hervorzuheben, wurde der Smartphone-Hersteller, von dem nur sehr wenige Chinesen gehört haben, zu einem der größten Akteure in dem schnell wachsenden afrikanischen Smartphone-Markt.
Der Erfolg von chinesischen Marken kann auf ihre bessere Benutzererfahrung, der schnelleren Annahme der 4G-Technologie und einem größeren Schwerpunkt auf die Kameras zurückgeführt werden, laut einem Artikel auf der indischen Webseite Livemint.
„Chinesische Smartphones sind wunderschön, mutig und äußerst günstig“, laut einem Artikel auf der Webseite von CNN. „Normalerweise kosten sie nur ein Paar hundert Dollar ohne einen Vertrag, und sie bieten einige einzigartige Funktionen, die amerikanische Telefone nicht haben.“
Der Titel des Artikels fasst es folgendermaßen zusammen: „Dein nächstes Smartphone könnte aus China kommen.“
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)