NEW YORK, 8. Oktober (Xinhuanet) -- Der kommende 19. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) sei „sehr sehr wichtig“, da dabei neue Politiken ausgearbeitet werden, die nicht nur für China, sondern für die ganze Welt von Bedeutung seien, sagt ein erfahrener US-Experte.
„Interessant ist, dass ich nicht der Ansicht bin, dass die ausländischen Medien und ausländischen Beobachter von China dem genug Aufmerksamkeit schenken“, sagte Stephen A. Orlins, Präsident des Nationalkomitees über US-amerikanische-chinesische-Beziehungen, gegenüber Xinhua kürzlich in einem Interview.
Während sich viele auf die Veränderungen in der KPCh-Führung konzentrieren, „wird es in der Tat viele Politiken geben, die aus dem Parteitag hervorgehen werden und wir müssen dem viel Aufmerksamkeit schenken“, betonte er.
„Ich denke die meisten Menschen sind sich dessen kaum bewusst … jeder dieser Parteitage setzt alle fünf Jahre neue Politiken und das sind die Politiken für die nächsten fünf Jahre und darüber hinaus“, fügte er hinzu.
„Das wird also sehr sehr wichtig sein und ich denke, dass China-Beobachter zunehmend daran interessiert sein werden, während der 18. Oktober näherkommt“, sagte er und bezog sich damit auf das Startdatum des kommenden Parteitages.
Orlins, der seit mehr als drei Jahrzehnten Geschäfte mit China betreibt, fügte hinzu, dass er der Ansicht sei, die zeichensetzende Veranstaltung, unter anderem Chinas Engagement zur Reform und Öffnung und zur fairen Behandlung ausländischer Investitionen bestätigen werde.
„Ich denke, Chinas Öffnung ist noch nie so gewesen … Ich erwarte, dass das andauert“, sagte er. „Ich erwarte, dass der 19. Parteitag zusätzliche Reform und Öffnung vorsehen wird, zusätzliche Maßnahmen, die es den Marktkräften erlauben, die vorrangige Rolle zu spielen.“
„VERANTWORTUNGSVOLLER TEILHABER“ AUF DER WELTBÜHNE
Während China, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, „auf die Bühne der globalen Ordnungspolitik tritt“, leistet es auch große Beiträge zu globalem Frieden und Entwicklung, merkte der ehemalige Diplomat und Investor an.
Chinas Vorschläge zur Verstärkung des globalen Wachstums, wie die „Gürtel und Straße“-Initiative und die Asiatische Infrastrukturinvestitionsbank (AIIB), hätten seine Rolle als ein „verantwortungsvoller Teilhaber“ in der Welt gezeigt, sagte Orlins und zitierte damit einen Ausdruck, den der stellvertretende US-Außenminister Robert Zoellick einst im Jahr 2005 verwendete.
„Die Gürtel und Straße-Initiative begibt sich an Orte, die ein potenziell fruchtbarer Boden für Terrorismus sind“, merkte er an. „Wenn sie diese wirtschaftliche Entwicklung (dorthin) bringen, ist es gut für die Reduktion des Terrorismus, was gut für China, gut für Amerika und gut für den Rest der Welt ist.“
Außerdem wies er darauf hin, dass diese Initiativen „grundlegend komplementär zum bestehenden Weltsystem“ seien. „Sie intendieren nicht dazu, das Weltsystem herauszufordern und zu brechen. Sie intendieren nicht dazu, die Weltbank oder die Asiatische Entwicklungsbank oder die WTO oder wie auch immer Sie es bezeichnen und zu brechen.“
Orlins erinnerte sich daran, dass er während seines China-Besuchs mit sechs US-Kongressabgeordneten Ende September die AIIB besuchte und über die neuen Abkommen der Bank unterrichtet wurde, welche häufig in Verbindung mit der Weltbank und der Asiatischen Entwicklungsbank durchgeführt werden.
„Also hat sich die ursprüngliche Kritik vieler an der AIIB als gänzlich falsch herausgestellt“, sagte er. „Sie fordern diese Institutionen nicht heraus. Sie bauen auf diesen Institutionen auf und es ist wichtig, dass Amerikaner, Europäer und Japaner das verstehen.“
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)