Economic Watch: Chinas stabile Fabrikaktivität weist auf solide Wirtschaft hin

BEIJING, 31. Oktober (Xinhuanet) – Trotz eines langsameren Wachstums im Oktober blieb Chinas Fertigungssektor stabil, da ein wichtiger Indikator seit 15 Monaten in Folge über der Boom-Bust-Linie geblieben ist, ein weiteres Zeichen der anhaltenden Dynamik in der Gesamtwirtschaft.

Der Fertigungs-Einkaufsmanagerindex (PMI) lag bei 51,6, ein Rückgang von den 52,4 im September, einem mehr-als-Fünf-Jahres-Hoch und den 51,7 im August, sagte das Nationale Statistikbüro (NBS) am Dienstag.

Ein Wert über 50 deutet auf Wachstum hin, während ein Wert darunter Kontraktion reflektiert.

Der NBS-Statistiker Zhao Qinghe schrieb das langsamere Wachstum vor allem einer hohen Basis im September, einem einwöchigen Feiertag und strengeren Umweltschutzbestimmungen zu. „Das Wachstum in der Produktion und der Marktnachfrage ließ in gewissem Umfang nach“, sagte er.

Die Fabrikaktivität mit hohem Energieverbrauch und schwerer Umweltbelastung ging zurück, als die Regierung die Bemühungen zum Umweltschutz verstärkte. Nichtmetallische Mineralprodukte und Ölraffination sanken deutlich ab.

„Trotz des Rückgangs war der Indikator immer noch 0,4 Prozentpunkte höher als vor einem Jahr und lag auf dem Durchschnittsniveau dieses Jahres“, sagte Zhao, und wies auf die Impulse aus der High-End-Fertigung und der Produktion von Konsumgütern hin.

Die Herstellung von Automobilen, Spezialausrüstung, elektrischen Apparaturen, medizinischen Geräten, Nahrung und Getränke, Textilien und Kleidung verzeichnete starke Anstiege.

„Der PMI stabilisierte sich im positiven Bereich nach Anstiegen in zwei aufeinanderfolgenden Monaten“, sagte Zhang Liqun vom Entwicklungsforschungszentrums des Staatsrats. „Stabile Sub-Indexe in der Produktion, Aktien und Einkäufen deuten darauf hin, dass die Wirtschaft eine stärkere Widerstandsfähigkeit hat.“

Die NBS-Daten zeigten in diesem Monat auch ein milderes Wachstum im Dienstleistungssektor, da der PMI des nicht-verarbeitenden Sektors auf 54,3 sank, ausgehend von den 55,4 im September.

Cai Jin, stellvertretender Leiter der China Federation of Logistics and Purchasing, sagte, dass das nicht-verarbeitende Sektor weiterhin generell stabil sei und fügte hinzu, dass der Konsum weiterhin eine führende Rolle im Antrieb des Wirtschaftswachstums spielen würde.

Der PMI erschien als der erste wesentliche Wirtschaftsindikator für das letzte Quartal, ein Zeitraum, von dem einige Analysten vorhersagten, dass er Zeuge eines Verlustes an Dynamik im wirtschaftlichen Motor sein würde. Doch die frischen Daten weisen darauf hin, dass der versteckte Abwärtsdruck begrenzt sein wird.

Steven Zhang, ein Ökonom bei Morgan Stanley Huaxin Securities, sagte, dass die Trägheit des Wachstumsimpulses aus den ersten drei Quartalen dabei helfen würde, sicherzustellen, dass die Wirtschaft den Rest des Jahres mit einer Geschwindigkeit von 6,7 Prozent wächst.

Der IMF hat seine Vorhersage für Chinas Wachstum das vierte Mal in diesem Jahr angehoben und schätzt, dass die Wirtschaft in diesem Jahr mit 6,8 Prozent und 6,5 Prozent im nächsten Jahr wachsen werde, jeweils 0,1 Prozentpunkte höher als vorherige Vorhersagen.

Das offizielle Wachstumsziel, das zu Beginn des Jahres festgesetzt wurde, war nur rund 6,5 Prozent für das Jahr 2017.

Angesichts von weniger Sorgen zur Wachstumsrate, ist Zhang von Huaxin der Ansicht, dass es unwahrscheinlich sei, dass die Regierung ihre „umsichtige und neutrale“ Geldpolitik lockere.

Einige Ökonomen warnen dennoch vor übermäßigem Optimismus und sagen, dass das Wachstum seinen Höchststand erreicht haben könnte.

Die NBS-Daten zeigten, dass die Divergenz zwischen Industriegiganten und kleinen Herstellern anhält. Während große Unternehmen bequem über der Boom-Bust-Linie lagen, waren kleine und mittelgroße Unternehmen im Kontraktionsbereich, da ihre PMI-Werte bei jeweils 49 und 49,8 lagen.

Chinas BIP wuchs in den ersten drei Quartalen um 6,9 Prozent im Jahresvergleich und blieb damit stabil mit dem 6,9-prozentigen Wachstum des ersten Halbjahres, trotz eines leicht langsameren Wachstums von 6,8 Prozent im dritten Quartal.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)