Yearender-Feature: Der schillernde Geist der Handwerkskunst erleuchtet chinesische Fertigung

Von Liu Xinyong

SHENYANG, 7. Dezember (Xinhuanet) -- Yu Jing, 46, ist die einzige weibliche, leitende Schweißtechnikerin bei der CRRC Dalian, einem führenden Lokomotivhersteller in China.

Verwirrt von den vielen verschiedenen Berufsabschlüssen nach dem Abschluss von der Junior High School entschied sie sich aufgrund der Worte ihres Vaters für einen männerdominierten Beruf.

„Die Funken beim Schweißen sind wie Feuerwerke. Du kannst es auch mal ausprobieren“, sagte ihr Vater, der als Drechsler arbeitete und wollte, dass seine Tochter einen weniger anstrengenden Beruf ergreift.

Obwohl das Leben nicht so einfach war, wie ihr Vater es sich vorgestellt hatte, geht Yu dem Beruf seit 27 Jahren nach, um eine erstklassige Schweißerin und eine wichtige Arbeiterin in ihrem Unternehmen zu werden.

„Ja, die Schweißfunken sind wunderschön, aber die Schönheit hat ihren Preis. Es gibt Verbrennungen auf der Haut eines jeden Schweißers“, sagte Yu.

Ihr Vater war der Ansicht, dass das Schweißen unkompliziert sei und nur in Fällen von Wartungen benötigt würden, aber Yu fand heraus, dass dies nicht der Wahrheit entsprach. Schweißen ist hart.

„Meine Gedanken sind einfachen: Ich möchte nur eine Fähigkeit meistern, um mein eigenes Standbein in der Gesellschaft zu finden“, sagte Yu.

Zu diesem Zweck ist Yu immer erpicht darauf gewesen, neue Dinge zu erlernen. Eine ihrer vielen Auszeichnungen ist der Gewinn eines Schweißwettbewerbs in ihrem Unternehmen im Jahr 2004 und im Jahr 2013 wurde sie zur ersten Gewinnerin eines Schweißwettbewerbs auf städtischer Ebene.

Um die Schweißqualität eines wichtigen, tragenden Teils zu verbessern, modifizierte sie das bisherige Verfahren durch die Änderung des Startpunkts zum Schweißen und dem Winkel der Schweißpistole, wodurch die Quote der Schweißteile, die die Qualitätsprüfung bestanden, von 50 Prozent auf 100 gesteigert wurde.

Ihre Verbesserung wurde in den Standardprozess des Unternehmen aufgenommen, um die Qualität der Züge zu gewährleisten.

Einfach ausgedrückt, Yu ist eine meisterliche Schweißerin.

Sie wurde dieses Jahr zu einer Delegierten für den 19. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) gewählt.

„Wir werden eine gebildete, fähige und innovative Arbeitskraft aufbauen, den Respekt für vorbildliche Arbeiter fördern, qualitative Verarbeitung fördern und darauf achten, dass der Stolz auf die Arbeit zu einer sozialen Norm wird und das Streben nach Spitzenleistung als gute Arbeitsmoral geschätzt wird“, besagte ein Schlüsselbericht, der beim Parteitag übermittelt wurde.

„Mein schönstes Gefühl ist, dass das Land Arbeiter wie mich in höchstem Maße schätzt“, sagte Yu. „Während sich das Land bemüht, ein wichtiger Hersteller von Qualität zu werden, sollten Arbeiter ihre Fähigkeiten erlernen und verbessern, um die Produktqualität zu gewährleisten.“

Um den Geist der Handwerkskunst zu stärken und mehr fähige Arbeiter auszubilden, richtete das Unternehmen eine Werkstatt ein, die nach Yu benannt wurde.

„Nach der Teilnahme am 19. Parteitag der KPCh habe ich das Gefühl, dass ich nicht nur selbst gute Arbeit leisten sollte, sondern auch junge Arbeiter anwerben sollte und jeden am Geist der Handwerkskunst teilhaben lassen sollte“, sagte Yu.

Diese Art Geist entwickelt sich rasant in China und verbessert das Image von chinesischen Produkten.

Der diesjährige WorldSkills-Wettbewerb, die Weltmeisterschaft für berufliche Fähigkeiten, wurde im Oktober in Abu Dhabi abgehalten.

52 chinesische Teilnehmer, die ein Durchschnittsalter von unter 21 Jahren hatten, gewannen 15 Gold-, sieben Silber- und acht Bronzemedaillen, womit sie die meisten Medaillen und Gesamtpunkte unter den 68 Ländern und Regionen gewannen.

„Junge fähige Arbeiter sind unersetzbar für das Vorantreiben des Fertigungs- und Dienstleistungssektors auf ein höheres Niveau und bei der Realisierung einer qualitativen Wirtschaftsentwicklung“, sagte Ministerpräsident Li Keqiang als er letzten Monat die Wettbewerber traf.

Zurzeit gibt es 165 Mio. Facharbeiter in China, aber das ist nicht genug, um die Anforderungen der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes zu erfüllen.

„Handwerkskunst sollte sich in jedem Produkt und jeder Prozedur widerspiegeln und sie sollte ein Pfeiler für den Aufbau einer starken Fertigungsnation werden“, sagte Li. „Es wird den chinesischen Marken beim Betreten der globalen Arena helfen, wenn junge Menschen begierig darauf sind, Handwerker zu werden und nach Spitzenleistungen zu streben.“

Trotz ihrer vielen Auszeichnungen besteht Yu darauf, dass es nichts außergewöhnliches an ihr gibt. „Ich muss mich weiter kontinuierlich verbessern und erfahrenere Arbeiter konsultieren, wenn Probleme auftreten“, sagte sie.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)