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Yearender: Singapurischer Experte: Chinas „Gürtel und Straße“-Initiative wird südostasiatischen Ländern zugutekommen

SINGAPUR, 21. Dezember (Xinhuanet) -- „Ich war vor vier Jahren als Tourist in Sri Lanka und die Fahrt vom Hotel zum Flughafen dauerte anderthalb Stunden, weil die Straßenverhältnisse so schlecht waren“, sagte Leo Hu, ein in Singapur ansässiger Ökonom, der für eine Vermögensverwaltungsfirma arbeitet.

„Aber als ich kürzlich Sri Lanka wieder als Investor besuchte, war unter Chinas Gürtel und Straße Initiative eine Autobahn gebaut worden, und die gleiche Fahrt dauerte weniger als 45 Minuten“, sagte er.

Hu ist der Senior Portfolio Manager für Emerging Markets Debt (EMD) Hard-Currency-Strategien von NN Investment Partners. Er ist verantwortlich für Strategien der Staatsanleihen und quasi-staatlichen Verschuldungen der Asiatischen Hartwährung für Hartwährungsportfolios der panasiatischen und globalen aufstrebenden Märkte von NN Investment Partners.

Nach Ansicht des Ökonomen verfügt Chinas „Gürtel und Straße“-Initiative über zwei einzigartige Merkmale, die für die betreffenden Länder große Vorteile mit sich bringen: Projektumsetzungskompetenz und billige Finanzierung.

Was die Umsetzungskompetenz anbelangt, so hat Chinas Urbanisierungsprozess zu enormen Erfahrungen bei großen Infrastrukturprojekten geführt.

Diese Kompetenz wird den Ländern entlang der Routen von Gürtel und Straße dabei helfen, ihre Infrastrukturengpässe schnell zu beheben und ihre Effizienz und Produktivität verstärken.

Im Hinblick auf eine günstige Finanzierung sind die Darlehen für die Projekte im Rahmen der „Gürtel und Straße“-Initiative in der Regel zu Konzessionszinsen, die üblicherweise viel niedriger sind als die kommerziellen Zinssätze.

„Die günstigen Finanzierungskosten werden die Steuerlast der Zielländer verringern, sodass sie ihre begrenzten Ressourcen für andere dringend benötigte Bereiche wie Bildung und soziale Wohlfahrt nutzen können“, sagte Hu.

Edward Lee, der das ASEAN (der Verband Südostasiatischer Nationen)-Wirtschaftsforschungsteam der Standard Chartered Bank leitet, sagte gegenüber Xinhua Anfang dieses Jahres, dass China an der Weltspitze steht, was Infrastrukturbau angeht, insbesondere in der Transportinfrastruktur, weshalb China einigen kleineren und aufstrebenden ASEAN-Ländern, die über Technologie- und Finanzierungslücken verfügen, große Unterstützung bieten könne.

Er sagte, die Infrastrukturprojekte im Zusammenhang mit der „Gürtel- und Straße“-Initiative könnten enorme Arbeits- und Beschaffungsmöglichkeiten für südostasiatische Länder schaffen und kleinen und mittleren Unternehmen in der Region zugutekommen.

Auf lange Sicht wird die Initiative den regionalen Ländern helfen, eine vollständige und umfassende Infrastruktur zu besitzen, die weiterhin langfristige und positive Auswirkungen auf ihre Transportkosten, den offenen Handel und die wirtschaftliche Zusammenarbeit haben wird, sagte Lee.

Tan Khee Giap, Co-Direktor des Asia Competitiveness Institute (ACI) und Associate Professor an der Lee Kuan Yew-Schule für Politik der National University of Singapore, zeigte sich ebenfalls begeistert von den Vorteilen, die die „Gürtel und Straße“-Initiative Südostasien und sogar der ganzen Welt bringen wird.

„Die Gürtel und Straße-Initiaitve ist für alle Länder offen, ohne jegliche Schwellen“, sagte er und fügte hinzu, dass sie die regionale Handelskooperation auf sehr flexible Art vertiefen und einen Beitrag zur globalen Konjunkturerholung leisten könne.

Er fügte hinzu, dass mit Unterstützung der „Gürtel und Straße“-Initiative der Finanzierungsengpass für die Infrastruktur in Südostasien beseitigt werden wird, der den regionalen Infrastrukturbau ankurbeln, die industrielle Produktivität erhöhen, neue Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen und den Lebensunterhalt der Menschen verbessern wird.

Gleichzeitig werden die Regierungen gesündere Bilanzen aufweisen, da die „Gürtel und Straße“-Initiative mehr regionale Handelsaktivitäten bringt, womit sie ihre Investitionen in öffentliche Dienstleistungen ausweiten können.

Tan widerspricht der Ansicht, dass die „Gürtel und Straße“-Initiative die Verhandlungen zu regionalen Freihandelsabkommen stören werde. Er sagte, die beiden schließen sich überhaupt nicht aus, und Länder können sich immer dafür entscheiden, beide zu haben, und bis zu einem gewissen Grad ergänzen sie sich gegenseitig.

Angesichts der Besorgnis über den Finanzierungsengpass bei Infrastrukturprojekten im Zusammenhang mit der „Gürtel und Straße“-Initiative schlug er vor, dass Singapur ein Finanzierungszentrum für Investitionen in die Infrastrukturentwicklung aufbauen könnte, um die Umsetzung der „Gürtel und Straße“-Initiative zu beschleunigen.

Er sagte auch, dass Singapur über umfangreiche Erfahrungen in der Luftfahrt und beim Bau von Flughäfen verfüge und dazu bereit sei, eine engere Kooperation mit China in der Förderung eines ungehinderten Handels und Personalaustausches durch den Lufttransport für die „Gürtel und Straße“-Initiative zu unterhalten.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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