Economic Watch: Was verbirgt sich hinter der Stärke des RMB?
BEIJING, 31. Januar (Xinhuanet) -- Der chinesische Yuan verzeichnete im ersten Monat von 2018 eine starke Entwicklung, was weit von dem entfernt war, was der Markt erwartet hatte.
Die zentrale Paritätsrate der chinesischen Währung Renminbi (RMB) bzw. Yuan nahm am Montag am siebten Handelstag in Folge auf 6,3267 zu, dem stärksten Niveau seit dem 2. November 2015.
In den ersten 30 Tagen von 2018 bezeugte die zentrale Paritätsrate des Yuan einen Zuwachs von 3,1 Prozent gegenüber dem US-Dollar, was über die Hälfte der Stärkung von 5,81 Prozent für das ganze Jahr 2017 war, der stärksten jährlichen Aufwertung seit neun Jahren.
Der RMB zeigte auch Stärke gegenüber den anderen Währungen. Der RMB-Index des CEFTS, mit dem die Stärke des Yuan im Verhältnis zu einem Währungskorb gemessen wird, kam letzten Freitag bei 95,7 herein, womit er gegenüber dem 94,85 von Ende Dezember gestiegen war.
Die anhaltende Abschwächung des US-Dollar sei der externe Grund für den starken Messwert des Yuan gewesen, sagte Liang Hong, Chefökonom der China International Capital Corporation (CICC).
Der Dollar-Index, ein Maßstab mit dem die Stärke der US-Währung gegenüber sechs anderen wichtigen Währungen gemessen wird, ist seit Beginn dieses Jahres um über 3 Prozent gesunken.
Allein letzte Woche fiel der Dollar um 1,7 Prozent als Folge der Äußerungen des US-Finanzministers Steven Mnuchin, dass ein schwächerer Dollar gut für den Handel sein würde.
Faktoren, einschließlich der einsetzenden Reduktion der geldpolitischen Ausrichtung bei wichtigen internationalen Zentralbanken und der Erwartung von Zinsanhebungen im Ausland, beeinträchtigten auch den Wert des Dollar, laut einem Bericht der CICC.
Aber der wesentliche Grund für die Erholung des Yuan sei die robuste chinesische Wirtschaft, die das Vertrauen der Investoren in die Währung fördere, sagte Guotai Junan Securities.
Chinas Wirtschaft wuchs letztes Jahr um 6,9 Prozent, womit sie das erste Mal in sieben Jahren zunahm und deutlich über dem jährlichen Ziel der Regierung von ca. 6,5 Prozent lag.
Der Internationale Währungsfonds hat seine Prognose für Chinas Wirtschaftswachstum 2018 angehoben, wobei er erwartet, dass Chinas BIP-Wachstum in diesem Jahr bei 6,6 Prozent liegen werde, ein Anstieg gegenüber den Vorhersagen von 6,5 Prozent, die letzten Oktober gegeben wurden.
Neben dem starken BIP-Wachstum hat China auch einen Leistungsbilanzüberschuss, reichlich Devisenreserven, solide finanzielle Bedingungen und stabile Finanzsysteme bewahrt, die alle bei der Unterstützung von dessen Währung helfen.
Außerdem hat China hart bei illegalen Kapitaltransfers durchgegriffen, die als ausgehende Investitionen getarnt wurden, die Regelungen für irrationale überseeische Investitionsaktivitäten intensiviert und die Überprüfung von unregelmäßigen Devisenkäufen durch Individuen verstärkt.
Es wurde ein „antizyklischer Faktor” in das existierende Preismodell der zentralen Paritätsrate des Yuan gegenüber dem Dollar eingeführt, welcher darauf abzielt, prozyklische Fluktuationen abzumildern, die von irrationalen Stimmungen beim Devisenmarkt angetrieben werden.
„Die fortgesetzte Stärke des chinesischen Yuan bildet die Grundlage für einen positiveren Ausblick auf die finanzielle Öffnung sowie weitere Fortschritte bei der Internationalisierung des RMB in diesem Jahr. Die Finanzinstitute mit grenzübergreifenden Kapazitäten werden in dieser Hinsicht davon profitieren”, sagte die CICC in einer Anmerkung.
Die Stabilität des Yuan sei durch solide wirtschaftliche Grundlagen, verbesserte Regelungen und steigende globale Nutzung der Währung gerechtfertigt worden und werde weiter gut abgestützt, sagte Wang Peng, ein Forscher der China Development Bank Securities.
Der Dollar könne im Jahr 2018 weiter in einem Abwärtstrend bleiben, aber nicht so steil, wie es der Markt im Januar erlebt habe, was den leichten Anstieg des Yuan unterstützen werde, sagte Wang.
Ökonomen warnten auch davor, dass eine schnelle Aufwertung des Yuan und ein rascher Kapitalfluss in den chinesischen Markt die Immobilien- und Kapitalmarktpreise erhöhen und die Exporte herunterziehen könnte.
„Man sollte vor Immobilien- und Kapitalmarktblasen alarmiert sein”, sagte Zong Liang, ein leitender Forscher der Bank of China.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)