365 Träume aus China: Das Grüne Dach

Tan Tianying (männlich): Auf dem Balkon meines Hauses wachsen viele Dinge. Manche kenne ich selbst nicht. Viele meiner Pflanzen sind welche, die von anderen weggeworfen wurden. Wenn ich an den Pflanzen Wurzeln entdecke, dann pflanze ich sie wieder ein. Wenn sie nach meiner Pflege immer noch am Leben sind, macht mich das sehr glücklich. Menschen und Pflanzen sind Freunde. Sie haben Gefühle füreinander.

Ursprünglich habe ich im Büro des Pekinger Aufforstungskomitees gearbeitet. Wohin ich auch ging, betonte ich die bestmögliche Nutzung des Bodens. 1996 habe an einer Luftaufnahme in Peking teilgenommen. Eine schöne Stadt mit unglaublich hässlichen Dächern. Wenn die Dächer nur genauso grün wie die Böden wären! 2004 begrünten einige Kollegen die Dächer im Zuge der Grünen Olympiade in Peking. Als diese Idee in die Öffentlichkeit vordrang, mobilisierte es die Menschen und viele nahmen daran teil.

Dieses Gras kommt aus Südchina. Auf Grund Pekings trockenen und windigen Wetterverhältnissen wurde zuerst versucht, Mauerpfeffer anzubauen. Danach gingen wir in den Vororten auf die Suche, um eine Pflanze namens Dickblattfetthenne zu finden. Sie kann in schlechtester Umgebung sehr gut überleben, so trieben wir die Kultivierung der Pflanze ohne Unterlass voran.

In einer Nachbarschaft wurden 10.400 Quadratmeter Dächer begrünt. Die Sorten der Pflanzen sind Mauerpfeffer, Dickblattfetthenne und Gartenfetthenne. Die Blätter dieser Pflanzen filtern sehr viele Staubpartikel aus der Luft. Ihr Beitrag zur Reinheit der Luft ist unverkennbar.