365 Träume aus China: Der Boxer

(Kang En, männlich) Der Wettkampf in Genting: China gegen Thailand. Der wurde in der ganzen Welt ausgestrahlt und meine Familie sah auch zu. Diesen Wettkampf habe ich verloren. Ich habe das nie verstanden. Wie konnte ich da nur verlieren?

Meine Familie und Freunde versuchten mich alle zu überzeugen, nicht mehr weiter an Wettkämpfen teilzunehmen. Sie sagten, ich sollte mich aus dem Sport zurückziehen und Geld verdienen. Damals war ich 29 Jahre alt. Den Freunden in meinem Umfeld ging es allen relativ gut. Ich hatte auch schon darüber nachgedacht, ob ich in der Gesellschaft nicht etwas anderes machen sollte.

2010 gab es einen Zeitraum von einem halben Jahr, wo ich an keinem Wettkampf teilnahm. Ich sah, dass viele Fans im Internet sagten: Ich hab Kang En schon lange bei keinem Wettkampf mehr gesehen. Ich will wirklich nicht, dass er mit dem Boxen aufhört und so weiter. Es machten sich also tatsächlich noch ganz schon viele Leute Gedanken um mich.

Wenn ich irgendwohin kam und von jemandem erkannt und Boxchampion genannt wurde, schlüpfte ich ganz begeistert wieder in meine frühere Rolle. Eigentlich liebte ich diese Branche immer noch, weil sie einfach zu mir gehört. Wenn doch andere weiterhin trainierten und an Wettkämpfen teilnahmen, warum sollte ich das nicht mehr können?

Sportler zu sein, bedeutet trainieren, essen, schlafen und wieder trainieren. Als Berufssportler braucht man unbedingt Selbstdisziplin. Wenn der Trainer dich zum trainieren zwingen muss, dann kommst du nicht weit. Manchmal habe ich beim Training nicht genug getan. Dann habe ich abends im Traum noch weitertrainiert. Es gibt keinen ewigen Champion im Ring.

Im Ring geht es sehr gerecht zu. Vergangener Ruhm verhilft einem nicht zum Sieg. Das einzige, worauf man sich dort stützen kann, ist man selbst. Während man den Gegner herausfordert, fordert man auch sich selbst heraus. Ein guter Boxer ist nicht derjenige, der unbedingt Champion werden will. Das wichtigste ist, dass er niemals aufgibt.

Viele Leute fragen mich, bis zu welchem Alter ich noch boxen kann. Ich liebe den Boxring. Ich glaube, ich kann das einfach immer weiter machen.

 

Xinhuanet Deutsch

365 Träume aus China: Der Boxer

GERMAN.XINHUA.COM 2018-09-05 13:22:00

(Kang En, männlich) Der Wettkampf in Genting: China gegen Thailand. Der wurde in der ganzen Welt ausgestrahlt und meine Familie sah auch zu. Diesen Wettkampf habe ich verloren. Ich habe das nie verstanden. Wie konnte ich da nur verlieren?

Meine Familie und Freunde versuchten mich alle zu überzeugen, nicht mehr weiter an Wettkämpfen teilzunehmen. Sie sagten, ich sollte mich aus dem Sport zurückziehen und Geld verdienen. Damals war ich 29 Jahre alt. Den Freunden in meinem Umfeld ging es allen relativ gut. Ich hatte auch schon darüber nachgedacht, ob ich in der Gesellschaft nicht etwas anderes machen sollte.

2010 gab es einen Zeitraum von einem halben Jahr, wo ich an keinem Wettkampf teilnahm. Ich sah, dass viele Fans im Internet sagten: Ich hab Kang En schon lange bei keinem Wettkampf mehr gesehen. Ich will wirklich nicht, dass er mit dem Boxen aufhört und so weiter. Es machten sich also tatsächlich noch ganz schon viele Leute Gedanken um mich.

Wenn ich irgendwohin kam und von jemandem erkannt und Boxchampion genannt wurde, schlüpfte ich ganz begeistert wieder in meine frühere Rolle. Eigentlich liebte ich diese Branche immer noch, weil sie einfach zu mir gehört. Wenn doch andere weiterhin trainierten und an Wettkämpfen teilnahmen, warum sollte ich das nicht mehr können?

Sportler zu sein, bedeutet trainieren, essen, schlafen und wieder trainieren. Als Berufssportler braucht man unbedingt Selbstdisziplin. Wenn der Trainer dich zum trainieren zwingen muss, dann kommst du nicht weit. Manchmal habe ich beim Training nicht genug getan. Dann habe ich abends im Traum noch weitertrainiert. Es gibt keinen ewigen Champion im Ring.

Im Ring geht es sehr gerecht zu. Vergangener Ruhm verhilft einem nicht zum Sieg. Das einzige, worauf man sich dort stützen kann, ist man selbst. Während man den Gegner herausfordert, fordert man auch sich selbst heraus. Ein guter Boxer ist nicht derjenige, der unbedingt Champion werden will. Das wichtigste ist, dass er niemals aufgibt.

Viele Leute fragen mich, bis zu welchem Alter ich noch boxen kann. Ich liebe den Boxring. Ich glaube, ich kann das einfach immer weiter machen.

 

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