Schlaganfall: Todesursache Nr. 1 in China
Ein im Juni in „The Lancet“, einer international anerkannten medizinischen Fachzeitschrift, veröffentlichter wissenschaftlicher Aufsatz kommt zu dem Schluss, dass die derzeit häufigste Todesursache in China der Schlaganfall ist.
Der Aufsatz mit dem Titel „Mortalität, Morbidität und Risikofaktoren in China und seinen Provinzen in den Jahren 1990 bis 2017“, analysierte die Todesursachen bei chinesischen Bürgern aus insgesamt 34 Verwaltungseinheiten auf Provinzebene in den Jahren 1990 bis 2017.
In der Studie wurden die zehn häufigsten Todesursachen für 2017 in China ermittelt, darunter befanden sich der Schlaganfall, ischämische Herzkrankheiten, Atemwegserkrankungen (Tracheal-, Bronchial- und Lungenkrebs), chronische Lungenerkrankungen, Leberkrebs, Verletzungen nach Verkehrsunfällen, Magenkrebs, Alzheimer und andere Demenzerkrankungen, Neugeborenen-Erkrankungen sowie hypertensive Herzerkrankungen.
In den letzten Jahren waren in China demnach nicht ansteckende chronische Krankheiten die Hauptursachen für einen vorzeitigen Tod. Dies sei vor 30 Jahren nicht der Fall gewesen, so die Studie.
Laut den Daten in dem Bericht waren es in China im Jahr 1990 Atemwegsinfektionen und Neugeborenen-Erkrankungen, die die ersten beiden Plätze der häufigsten Todesursachen belegten.
Bis 2017 rutschten sie in der Rangliste auf die Plätze 25 und 6 ab. Infektionskrankheiten, einst die häufigste Todesursache in China, seien durch chronische und nicht übertragbare Krankheiten ersetzt worden, so die Forscher. Dies wurde in der Studie als „dramatische Veränderung“ bezeichnet.
Der Rückgang der Sterblichkeitsrate durch Infektionskrankheiten sei hauptsächlich auf die enormen Fortschritte zurückzuführen, die das chinesische Gesundheitsumfeld gemacht habe, heißt es in dem Bericht.
Beispielsweise sei eine Lungenentzündung als eine Art der Atemwegsinfektion die häufigste Todesursache bei Kindern unter fünf Jahren, die jedoch durch eine Impfung am wirksamsten verhindert werden könne.
Andererseits könne die steigende Sterblichkeitsrate chronisch nicht übertragbarer Krankheiten mit dem Altern der Bevölkerung und dem Lebensumfeld sowie mit den Lebensgewohnheiten der chinesischen Bürger zusammenhängen, so die Studie.
Beispielsweise seien im Jahr 1990 von 100.000 Menschen 49 an einer ischämischen Herzkrankheit gestorben, im Jahr 2017 lag die Sterblichkeitsrate bei 124 von 100.000. Die verbesserten Lebensbedingungen und das Altern der Bevölkerung seien die beiden Hauptgründe für dieses Phänomen, hieß es.
Wenn es um die Ursachen von Schlaganfällen geht, seien Essgewohnheiten ein entscheidender Faktor, so die Forscher. Dem Bericht zufolge sind Bluthochdruck, Rauchen, Alkoholkonsum und zu viel natriumhaltiges Essen allesamt Risikofaktoren für Schlaganfälle.
Im Dezember 2018 stellte ein im „New England Journal of Medicine“ veröffentlichter Artikel mit dem Titel „Globale, regionale und länderspezifische lebenslange Schlaganfallrisiken, 1990 bis 2016“ fest, dass Ostasien zu den Regionen mit dem höchsten Schlaganfallrisiko gehört.
Unter den asiatischen Ländern sei China laut den Daten in dieser Studie dem höchsten Schlaganfallrisiko ausgesetzt. Auch diese Studie kam zu dem Schluss, dass zu salzhaltiges Essen im täglichen Leben zu einem großen Problem für die Gesundheit der Menschen geworden sei.
(Quelle: german.china.org.cn)
