Roundup: IWF erhöht globale Wachstumsprognose auf 6% und betont Unterschiede bei Erholung

WASHINGTON, 6. April (Xinhuanet) -- Der Internationale Währungsfonds (IWF) machte am Dienstag in seinem jüngsten Ausblick auf die Weltwirtschaft (WEO) die Vorhersage, dass die Weltwirtschaft 2021 um 6 Prozent wachsen würde, 0,5 Prozentpunkte höher als die im Januar gemachte Prognose.

„Dank der Innovationskraft der wissenschaftlichen Gemeinschaft werden hunderte Millionen von Menschen geimpft, und es wird erwartet, dass dies später in diesem Jahr Erholungen in vielen Ländern vorantreiben wird“, so die Chefökonomin des IWF Gita Gopinath auf einer virtuellen Pressekonferenz während des Frühlingstreffens der Weltbank und des IWF.

Sie merkte an, Wirtschaften fänden nach wie vor neue Wege, mit denen trotz reduzierter Mobilität gearbeitet werden könne, und große Wirtschaften, insbesondere die Vereinigten Staaten, hätten zusätzliche fiskalische Unterstützungsmaßnahmen verabschiedet – zwei Aspekte, die zu der Verbesserung der Prognose beigetragen hätten.

Trotzdem lägen „gewaltige“ Herausforderungen in der Zukunft, sagte die Chefökonomin des IWF. „Die Pandemie wurde noch nicht besiegt und die Fallzahlen nehmen in vielen Ländern immer schneller zu“, sagte sie.

Es gebe in Bezug auf die Prognose Unsicherheiten, merkte Petya Koeva Brooks, stellvertretende Direktorin der Forschungsabteilung des IWF, an und teilte Xinhua in einem Ferninterview am Dienstag mit, die Hauptquelle dieser Unsicherheit seien der Verlauf der Pandemie und der Impfprozess.

Als Ausgangsbasis gehe der IWF davon aus, dass in der zweiten Hälfte dieses Jahres in entwickelten Wirtschaftssystemen sowie in einigen aufstrebenden Märkten Impfstoffe breit verfügbar seien, für den Rest der Welt eine breite Verfügbarkeit aber erst 2022 oder sogar noch später eintreten würde, sagte Brooks.

In einem pessimistischeren Szenario, in dem von sich verzögernden Impfungen und einem schwierigeren Verlauf der Pandemie ausgegangen werde, ging man von einem Wachstum der Weltwirtschaft um 4,5 Prozent aus, also 1,5 Prozent weniger als in der Grundprojektion, so Brooks.

Auf der virtuellen Pressekonferenz teilte Gopinath den Journalisten mit, es gebe bei der Erholung gefährliche Unterschiede zwischen den Ländern und auch innerhalb von Ländern, da Wirtschaften mit einem langsameren Impffortschritt, begrenzter politischer Unterstützung und größerer Abhängigkeit von Tourismus größere Probleme hätten.

Sie forderte Politiker dazu auf, bei der Bereitstellung von Unterstützung einen „maßgeschneiderten“ Ansatz zu verfolgen und Maßnahmen zu verabschieden, die genau an den Stand der Pandemie, die Stärke der wirtschaftlichen Erholung und die strukturellen Besonderheiten des individuellen Landes angepasst sind.

„Regierungen werden ihre Haushaltslage nach dieser Krise wieder aufbauen müssen. Und die Hoffnung ist, dass sie etwas Besseres bauen werden, um integrativere, nachhaltige und grüne Wirtschaften zu haben“, sagte die Chefökonomin des IWF.

Der WEO-Bericht zeigte zudem auf, dass die Erholung auch innerhalb von Ländern unterschiedlich schnell vorangeht, da junge und geringqualifizierte Beschäftigte „nach wie vor stärker betroffen sind“ und zudem auch Frauen mehr gelitten haben, gerade in aufstrebenden Märkten und in sich entwickelnden Wirtschaften.

„In der nächsten Phase wäre es das wichtigste, diese Maßnahmen (zur Arbeitsplatzsicherung) nach und nach zurückzunehmen und den Menschen dabei zu helfen, umzudisponieren und neue Fähigkeiten zu erwerben, die es ihnen erlauben, in den neuen Bereichen wettbewerbsfähig zu sein“, sagte Brooks gegenüber Xinhua.

Der jüngste WEO zeigte, dass die Vereinigten Staaten die einzige große fortgeschrittene Wirtschaft sein würden, die laut der Prognose das Niveau des Bruttoinlandsprodukts (BIP), das sie 2022 ohne die Pandemie vermutlich haben werden könnten, überschreiten würde. Die Wirtschaft der USA würde dieses Jahr voraussichtlich um 6,4 Prozent steigen – nach einer Schrumpfung um 3,5 Prozent 2020.

Andere fortgeschrittene Wirtschaften, einschließlich derer im Euroraum, würden sich in diesem Jahr auch erholen, allerdings in langsamerer Geschwindigkeit, merkte der Bericht an.

Unter den aufstrebenden Märkten und sich entwickelnden Wirtschaften werde China dieses Jahr um voraussichtlich 8,4 Prozent wachsen, 0,3 Prozentpunkte höher als die Prognose im Januar, so der Bericht.

Die Aufwärtskorrektur reflektiere, so Gopinath, ein verbessertes externes Umfeld mit einem stärkeren globalen Wachstum und dem COVID-19-Entlastungspaket der USA – beides Faktoren, durch die die Nachfrage nach Chinas Produkten erhöht wurde.

Die Chefökonomin merkte an, China habe eine sehr starke Erholung erlebt und fügte hinzu, diese Erholung sei „etwas unausgewogen“, da das Land immer noch stark von staatlicher Unterstützung und staatlichen Investitionen abhängig sei und der private Konsum sich nicht so schnell wie erhofft erholt habe.

„Damit diese Erholung dauerhaft wird, hoffen wir, dass finanzpolitische Maßnahmen und andere Unterstützungsmaßnahmen in die Richtung gehen, die von dem privaten Sektor kommende Erholung zu unterstützen und nicht die von dem öffentlichen Sektor ausgehende“, sagte sie.

Darauf hinweisend, dass die verfrühte Einstellung von Förderungsmaßmahnen ein weiteres Risiko für die Wirtschaft bedeuten würde, empfahl Brooks chinesischen Politikern, das Sicherheitsnetz zu erweitern, was China erlauben würde, den Weg einer Neugewichtung zu gehen und für die Wirtschaft mittel- bis langfristig vorteilhaft wäre.

Während Chinas Wirtschaft bereits im Jahr 2020 das BIP erreicht habe, das es vor der Pandemie hatte, würden andere aufstrebende Märkte und sich entwickelnde Länder dies voraussichtlich nicht vor 2023 schaffen, so der WEO-Bericht.

Der jüngst veröffentlichte Bericht prognostiziert, dass die Weltwirtschaft 2022 um 4,4 Prozent wachsen würde, 0,2 Prozentpunkte höher als die Prognose vom Januar. 2020 verzeichnete die Weltwirtschaftet einen historischen Rückgang um geschätzt 3,3 Prozent, so der IWF.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

 

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Roundup: IWF erhöht globale Wachstumsprognose auf 6% und betont Unterschiede bei Erholung

GERMAN.XINHUA.COM 2021-04-08 16:02:57

WASHINGTON, 6. April (Xinhuanet) -- Der Internationale Währungsfonds (IWF) machte am Dienstag in seinem jüngsten Ausblick auf die Weltwirtschaft (WEO) die Vorhersage, dass die Weltwirtschaft 2021 um 6 Prozent wachsen würde, 0,5 Prozentpunkte höher als die im Januar gemachte Prognose.

„Dank der Innovationskraft der wissenschaftlichen Gemeinschaft werden hunderte Millionen von Menschen geimpft, und es wird erwartet, dass dies später in diesem Jahr Erholungen in vielen Ländern vorantreiben wird“, so die Chefökonomin des IWF Gita Gopinath auf einer virtuellen Pressekonferenz während des Frühlingstreffens der Weltbank und des IWF.

Sie merkte an, Wirtschaften fänden nach wie vor neue Wege, mit denen trotz reduzierter Mobilität gearbeitet werden könne, und große Wirtschaften, insbesondere die Vereinigten Staaten, hätten zusätzliche fiskalische Unterstützungsmaßnahmen verabschiedet – zwei Aspekte, die zu der Verbesserung der Prognose beigetragen hätten.

Trotzdem lägen „gewaltige“ Herausforderungen in der Zukunft, sagte die Chefökonomin des IWF. „Die Pandemie wurde noch nicht besiegt und die Fallzahlen nehmen in vielen Ländern immer schneller zu“, sagte sie.

Es gebe in Bezug auf die Prognose Unsicherheiten, merkte Petya Koeva Brooks, stellvertretende Direktorin der Forschungsabteilung des IWF, an und teilte Xinhua in einem Ferninterview am Dienstag mit, die Hauptquelle dieser Unsicherheit seien der Verlauf der Pandemie und der Impfprozess.

Als Ausgangsbasis gehe der IWF davon aus, dass in der zweiten Hälfte dieses Jahres in entwickelten Wirtschaftssystemen sowie in einigen aufstrebenden Märkten Impfstoffe breit verfügbar seien, für den Rest der Welt eine breite Verfügbarkeit aber erst 2022 oder sogar noch später eintreten würde, sagte Brooks.

In einem pessimistischeren Szenario, in dem von sich verzögernden Impfungen und einem schwierigeren Verlauf der Pandemie ausgegangen werde, ging man von einem Wachstum der Weltwirtschaft um 4,5 Prozent aus, also 1,5 Prozent weniger als in der Grundprojektion, so Brooks.

Auf der virtuellen Pressekonferenz teilte Gopinath den Journalisten mit, es gebe bei der Erholung gefährliche Unterschiede zwischen den Ländern und auch innerhalb von Ländern, da Wirtschaften mit einem langsameren Impffortschritt, begrenzter politischer Unterstützung und größerer Abhängigkeit von Tourismus größere Probleme hätten.

Sie forderte Politiker dazu auf, bei der Bereitstellung von Unterstützung einen „maßgeschneiderten“ Ansatz zu verfolgen und Maßnahmen zu verabschieden, die genau an den Stand der Pandemie, die Stärke der wirtschaftlichen Erholung und die strukturellen Besonderheiten des individuellen Landes angepasst sind.

„Regierungen werden ihre Haushaltslage nach dieser Krise wieder aufbauen müssen. Und die Hoffnung ist, dass sie etwas Besseres bauen werden, um integrativere, nachhaltige und grüne Wirtschaften zu haben“, sagte die Chefökonomin des IWF.

Der WEO-Bericht zeigte zudem auf, dass die Erholung auch innerhalb von Ländern unterschiedlich schnell vorangeht, da junge und geringqualifizierte Beschäftigte „nach wie vor stärker betroffen sind“ und zudem auch Frauen mehr gelitten haben, gerade in aufstrebenden Märkten und in sich entwickelnden Wirtschaften.

„In der nächsten Phase wäre es das wichtigste, diese Maßnahmen (zur Arbeitsplatzsicherung) nach und nach zurückzunehmen und den Menschen dabei zu helfen, umzudisponieren und neue Fähigkeiten zu erwerben, die es ihnen erlauben, in den neuen Bereichen wettbewerbsfähig zu sein“, sagte Brooks gegenüber Xinhua.

Der jüngste WEO zeigte, dass die Vereinigten Staaten die einzige große fortgeschrittene Wirtschaft sein würden, die laut der Prognose das Niveau des Bruttoinlandsprodukts (BIP), das sie 2022 ohne die Pandemie vermutlich haben werden könnten, überschreiten würde. Die Wirtschaft der USA würde dieses Jahr voraussichtlich um 6,4 Prozent steigen – nach einer Schrumpfung um 3,5 Prozent 2020.

Andere fortgeschrittene Wirtschaften, einschließlich derer im Euroraum, würden sich in diesem Jahr auch erholen, allerdings in langsamerer Geschwindigkeit, merkte der Bericht an.

Unter den aufstrebenden Märkten und sich entwickelnden Wirtschaften werde China dieses Jahr um voraussichtlich 8,4 Prozent wachsen, 0,3 Prozentpunkte höher als die Prognose im Januar, so der Bericht.

Die Aufwärtskorrektur reflektiere, so Gopinath, ein verbessertes externes Umfeld mit einem stärkeren globalen Wachstum und dem COVID-19-Entlastungspaket der USA – beides Faktoren, durch die die Nachfrage nach Chinas Produkten erhöht wurde.

Die Chefökonomin merkte an, China habe eine sehr starke Erholung erlebt und fügte hinzu, diese Erholung sei „etwas unausgewogen“, da das Land immer noch stark von staatlicher Unterstützung und staatlichen Investitionen abhängig sei und der private Konsum sich nicht so schnell wie erhofft erholt habe.

„Damit diese Erholung dauerhaft wird, hoffen wir, dass finanzpolitische Maßnahmen und andere Unterstützungsmaßnahmen in die Richtung gehen, die von dem privaten Sektor kommende Erholung zu unterstützen und nicht die von dem öffentlichen Sektor ausgehende“, sagte sie.

Darauf hinweisend, dass die verfrühte Einstellung von Förderungsmaßmahnen ein weiteres Risiko für die Wirtschaft bedeuten würde, empfahl Brooks chinesischen Politikern, das Sicherheitsnetz zu erweitern, was China erlauben würde, den Weg einer Neugewichtung zu gehen und für die Wirtschaft mittel- bis langfristig vorteilhaft wäre.

Während Chinas Wirtschaft bereits im Jahr 2020 das BIP erreicht habe, das es vor der Pandemie hatte, würden andere aufstrebende Märkte und sich entwickelnde Länder dies voraussichtlich nicht vor 2023 schaffen, so der WEO-Bericht.

Der jüngst veröffentlichte Bericht prognostiziert, dass die Weltwirtschaft 2022 um 4,4 Prozent wachsen würde, 0,2 Prozentpunkte höher als die Prognose vom Januar. 2020 verzeichnete die Weltwirtschaftet einen historischen Rückgang um geschätzt 3,3 Prozent, so der IWF.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

 

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