Ökologische Fortschritte entlang des Gelben Flusses zahlen sich aus

German.xinhuanet.com| 10-06-2021 10:40:47| 新华网
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Die Luftaufnahme zeigt den Ngoring-See im Nationalpark Sanjiangyuan in der tibetischen Autonomen Präfektur Golog in der Provinz Qinghai im Nordwesten Chinas, 25. Mai 2021. (Xinhua/Li Zhanyi)

XINING, 9. Juni (Xinhua) -- Mit einer fluoreszierenden Weste und einer roten Armbinde reist der tibetische Wildhüter Sogsog jeden Monat tief in den riesigen Nationalpark Sanjiangyuan (Drei-Fluss-Quelle), sammelt auf seinem Weg Müll auf und überprüft das Grasland auf Anzeichen ungewöhnlicher Aktivitäten.

Das Hochplateau-Reservat, das als Quellgebiet von Chinas drei großen Flüssen - dem Jangtse, dem Gelben Fluss und dem Lancang - bekannt ist und in der tibetischen Autonomen Präfektur Golog in der nordwestchinesischen Provinz Qinghai liegt, ist auch die Heimat des 33-jährigen Tibeters.

Der Nationalpark mit einer Gesamtfläche von 123.100 Quadratkilometern erstreckt sich über zwei Präfekturen, vier Landkreise und 53 Dörfer und ist die Heimat von mehr als 70.000 Viehhirten.

Das Foto zeigt eine Herde Tibet-Wildesel an der Quelle des Abschnitts vom Gelben Fluss im Nationalpark Sanjiangyuan in der tibetischen Autonomen Präfektur Golog in der Provinz Qinghai im Nordwesten Chinas, 25. Mai 2021. (Xinhua/Li Zhanyi)

Seit dem Start eines Pilotprojekts im Jahr 2016 ist die Beweidung von 3,5 Millionen Hektar geschädigtem Grasland im Kernschutzgebiet des Nationalparks verboten worden.

Die Farm von Sogsogs Familie liegt innerhalb des Gebietes mit Beweidungsverbot. Zum Ausgleich hat Sogsog Anspruch auf staatliche Beihilfen für das entgangene Einkommen aus dem Hüten seines Viehs sowie auf weitere 1.800 Yuan (etwa 281 US-Dollar) pro Monat aus seinem Job als Wildhüter.

Im Nationalpark Sanjiangyuan gibt es 17.000 Wildhüter wie Sogsog, die für den Schutz der Umwelt regelmäßige Rundgänge unternehmen, Wildtiere überwachen und verdächtige Wilderei-Aktivitäten an das Verwaltungsbüro des Parks melden.

„Jetzt ist das Gras kniehoch gewachsen“, sagte Sogsog nach seiner letzten Patrouille.

Umweltschützer patrouillieren und sammeln Müll im Kreis Madoi in der tibetischen Autonomen Präfektur Golog in der Provinz Qinghai im Nordwesten Chinas, 19. August 2020. (Xinhua/Zhang Long)

Die Hirten in der Region waren dem Grasland und dem Vieh nie fern, sagte Sogsog. Die Hirten trügen sehr gerne zum ökologischen Schutz des Nationalparks bei und bewahrten das üppige Grasland und das klare Wasser, insbesondere nachdem sie schlimme Schädigungen des Graslandes, schrumpfende Seen und zunehmende Schäden durch Nagetiere erlebt hätten.

Daten aus der satellitengestützten Fernerkundung zeigen, dass seit dem Beginn der Umweltschutzbemühungen im Nationalpark Sanjiangyuan die Größe des Gyaring-Sees und die des Ngoring-Sees, zwei große Seen am Oberlauf des Gelben Flusses, um 74,6 Quadratkilometer beziehungsweise 117,4 Quadratkilometer zugenommen hat. Des Weiteren sind 104 Quadratkilometer an Feuchtgebieten neu hinzugekommen.

Die Luftaufnahme zeigt das Delta des Gelben Flusses im Nationalen Naturschutzgebiet in Dongying in der Provinz Shandong in Ostchina, 7. März 2019. (Xinhua/Wang Nan)

Im Kreis Madoi im zentralen Bereich des Parks, der als „Landkreis der tausend Seen“ bezeichnet wird, hat sich die Zahl der Seen seit Start des Pilotprojekts des Nationalparks von 4.077 auf 5.849 erhöht.

Der Gelbe Fluss, der sich über 5.000 Kilometer von Westen nach Osten schlängelt, ist der zweitlängste Fluss in China. Er fließt durch neun Provinzen und autonome Regionen, vom Westen über Zentralchina bis in den Norden und Osten des Landes.

Er wird als der „Mutterfluss“ der chinesischen Nation bezeichnet, da das Flussgebiet die chinesische Zivilisation bereichert hat. Der Umweltschutz und die hochwertige Entwicklung des Gebiets um den Gelben Fluss werden von der chinesischen Regierung als ein langfristiges Projekt zum Wiederaufleben der Nation angesehen.

Die Luftaufnahme zeigt das Feuchtgebiet im Naturschutzgebiet im Delta des Gelben Flusses in Dongying in der Provinz Shandong in Ostchina, 23. Juni 2018. (Xinhua/Guo Xulei)

Am östlichen Ende der Wasserstraße verschlechterte sich in den 1980er Jahren die Umweltsituation im Flussdelta durch häufige Unterbrechungen der Wasserzuflüsse aus dem Gelben Fluss. In vielen Bereichen kam es zu Versalzung.

Aufgrund der spärlichen Vegetation und der instabilen Umweltbedingungen legten Zugvögel wie der orientalische Weißstorch nur kurze Aufenthalte an der Küste ein, bevor sie in den warmen Süden Chinas weiterzogen.

Durch die positiven Auswirkungen des Umweltschutzes im Flussoberlauf und koordinierte Bewirtschaftungsmaßnahmen im gesamten Flussgebiet wurde die Deltaregion jedoch nach und nach mit Wasser aus dem Gelben Fluss wieder aufgefüllt.

Das Foto zeigt Mandschurenkraniche im Naturschutzgebiet im Delta des Gelben Flusses in Dongying in der Provinz Shandong in Ostchina, 13. Mai 2021. (Xinhua/Guo Xulei)

Der Wasserzufluss in die Deltaregion erreichte im Jahr 2020 mit 174 Millionen Kubikmetern das Dreifache des Jahresdurchschnitts der letzten zehn Jahre.

Zudem kamen im letzten Jahr 315 orientalische Weißstörche im Naturschutzgebiet im Delta des Gelben Flusses zur Welt, sagte der dort tätige Forscher Wang Andong.

Inzwischen wurden in dem Naturschutzgebiet mehr als 370 Vogelarten beobachtet, darunter 24 geschützte Vogelarten unter der höchsten staatlichen Schutzkategorie wie der Mandschurenkranich und der orientalische Weißstorch sowie 64 unter der zweithöchsten Schutzkategorie wie Singschwäne und Graukraniche.

„Vögel wissen am besten, wo die Umwelt gut ist“, sagte Li Kuanduan, Sekretär des Stadtkomitees von Dongying der Kommunistischen Partei Chinas.

Die Stadt Dongying, die im Delta des Gelben Flusses liegt, hat laut Li die Bedeutung der ökologischen Umwelt erkannt. Die Stadt hat eine Reihe von Programmen zur Wiederherstellung von Feuchtgebieten initiiert, um deren Gesamtfläche auf 4.567 Quadratkilometer zu vergrößern, was etwa einem Viertel aller Feuchtgebiete der ostchinesischen Provinz Shandong entspricht.

Als Teil der Bemühungen, differenzierte Maßnahmen der Regionen auf Provinzebene entlang des Gelben Flusses zu fördern, wurden Inspektionsteams entsandt, um die Koordination zu verbessern und die Erfüllung der Hauptaufgaben zu überwachen.

Das Flussgebiet ist die Heimat von 420 Millionen Menschen, die 30 Prozent der Gesamtbevölkerung Chinas ausmachen. Vom Oberlauf der Hochebene bis zu Flussmündung konnten einhergehend mit der Wiederherstellung des Ökosystems des großen Flusses eine zunehmende Artenvielfalt und ein sich ständig verbessernder Lebensstandard der Menschen beobachtet werden.

Der Weltumwelttag am letzten Samstag stand in China unter dem Motto der harmonischen Koexistenz von Mensch und Natur. Außerdem lag der ökologische Dialog zwischen dem westlichen und dem östlichen Ende des Gelben Flusses im Fokus.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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