Chinesische Apps von immer mehr Ausländern genutzt

BEIJING, 10. März (Xinhuanet) -- Es ist ein neuer, interessanter Trend: immer mehr Ausländer in China starren genauso gebannt auf ihre Smartphones, wie die Chinesen um sie herum. Es kann wohl kaum verwundern, dass sie die gleichen sozialen Medien und Apps benutzen, um mit ihren chinesischen und ausländischen Freunden zu kommunizieren. Besonders gefragt ist dabei WeChat, bei dem man Freundeskreise ("Moments") anlegen kann, mit denen man so ständig in Verbindung bleibt.

Expats in China verwenden – laut einer Umfrage, die zwischen Juli und Dezember 2014 durch das International Talent Magazine und die "Chinesische Forschungsgesellschaft für internationale Personalentwicklung" unter fast 20.000 ausländischen Fachkräften in ganz China durchgeführt wurde – vorzugsweise lokale soziale Medien.

Die Umfrageergebnisse zeigen außerdem, dass chinesische soziale Medien Schritt für Schritt alle Lebensbereiche der Ausländer erobert haben.

Unter allen sozialen Medien ist WeChat am beliebtesten, erstaunliche 66,5 Prozent aller befragten Ausländer in China nutzen es. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Facebook (56,6%) und Tencents „QQ“ (39%). Weibo, eine chinesische Kurznachrichten-Webseite ähnlich wie Twitter, wirkt auf die meisten Ausländer weniger anziehend – nur etwa 22,4 Prozent benutzen sie.

Faktoren wie Alter, Bildungshintergrund und Sprachkenntnisse haben auch deutlichen Einfluss auf die Wahl der benutzten sozialen Medien. Zum Beispiel neigen junge Menschen eher dazu, ihre Geschichten auf WeChat, Facebook oder Twitter miteinander zu teilen. Expats mit Doktortitel und solche, die hinsichtlich Informationen und Wissen ständig auf dem neusten Stand sein wollen, nutzen soziale Medien mehr als jede andere Altersgruppe. Je höher die Kenntnisse der chinesischen Sprache, desto eher neigen Ausländer beim Austausch von Ideen zur Verwendung von Tencent QQ oder Weibo, während WeChat gegen den Faktor Sprache immun ist.

Die aktuelle Umfrage stellt fest, dass mehr als die Hälfte der Ausländer (52,8 Prozent) Nachrichten über ihre jeweiligen Heimat-Medien erhalten – nur 28,2 Prozent informieren sich mittels chinesischer Medien über das Weltgeschehen. Interessant ist jedoch, dass eine wachsende Zahl ausländischer Experten mit zunehmendem Alter ihren Informationsbedarf über die chinesischen Medien abdeckt.

Es ist erwähnenswert, dass Ausbildung und Sprachkenntnisse offensichtlich auch hier eine Rolle spielen. Etwa 57,2 Prozent der Ausländer mit Doktortitel haben sich für chinesische Medien als ihre Nachrichtenquelle entschieden, die größte Gruppe, was den Bildungshintergrund anbelangt. Bei Ausländern mit Bachelor- oder Mastertitel sinken diese Werte auf 19,6 respektive 25,8 Prozent.

Da das Lernen der chinesischen Sprache derzeit einen regelrechten Boom erlebt, kennen sich viele Ausländer bereits gut mit der chinesischen Kultur aus. Studien zeigen, dass 62,1 Prozent aller schon lange in China lebenden Ausländer chinesische Nachrichten lesen bzw. anschauen, während dieser Anteil bei denjenigen, die Chinesisch nicht sprechen oder lesen können, auf etwa 18,2 Prozent sinkt.

(Quelle: german.china.org.cn)

 

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