Exklusivinterview von Polens Außenminister: „Ein Gürtel, eine Straße“ zu polnisch-chinesischer Zusammenarbeit beigetragen

WARSCHAU, 15. Juni (Xinhua) -- „Seit 2011 seien die Beziehungen zwischen China und Polen zu einer strategischen Partnerschaft hochgestuft geworden und der Politikaustausch, die Wirtschafts- und Handelszusammenarbeit sowie die weiter wachsenden Unternehmenskooperationen beider Länder würden sich kontinuierlich vertiefen“, äußerte sich der in Kürze nach China reisende polnische Außenminister Grzegorz Schetyna vor einigen Tagen in einem Spezialinterview mit einem Journalisten der Xinhua-Nachrichtenagentur.

Polen ist aktuell das einzige Land Mittel- und Osteuropas, welches die Absicht hegt ein Gründungsmitglied der Asiatischen Infrastrukturinvestitionsbank zu werden. Diesbezüglich sagte Schetyna, dass Polen die Region Asiens als eine mit enormem Bedarf im Bereich der Infrastrukturentwicklung sehe. Er hoffe, dass durch den Beitritt zur Asiatischen Infrastrukturinvestitionsbank den Fortschritt Asiens zu unterstützen. Gleichzeitig drückte er den Wunsch aus, Polens Erfahrung in diesem Bereich zur Verfügung zu stellen.

Beim Gespräch über den Aufbau der von der chinesischen Regierung initiierten „Ein Gürtel, eine Straße“ sagte Schetyna, dass dieses Projekt ein bedeutendes Symbol der zivilisatorischen Entwicklung in der Region Asiens sei. Es wird die Wirtschaftsbeziehungen zwischen China und der Welt sowie zwischen China und Europa stärken, und hat das Potenzial, ein wichtiger Vektor für die zukünftige neuartige Strategiebeziehung zwischen Europa und Asien zu werden.

Er brachte zum Ausdruck, dass Polen gewillt sei auf vielfältige Art und Weise an diesem Projekt teilzunehmen. Polen hätte im Bereich der Infrastrukturentwicklung von Bahnstrecken detaillierte Entwicklungspläne ausgearbeitet. Gegenwärtig hätten beide Länder bereits zwei Güterverkehrsstrecken eröffnet, eine zwischen Lodz und Chengdu und eine weitere zwischen Warschau und Suzhou. Darüber hinaus gibt es eine Strecke für Containerschiffsverkehr zwischen Danzig und Ningbo. Polen habe die Absicht, den Plan der „Ein Gürtel, eine Straße“ zu nutzen, um die Zusammenarbeit zwischen kleinen, mittleren und großen Küstenstädten voranzutreiben.

Bei der Unterhaltung über die „16 + 1-Zusammenarbeit“ zwischen China und Mittel- und Osteuropa befand Schetyna, dass unter der aktiven Anleitung der Regierungen Polens und Chinas sei im Jahr 2012 das erste Führungstreffen zwischen China und den Ländern Mittel- und Osteuropas in Warschau erfolgreich abgehalten worden. Aktuell profitiere die Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen China und der Region Mittel- und Osteuropa von kräftigem Rückenwind, Polen wird weiter die kontinuierliche Entwicklung dieser Form der Zusammenarbeit vorantreiben.

Im Bezug auf seine bevorstehende Chinareise sagte Schetyna, dass beinahe 70 polnische Unternehmensleiter mit ihm nach China reisen werden, darunter Vertreter der Lebensmittel-, Umwelt-, Transport- und IT-Branche, sowie weiteren Branchen. Polen hoffe, in Peking und Chengdu mit chinesischen Unternehmen Gespräche zu führen, welche die Absicht haben, in Polen zu investieren und mit polnischen Unternehmen zusammenzuarbeiten. Schetyna äußerte, dass die polnische Regierung die hiesigen Unternehmen unterstütze, am Aufbau von „Ein Gürtel, eine Straße“ teilzunehmen.

Auf Einladung des chinesischen Außenministers Wang Yi wird der Außenminister der Republik Polen Schetyna vom 17. bis 19. Juni China einen offiziellen Besuch abstatten. 

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