Chinas Immobilienmarkt erholt sich – trotz Druck durch Abkühlung

BEIJING, 21. Juli (Xinhuanet) -- Chinas Immobilienmarkt hat sich nach der Flaute der vergangenen Monate im Juni wieder etwas erwärmt. Im vierten Monat in Folge nahm die Zahl der Städte mit fallenden Mietpreisen ab.

Im Juni fielen die Preise für neue Immobilien in 34 der 70 von der Regierung überwachten Städte. Dies geht aus den Zahlen hervor, welche das Nationale Statistikamt am Samstag veröffentlichte. Im Mai erlebten noch 43 Städte einen Preisrückgang.

In 27 Städten, darunter Beijing, Tianjin, Shanghai, Guangzhou und Shenzhen, stiegen die Preise für neue Immobilien. Im Vormonat lag die Zahl bei 20. Neun Städte meldeten eine gleich bleibende Zahl. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Städte in der zweiten Liga wie zum Beispiel Changsha, Wuxi und Kunming. Bei den gebrauchten Immobilien sahen 20 Städte einen Preisrückgang, während in 42 Städten das Wohnen teurer wurde.

Der chinesische Immobilienmarkt erlebte im Jahr 2014 einen Abschwung. Grund dafür waren eine schwache Nachfrage und ein Überschuss an unverkauften Objekten. Die Abkühlung setzte sich auch 2015 mit sinkenden Verkaufszahlen und Preisen fort.

Laut Liu Jianwei vom Nationalen Statistikamt erlebten Hausverkäufe in den Top-Städten mit hoher Nachfrage ein starkes Wachstum, während in den weniger entwickelten Städten die Preise für neue und bestehende Immobilien entweder stagnierten oder sanken.

Gegenüber dem Vorjahr verzeichneten 68 Städte bei Neuwohnungen einen Preisrückgang. Einzig Shanghai und Shenzhen bildeten eine Ausnahme und wurden um 0,2-Prozent beziehungsweise 15,9-Prozent teurer.

Der chinesische Immobilienmarkt erlebt noch immer eine Korrektur, sagte Li Peijia, ein Experte vom Institut für Internationale Finanzen unter der Bank of China. Um den Abwärtsdruck zu bekämpfen hat die Zentralbank den Leitzins seit November vier Mal reduziert und seit Februar den Mindestreservesatz der Banken drei Mal heruntergeschraubt.

Im März hatte die Regierung die Anzahlungsanforderungen für Zweitwohnungskäufe von bisher 60 bis 70 Prozent auf 40 Prozent gesenkt und die Gewerbesteuer für den Verkauf von Häusern gestrichen, die erst zwei Jahre zuvor erworben worden waren. Zudem hatten einige Lokalregierungen die Restriktionen beim Häuserkauf gelockert.

Wang Tao, Chefökonom bei UBS China, glaubt jedoch, dass die Abschaffung von Restriktionen beim Wohnungskauf nur eine begrenzte Auswirkungen hat. Denn für die meisten Bürger ist derzeit der Kauf von Immobilien als Investition nicht mehr attraktiv.

Xia Dan von der Bank of Communications stimmt dem zu. Das Aufheben von Kaufbeschränkungen würde an der aktuellen anämischen Situation auf dem chinesischen Immobilienmarkt keine grundlegenden Änderungen mit sich bringen. Xia rechnet mit langfristig tieferen Preisen und erwartet deswegen, dass weitere Städte in den kommenden Monaten Kaufrestriktionen aufheben.

Chinas Wirtschaftswachstum fiel mit 7 Prozent im zweiten Quartal 2015 besser als erwartet aus. Die Maßnahmen der Regierung zur Makrokontrolle sowie die Strukturreformen werden in der zweiten Jahreshälfte den Weg zu einer stetigen Verbesserung ebnen.

(Quelle: german.china.org.cn)

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