Beijing: Run auf Luxusimmobilien nimmt zu

BEIJING, 8. August (Xinhuanet) -- Während der gewöhnliche Immobilienmarkt in der chinesischen Hauptstadt Beijing sich langsam von einem frostigen Jahr 2014 erholt, geht es Experten zufolge auf dem Luxus-Wohnungsmarkt heiß her.

Bis Ende Juli ist in Beijing die Rekordsumme von 148 Apartments zu einem Preis von über 100.000 Yuan (14.737 Euro) pro Quadratmeter verkauft worden. Dies ist laut der Centaline Property Agency die bisher größte Verkaufsmenge in der Geschichte des hauptstädtischen Wohnungsmarktes.

Daneben verblasst der damalige Verkaufsschlager-Gipfel von 28 Luxuswohneinheiten aus dem Jahr 2011.

Im Zeitraum von 2009 bis 2014 wurden insgesamt 113 Apartments der Luxusklasse an den Mann gebracht.

Gemäß der Yahao Real Estate Selling & Consulting Solution Agency war der Kassenschlager im vergangenen Jahr eine von der Sinobo Group Co Ltd. entwickelte Luxus-Residenz namens „Wanliu House“ im Stadtteil Haidian. Das Projekt kam Anfang des Jahres zu einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 135.000 Yuan (19.894 Euro) bei einer Wohnungsgröße von 200 bis 500 Quadratmetern auf den Markt.

Bis Anfang Juli sind bereits 24 Einheiten davon verkauft worden. Die zehn Top-Luxus-Wohnprojekte befinden sich alle in Beijings Hauptwohnviertel Haidian und kosten im Schnitt nicht weniger als 81.000 Yuan (11.937 Euro) pro Quadratmeter.

Die Transaktionswelle wurde hauptsächlich durch den Zuwachs von Angebot und Nachfrage ausgelöst. Die kommunale Regierung hatte Anfang des Jahres die Preisdeckelung gelockert, was zur Markteinführung zahlreicher Projekte führte, die zuvor gestoppt worden waren.

Die generelle Entspannung auf dem Immobilienmarkt der Hauptstadt hat die Bauträger zusätzlich dazu ermutigt, hochpreisige Wohnungen auf den Markt zu bringen.

Die Lockerung verschiedener Kaufrestriktionen sowie der Geldpolitik und das Auftreten sogenannter „Land-Könige“ – Baulöwen, die Grund und Boden zu Rekordpreisen erworben haben – führten auf der Seite der Käufer dazu, dass das Kaufinteresse und die Sorge erneuter Preisanstiege zugenommen haben.

Auch hat die Kapitalmarkt-Rally der ersten Jahreshälfte weitere Millionäre und Milliardäre hervorgebracht. Aufgrund des Einbruches fokussieren sich die Interessen der meisten von ihnen nun auf den Immobilienmarkt.

„Viele Vermögende haben auch begriffen, dass der zum Verkauf stehende Besitz in den bevorzugten Gegenden von Beijing immer rarer wird. Dies könnte die Preise langfristig gesehen signifikant in die Höhe treiben“, so ein Immobilienexperte namens Guo.

Die Verkaufswelle der Luxus-Apartments gibt auch einen Einblick in das, was in China derzeit als „Luxus“ gilt.

2009 hat die Sinobo Group einen neuen Rekord gesetzt, als sie mit ihrem Luxuswohnprojekt die Quadratmeterpreismarke von 100.000 Yuan (14.737 Euro) durchbrach. Obwohl solche Objekte nach wie vor als Luxus gelten, legt heute bei diesen Preisen keiner mehr die Stirn in Falten.

„Viele Projekte nutzen horrende Preise dazu, um für eine Sensation zu sorgen. Wenn wir von Luxus-Apartments sprechen, betrachten wir nur den aktuellen Transaktionspreis“, erklärt Guo, „um aber zu beurteilen, ob etwas wirklich in die Kategorie „Luxus“ fällt, zählt hingegen der Gesamtwert der Immobilie“.

Wenn beispielsweise ein 60 Quadratmeter großes Apartment zu einem Quadratmeterpreis von 90.000 Yuan (13.263 Euro) über den Tisch geht, handelt es sich also nicht um „Luxus“. Das Prädikat „Luxus“ wird laut Guo erst dann verliehen, wenn ein Preisschild mit einem Gesamtpreis von mindestens 20 Millionen Yuan (knapp 3 Millionen Euro) daran baumelt. Ein typisches Immobilienangebot im Luxus-Segment hat einen Gesamtwert von um die 30 Millionen Yuan (4,4 Millionen Euro).

(Quelle:german.china.org.cn)

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