Chinas Außenhandel im Oktober weiter zurückgegangen
BEIJING, 10. November (Xinhuanet) -- Chinas Außenhandel hat sich im Oktober schlechter entwickelt als erwartet, was einen weiteren Schatten auf die ökonomische Perspektive des Landes wirft.
Die Exporte sind im Vergleich zum selben Vorjahreszeitraum um 3,6 Prozent auf 1,23 Billionen Yuan (etwa 176 Milliarden Euro) zurückgegangen. Damit ist der Rückgang dem Hauptzollamt zufolge nochmals um 1,1 Prozent größer gewesen als bereits im September.
Gleichzeitig sind die Importe im Oktober im Vorjahresvergleich um 16 Prozent auf 833,1 Milliarden Yuan gesunken, nachdem im Vormonat sogar 17,7 Prozent Rückgang verzeichnet worden waren. 393,2 Milliarden Yuan Handelsüberschuss bedeuteten einen Anstieg von 40,2 Prozent im Vergleich zum Oktober des vergangenen Jahres und 4,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat.
Liu Ligang, Chefökonom von der Australia & New Zealand Banking Group sagte dazu, Chinas Importsektor leide unter der schwachen inländischen Nachfrage und den niedrigen Warenpreisen. Die Importe seien viel schneller gesunken als die Exporte, was zu dem sehr hohen Handelsüberschuss beitrage, so Liu Weiter. Der Exportsektor werde dauerhaft mit großem Gegenwind rechnen müssen, erklärte der Wirtschaftsexperte.
Lian Ping, Chefökonom der Bank of Communications, sagte, die Oktoberstatistiken zeigten, dass die Inlandsnachfrage noch immer zu schwach sei. Hoffnung mache jedoch das vierte Quartal, in dem der Import belebt werden könnte, aufgrund der für diesen Zeitraum niedrigeren Vergleichsgrundlage.
In den ersten zehn Monaten des laufenden Jahres ist Chinas Handel insgesamt um 8,1 Prozent auf 19,93 Billionen Yuan gesunken. Davon gingen die Exporte um zwei Prozent auf 11,46 Billionen Yuan und die Importe um 15,2 Prozent auf 8,47 Billionen Yuan zurück. Der Handelsüberschuss von Januar bis Oktober erhöhte sich damit gegenüber dem gleichen Vorjahrszeitraum um satte 75 Prozent auf fast drei Billionen Yuan.
Wirtschaftsexperte Liu ist der Meinung, der enorme Handelsüberschuss könne den Kapitalausfluss ausgleichen und die Erwartungen, dass es zu einer Abwertung des Yuan kommen könnte, eindämmen. Obwohl ein starker US-Dollar nach der erwarteten Zinssatzerhöhung in den USA Druck auf Yuans Wechselkurs ausüben werde, dürfte China seine Landeswährung im Rahmen des gegenwärtigen Handelsrahmens aufrechterhalten, bis der IWF eine Entscheidung über die Aufnahme des Yuans in den Währungskorb der Sonderziehungsrechte fällt, so Liu weiter.
Chinas Wirtschaft verzeichnete im dritten Jahresquartal 2015 ein Wachstum von 6,9 Prozent, das geringste in den vergangenen sechs Jahren. Um die Wirtschaft wieder anzukurbeln, hat die Chinesische Volksbank im vergangenen Monat die Grundzinssätze zum fünften Mal im laufenden Jahr gesenkt und auch den Mindestreservesatz reduziert, damit kommerzielle Banken leichter an Kapitalmittel kommen.
Die neuen Daten zeigen jedoch auch, dass sowohl staatseigene, als auch private Herstellungsfirmen sich im Oktober stabilisiert haben. Dies nährt die Hoffnung, dass die Talsohle der Entwicklung bereits erreicht sein könnte. So lag der offizielle „Einkaufsmanager-Index" im Oktober wie schon im Vormonat bei 49,8 Punkten, was das vorläufige Ende eines viermonatigen Abwärtstrends markiert.
Größter Handelspartner Chinas in den ersten zehn Monaten war weiterhin die Europäische Union, wobei das Handelsvolumen um 7,9 Prozent auf 2,87 Billionen Yuan geschrumpft ist. Der Handel mit den USA erhöhte sich hingegen um 2,4 Prozent auf 2,85 Billionen Yuan, der mit Japan fiel um 10,7 Prozent auf 1,42 Billionen Yuan.
Der Außenhandel chinesischer Privatfirmen ist um 2,8 Prozent gesunken, obwohl die Exporte um zwei Prozent gestiegen sind. Staatseigene Betriebe mussten sogar einen Rückgang ihres Außenhandels von 13,2 Prozent hinnehmen.
(Quelle: german.cri.cn)
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