Börse soll eine größere Rolle in der chinesischen Wirtschaft spielen
BEIJING, 12. November (Xinhua) -- Laut Analysten haben die neuesten Anmerkungen des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping über den Börsenmarkt einen Weg für die künftigen Reformen skizziert. Gleichzeitig wurde das Signal ausgegeben, dass der Markt eine größere Rolle zur Unterstützung der Wirtschaft spielen könne.
Bei einem Treffen der Top-Wirtschaftsbeamten am Dienstag forderte Xi die Entwicklung des Börsenmarkts mit soliden Finanzierungsfunktionen, Regulierung sowie Schutz der Anlegerrechte.
Viele Ökonomen sind der Meinung, dass Xis Anmerkungen mit der Betonung der Priorität der Finanzierungrolle der Börse als eine Reaktion auf einige Probleme des Markts wie u.a die übermäßige Kontrolle für Börsengänge (engl. IPOs) und zügellose Insiderhandel angesehen werden könne. "Xis Hinweise haben die zukünftige Richtung für die Börsenentwicklung gesetzt", sagte Xu Gao, Chefökonom der Everbright Securities.
Anders als bei den reletiv reiferen Volkswirtschaften wie den USA trägt der Aktienmarkt in China nur einen kleinen Teil zur Unternehmensfinanzierung bei. Offiziellen Angaben für die ersten acht Monate des Jahres 2015 sind zu entnehmen, dass die direkte Finanzierung, einschließlich Aktien und Anleihen, nur weniger als ein Fünftel der gesamten Sozialfinanzierung des Landes ausmachte. Während die Regierung versucht, den Anteil der Bestandsfinanzierung zu erweitern, sieht die Öffentlichkeit den Markt oft als ein Instrument für “money grabbing” von börsennotierten Unternehmen statt eine Plattform für Investitionen.
In diesem Zusammenhang soll die Regierung die Regeln in verschiedenen Weisen optimieren und den Anlegern sollte auch erlaubt werden, mehr wirksame rechtliche Mittel zu verwenden, so den Ökonomen von Haitong Securities und Guotai Junan Securities zufolge.
Hintergrund der Diskussion ist die rasante Entwickelung des chinesischen Aktienmarkts, die jedoch Probleme wie die Verwaltung aufgezeigt hat. Beispielsweise ist die Anzahl der Börsengänge begrenzt und sie können nur durch die Zustimmung der Behörden realisiert werden. Dazu zählen auch mangelnde wahrheitsgemäße Offenlegung der Informationen und häufige Insiderhandel, die den Verlust der Kleinanleger verursacht. Diese Probleme wurden bei der Niederlage des Aktienmarktes im Sommer deutlicher, wobei der Hauptmarktindex um 30 Prozent im Vergleich mit dem Höchststand am 12. Juni abstürzte.
Letzte Woche kündigten die Behörden eine Wiederaufnahme der Börsengänge sowie wichtige Änderungen am IPO-Verfahren an. Demnach ist es Investoren erlaubt, zu unterzeichnen ohne im Voraus in Treuhandkonten einzuzahlen.
Diese Maßnahmen wurden als Einleitung einer Wende des aktuellen Genehmigungsbasierten IPO-Systems zu einem Registrierungsbasierten IPO-System mit der Verbesserung der Regulierung angesehen.
Die Reformen waren im Einklang mit Xis Anmerkung über einen Börsenmarkt mit "soliden Finanzierungsfunktionen", der dazu beitragen kann, die Finanzierungskosten für die Unternehmen zu reduzieren und wirtschaftliche Risiken zu vermeiden, sagte Li.
Seit der globalen Finanzkrise haben die chinesischen Firmen ihre Schuldenlast gesehen, während ein Industrieschwemme ihre Gewinne verletzte und die Wirtschaft verlangsamte. Das Schuldenverhältnis der Nichtfinanzunternehmen zum BIP des Landes erreichte 317 Prozent im Jahr 2014 gegenüber 195 Prozent im Jahr 2007.
Ein gesünderer Aktienmarkt wird auch Chinas Innovationsfähigkeit, die im Kern des wirtschaftlichen Verbesserung steht und weitere Finanzierung mit Risikobereitschaft verlangt, vorantreiben, sagte Lu Qiang, ein Forscher am Genial Fluss Asset Management.
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