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Xi Jinping: BRICS-Staaten sollen zuversichtlich auf Wirtschaftswachstum setzen

ANTALYA, Türkei, 15. November (Xinhua) –Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping hat am Sonntag die BRICS-Staaten dazu aufgefordert, dem Wachstum zuversichtlich gegenüber zu stehen und innerhalb des Länderblocks der aufstrebenden Märkte die Koordination zu stärken. So könne gemeinsam den globalen Herausforderungen begegnet werden.

Er nehme zur Kenntnis, dass die fünf Länder - Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika – mit zunehmenden Komplexitäten und Schwierigkeiten konfrontiert seien. Das Wirtschaftswachstum verlangsame sich. Xi Jinping forderte daher, die jeweiligen Staaten sollten ihre Wirtschaftsstrukturen in der langfristigen Entwicklung erneuern.

„China ist bereit, Entwicklungsmöglichkeiten mit anderen BRICS-Ländern gemeinsam zu teilen und die wirtschaftliche Zusammenarbeit zu erweitern“, sagte er bei einem Treffen der BRICS-Repräsentanten in der türkischen Urlaubsstadt Antalya am Rande des Gipfels der „Gruppe der 20“ (G20).

„Reines Gold ist feuerfest“, betonte Xi Jinping. „Solange wir voller Zuversicht sind und unsere Koordination stärken, werden Wind und Wellen den BRICS-Ländern nichts anhaben können.“

Der diesjährige G20-Gipfel ist der zehnte seiner Art seit 2008. Er findet vor dem Hintergrund einer nur langsamen und unausgeglichenen Erholung der Weltwirtschaft sowie von Defiziten in Nachfrage, Investitionen und Infrastrukturen statt.

Die chinesische Wirtschaft wuchs um 6,9 Prozent in den ersten drei Quartalen dieses Jahres. Obwohl die Zahlen des dritten Quartals offiziellen Angaben zufolge mit ebenfalls 6,9 Prozent die niedrigsten seit sechs Jahren waren, trug China damit rund ein Drittel zum globalen Wachstum bei.

Die Schwellenländer tragen heute vergleichsweise über die Hälfte zum weltweiten Wachstum bei.

„Wir sind weiterhin der wichtigste Motor für das Wirtschaftswachstum der Welt“, sagte Xi vor den anderen Repräsentanten.

Der Staatspräsident schlug vor, die BRICS-Mitglieder sollten gemeinsam zur Verbesserung der globalen Ordnungspolitik beitragen, etwa durch die Vorwegnahme der kurzfristigen Finanzrisiken im Rahmen der G20, durch eine stärkere Repräsentation und eine selbstbewusstere Mitsprache der Entwicklungsländer.

„Wir sollten den Übergang des G20-Mechanismus der Krisenreaktion hin zu einer langfristigen Steuerung vorantreiben, sagte der Staatspräsident der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft.

„Wir müssen eine offene Weltwirtschaft aufbauen, gegen Protektionismus vorgehen und eine verantwortungsvolle makroökonomische Politik aller G20-Mitglieder verfolgen. Auf diese Weise können wir gemeinsam die globale Nachfrage stärken“, betonte er.

Der Staatspräsident forderte die BRICS-Staaten zur Förderung der internationalen Zusammenarbeit und zum Aufbau einer globalen Partnerschaft neuen Typs auf. Diese solle stärker diversifiziert, offener, pragmatischer und effizienter sein.

Der Staatspräsident forderte die BRICS-Staaten zur Förderung der internationalen Zusammenarbeit und zum Aufbau einer globalen Partnerschaft neuen Typs auf. Diese solle stärker diversifiziert, offener, pragmatischer und effizienter sein.

Die fünf Repräsentanten verurteilten die Terroranschläge in Paris von Freitag mit mindestens 129 Toten und 352 Verletzten aufs Schärfste. Sie bekräftigten ihr Engagement für die internationale Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des Terrorismus.

 „Die internationale Gemeinschaft muss sich in der Zusammenarbeit gegen den Terrorismus zusammentun und in Hinblick auf die Ziele und Grundsätze der Charta der Vereinten Nationen und auf andere anerkannte Normen der internationalen Beziehungen gemeinsam agieren“, sagte Xi.

„Wir müssen sowohl die Symptome als auch die Ursachen des Problems angehen. Ein doppelter Standard ist nicht akzeptabel“, fügte er hinzu.

In Bezug auf die Flüchtlingskrise in Europa betonte Xi, eine grundlegende Lösung gehe auf Frieden und Entwicklung zurück.

Während des Treffens verpflichteten sich die BRICS-Repräsentanten zur Stärkung der strategischen Partnerschaft und zur Zusammenarbeit im Rahmen der Durchführung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Die Interessen der Schwellenländer und Entwicklungsländer müssten garantiert werden.

Sie traten zudem für eine zeitige Umsetzung des Reformplans 2010 des Internationalen Währungsfonds ein.

Zahlreiche BRICS-Repräsentanten sprachen sich für die rotierende G20-Präsidentschaft im Jahr 2016 durch China aus.

Die BRICS-Staaten hielten ihren siebten Gipfel im Juli in der südwestrussischen Stadt Ufa ab. Dabei wurde die Markteinführung der New Development Bank und das Abkommen der Sicherheitsrücklagen beschlossen. Beides sind Vorzeigeprojekte des BRICS-Kooperationsmechanismus.

Auf dem Gipfel ermutigte der chinesische Staatspräsident die BRICS-Länder, im Rahmen des Kooperationsmechanismus zuversichtlich zu agieren, um einige komplexe Fragen des Länderblocks anzugehen. So bestehe etwa Druck aufgrund der schleppenden Weltwirtschaft. Pessimistische Ansichten über die Zukunft einiger Mitgliedstaaten führten zu Zweifeln an der Wirksamkeit der BRICS-Zusammenarbeit.

Xi rief die BRICS-Staaten zum Aufbau einer vierfach gestützten Partnerschaft auf – durch die Sicherung des Weltfriedens, die Förderung der gemeinsamen Entwicklung, die Förderung diversifizierter Zivilisationen und die Stärkung der globalen Ordnungspolitik.

Schwellenländer hätten ein erhöhtes Potenzial für Wirtschaftswachstum, betonte Yuksel Görmez, ein leitender Ökonom bei der türkischen Zentralbank, vor Reportern der Nachrichtenagentur Xinhua in Antalya.

„In den folgenden zehn bis 20 Jahren wird die Wachstumsleistung in den Schwellenländern höher sein, als die der entwickelten Länder“, sagte er.

Russland hat in diesem Jahr den rotierenden Vorsitz der BRICS-Staaten inne, Indien wird die Präsidentschaft im Jahr 2016 übernehmen.

„Im nächsten Jahr wird Indien die BRICS-Ratspräsidentschaft und China die G20-Präsidentschaft innehaben. Dies ist eine einmalige Gelegenheit für eine Zusammenarbeit zwischen Indien und China in der globalen Ordnungspolitik“, sagte Akshay Mathur, ein Experte der Geoökonomie bei Gateway-House (Indian Council Globale Relations), zur Nachrichtenagentur Xinhua.

„Es gibt zwei bis drei sehr wichtige Aspekte, in deren Rahmen Indien und China kooperieren können. Dies sind umweltfreundliche Infrastrukturen, die Infrastrukturfinanzierung, grenzüberschreitende Infrastrukturen und regionale Handelsabkommen“, so Mathur.

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