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China und Deutschland wollen "gemeinsam zum Erfolg"

China und Deutschland wollen  gemeinsam zum Erfolg“

Botschafter Michael Clauss hält am Anfang der Konferenz eine wichtige Rede. (Foto von german.people.cn)

BEIJING, 4. Dezember (Xinhuanet) -- In der deutschen Botschaft in Beijing fand am Mittwoch die 2. Investorenkonferenz statt. Den thematischen Schwerpunkt der Veranstaltung bildeten das deutsche Konzept „Industrie 4.0“ und die chinesische Strategie „Made in China 2025“.

Wie können China und Deutschland von gegenseitigen Investitionen besser profitieren, um im Wirtschaftsbereich gemeinsam weitere Erfolge zu erzielen? Welche Kooperationsmöglichkeiten werden beiden Ländern die deutsche „Industrie 4.0“ und das chinesische Konzept „Made in China 2025“ bringen? Darüber wurde am Mittwoch auf der 2. Investorenkonferenz in der deutschen Botschaft in Beijing eingehend diskutiert.

Die Investorenkonferenz wurde bereits zum zweiten Mal von der deutschen Botschaft veranstaltet. Das Thema in diesem Jahr lautete „Going Germany – Gemeinsam zum Erfolg“. Im Vergleich zum Vorjahr durfte die deutsche Botschaft in diesem Jahr weit mehr Gäste empfangen. Unter den Gästen befanden sich hochrangige Beamte beider Staatsregierungen, Vertreter chinesischer Unternehmen, die geschäftlich in Deutschland tätig sind, Kooperationsbeziehungen mit Deutschland pflegen, oder Investitionen in Deutschland planen, Vertreter von deutschen Betrieben und Institutionen in China sowie Medienschaffende.

Botschafter Michael Clauss hielt am Anfang der Konferenz eine wichtige Rede, in der er darauf hinwies, dass sich viele deutsche Firmen in Anbetracht des verlangsamten Wirtschaftswachstums in China überlegten, ob jetzt der richtige Zeitpunkt für neue Investitionen sei. Zugleich stehe China vor strukturellen Problemen wie geringer Produktivität, Überkapazitäten und Umweltverschmutzung. Für China seien daher Reformen und Innovationen, die den verstärkten Einsatz von Hochtechnologien erfordern, von großer Bedeutung, so Clauss. Deutschland sei bei der Industrieautomatisierung weltweit führend und arbeite bereits an der Digitalisierung seiner Industrieproduktion. „Made in China 2025“ und „Industrie 4.0“ seien hochkompatibel miteinander. Beide Staatsregierungen seien deswegen eine Innovationspartnerschaft eingegangen.

Clauss betonte auch die Vorteile von Deutschland als Investitionsstandort für chinesische Unternehmen. Als konkrete Beispiele nannte er die politische Stabilität, die günstigen Gesetzes- und Verkehrsbedingungen, entwickelte Technologien, die hohe Innovationsfähigkeit sowie ein ideales Forschungsumfeld. Der deutsche Botschafter gab sich in Bezug auf den Ausbau gegenseitiger Investitionen sowie die weitere Wirtschaftszusammenarbeit optimistisch.

In der anschließenden Pressekonferenz stellte sich Clauss den Fragen der chinesischen Journalisten. Auf die Frage über die Herausforderungen für deutsche Firmen beim Transfer von Technologien nach China wies der Botschafter auf die Sorgen der kleineren und mittelständischen Firmen hin. Die deutschen KMUs würden von einzelnen oder einigen wenigen Produkten leben. Falls ihr Knowhow beim Transfer zu ihren chinesischen Partnern von Drittparteien gestohlen werde, könne das für die Firmen schwere finanzielle Folgen bis zum Konkurs nach sich ziehen. China müsse diesen Unternehmen mehr politischen und rechtlichen Schutz bieten, forderte Clauss.

Ein Journalist wollte wissen, warum das jährliche Investitionsvolumen chinesischer Unternehmen in Deutschland nur knapp 1,5 Milliarden US-Dollar beträgt. Dies sei im Vergleich zu Chinas gesamten Auslandsinvestitionen von über 120 Milliarden US-Dollar eine kleine Summe. Clauss betonte, dass Deutschland nur eine Bevölkerung von etwas mehr als 80 Millionen hat. Zudem sei die Nachfrage nach Bauprojekten mit chinesischem Kapital – besonders beim Bau von Hochgeschwindigkeitsbahnen und beim Ausbau der Atomenergie – im Verhältnis zu anderen Länder geringer.

Auf der Investorenkonferenz hielten auch mehrere Vertreter von bekannten Firmen aus Deutschland und China Vorträge über erfolgreiche Investitionsprojekte sowie ihre zukünftigen Investitionspläne. Zu den Rednern gehörten Lothar Herrmann, der Präsident und CEO von Siemens, Li Keping, der Vizevorstandsvorsitzende und Generalmanager der China Investment Corporation, Yu Sicheng, der Vizepräsident von Alibaba und Generalmanager für Aliyun-Geschäfte, und Axel Schweitzer, der Vorstandsvorsitzende der ALBA Group.

Zum Schluss der Konferenz gaben ein chinesischer Unternehmer und eine deutsche Unternehmerin eine interessante Aufführung zum Thema interkulturelle Kommunikation. Beide haben jahrelang in dem Land des Anderen gewohnt und gearbeitet. In ihrer Darbietung in chinesischer Sprache thematisierten die Beiden die Probleme, die beim Austausch zwischen den beiden Ländern auftauchen, die kulturellen Unterschiede, aber auch das gegenständige Verständnis und die guten Kooperationsbeziehungen.

Text und Fotos/Wang Xiaoding, Beijing

(Quelle: german.people.cn)

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