Importierte, haltbare Milch erobert chinesischen Markt
BEIJING, 21. Dezember (Xinhua) -- Dank der Entwicklung des Online-Handels gewinnt importierte, haltbare Milch in China größere Marktanteile und immer mehr ausländische Marken lassen sich finden.
Die Daten der E-Commence-Webseite yhd.com zeigen, während des Shoppingfestivals am 11. November ist die importierte Vollmilch der Marke AKA aus dem Online-Geschäft des deutschen Einzelhandelsgiganten METRO am beliebtesten. An jenem Tag wurden insgesamt 1,6 Millionen Liter AKA-Milch verkauft. Andere Marken verbuchten ebenfalls gute Gewinne. Der Umsatz von Anchor aus Neuseeland und Devondale aus Australien ist um das Zehnfache gestiegen. All dies deutet darauf hin, dass importierte, haltbare Milch bei Chinesen sehr beliebt ist.
Aber Song Liang, ein Analyst der Milchindustrie, meint, importierte haltbare Milch übt nur in den mittelgroßen Städten und Metropolen den größten Einfluss aus. In den kleinen Städten dominieren nach wie vor die chinesischen Molkereien.
In den vergangenen Jahren erlebte importierte haltbare Milch eine schnelle Entwicklung in China. Die Importe der haltbaren Milch betrugen im Jahr 2010, 2011, 2012, 2013 und 2014 jeweils 15.900, 40.500, 93.800, 195.000 und 280.000 Tonnen, wie die Daten des chinesischen Vereins für Milchindustrie zeigen. Nun gibt es in China über hundert ausländische Marken aus 29 Ländern, zum Beispiel Oldenburger, MUH, Hochwald aus Deutschland, Emmi aus der Schweiz und Anchor und Meadow Fresh aus Neuseeland.
Diese importierte Milch ist fast so billig, wie inländische Milchprodukte. Auf yhd.com kostet ein Liter Milch von Oldenburger und von Meadow Fresh jeweils 10,9 Yuan und 9,9 Yuan. Ein Liter Milch von Sanyuan und Yili kostet jeweils 11,9 und 10,5 Yuan. Sanyuan und Yili gehören zu den wichtigsten chinesischen Molkereien.
Der Preis importierter Milch ist in China so niedrig, da die Milch in den Herkunftsländern bereits günstig ist. Ein anonymer Milchimporteur sagte, ein Liter Milch der Marke MUH kostet in den deutschen Supermärkten im Schnitt 0,65 Euro (5 Yuan). Die Produktionskosten von Milchprodukten in Europa und Ozeanien sind billiger als in China. Außerdem würden manche Länder wie Australien und Neuseeland einheimischen Molkereien helfen, in China den Markt zu erschließen.
Die schnelle Entwicklung hat viel mit dem Boom des Online-Handels zu tun. Oldenburger eröffnete 2009 sein Online-Geschäft und erlebt seither eine schnelle Entwicklung. Außerdem haben die wichtigen Online-Händler in den vergangenen Jahren mehrmals Preiskriege geführt, zum Beispiel womai.com, jd.com und yhd.com. Das förderte die Kauflust der Chinesen. Am 18. März 2014 hat yhd.com zudem eine große Werbeaktion für importierte Milch gestartet, die schließlich dafür sorgte, dass die Firma 70 Container Milch verkaufte.
Xiang Jianjun, ein Analyst der Lebensmittelindustrie, meint, der gute Umsatz ist auf zwei Gründe zurückzuführen. Erstens bietet diese Milch mehr Auswahl und befriedigt die vielfältige Nachfrage der chinesischen Konsumenten. Zweitens fehlt den Konsumenten das Vertrauen in inländische Milchprodukte.
Sicherheitsrisiken
Für die importierte Milch ist die Haltbarkeit das wichtigste Problem. Wang Dingmian, ein Experte der Milchindustrie, meint, diese haltbare Milch brauche lange Zeit, um nach China transportiert zu werden. Der Transport von Europa nach China dauert 35 bis 45 Tage. In chinesischen Häfen kostet die Zollabfertigung noch zwei Wochen und die Einfuhrkontrolle bis zu einen Monat. Das führt dazu, dass die Haltbarkeit mancher haltbaren Milch nur noch einen Monat beträgt, wenn sie endlich die chinesischen Supermärkte erreichen. Das erhöht die Risiken der Lebensmittelsicherheit.
Außerdem sei die haltbare Milch in den Ursprungsländern meistens kein konventionelles Produkt, so Ding. Die meisten Menschen mögen in den milchexportierenden Ländern vor allem pasteurisierte Milch und Käse. "Manche Länder produzieren speziell in großem Maße haltbare Milch, nur um den chinesischen Markt zu erschließen", sagte Wang.
(Quelle: german.china.org.cn)
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