Viertklässler bilden geheime "Anti-Geschwister"-Allianz
Eine Gruppe Viertklässler an einer Grundschule in der ostchinesischen Stadt Qingdao hat eine "Anti-Geschwister-Allianz" gegründet, um ihre Eltern davon zu überzeugen, kein zweites Kind zu bekommen.
Viertklässler bilden geheime "Anti-Geschwister"-Allianz.
Die in Qingdao ansässige Peninsula Metropolis Daily berichtete, eine Lehrerin namens Wang habe herausgefunden, dass acht ihrer Schüler heimliche Treffen abhielten, um die Angelegenheit zu diskutieren. Die Schüler befürchteten, Geschwister könnten die ungeteilte Liebe ihrer Eltern stehlen, sagte Wang.
Die Geschichte wurde im Internet und auf WeChat, Chinas beliebter Mobile-Social-Media-Plattform, ein Hit. Sie löste eine lebhafte Diskussion über Chinas Entscheidung vom 1. Januar aus, seine jahrzehntelange Ein-Kind-Politik aufzugeben.
Viele Netizens sagten, Kinder, die nach 2000 geboren wurden, seien zu selbstsüchtig. Sogar diejenigen unter ihnen, die einem Bruder oder einer Schwester zustimmten, würden oft mürrisch, sobald das zweite Kind geboren sei. Andere sagten, das Problem liege in der Erziehung.
Wang Donghui kommentierte online mit den Worten, ihre Elternkollegen sollten aufhören, ihre ungehorsamen Kinder damit zu necken, als Strafe ein zweites Kind zu bekommen.
"Sobald man damit aufhört, sich lustig darüber zu machen, wie ein zweites Kind sie negativ beeinflussen würde und sie stattdessen darüber aufklärt, welchen Spaß es macht, Geschwister als Kameraden zu haben, werden sie die Idee gerne annehmen", schrieb sie.
Die Änderung in Chinas Politik sei dazu gedacht, die Population im Gleichgewicht zu halten und die Herausforderungen einer alternden Bevölkerung anzugehen, besagte ein Communiqué, das nach der Fünften Plenarsitzung des 18. Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas im Oktober herausgegeben wurde.
Viele Eltern sind unsicher, ob sie die Politik nutzen sollen. Außer über den Widerstand ihrer Kinder sind viele Eltern besorgt, ob sie die finanziellen Anforderungen eines zweiten Kindes bezüglich Wohnraum und Ausbildung erfüllen können.
Zhang Xiaohui, 33, Mutter aus Qingdao, sagte, die Kosten für Babynahrung und Nachhilfe wären zu hoch. "Für eine Arbeiterfamilie ist ein Kind in Ordnung, aber zwei großzuziehen, ist eine andere Sache. Mein Mann und ich haben schließlich beschlossen, diese Idee aufzugeben", sagte sie.
Viele Großeltern sind aber weiterhin von der neuen Politik begeistert. Sie würden ihren Kindern gerne Unterstützung für ein zweites Kind geben.
Lin Dajun, 67-jähriger Rentner in Jinan, sagte, er und seine Frau seien in das Haus ihrer Tochter gezogen, um ihr mit ihren beiden Enkelkindern zu helfen.
"Wir haben aufgrund unseres Alters nicht viele Konsumbedürfnisse. Wir geben einen Teil unserer Rente, um die große Familie zu unterstützen", sagte er. "Die Freude und der Spaß, sie alle beisammen zu haben, ist mehr wert."
(Quelle: german.china.org.cn)
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