Die Große Mauer

Das Wunder der Großen Mauer

Das Wunder der Mauer besteht in ihrer großartigen Vielfalt. Sie ist zwar ein Verteidigungsbau, doch ist sie keineswegs ein gleichförmiger langer Mauerbau. Stattdessen besteht sie aus unterschiedlichen Teilen mit verschiedenen Verteidigungsfunktionen. Dazu gehören Blockhäuser, Garnisonsstädte und Passfestungen an strategisch wichtigen Punkten, ebenso wie Türme für Feuersignale.

Das in der Ming-Zeit errichtete Teilstück der Mauer bei Simatai in der Nähe von Peking ist das beste Beispiel für ihren mäandrierenden, rhythmischen Verlauf. Simatai, wo sie über einem besonders steil abfallenden Abhang errichtet wurde, wird oft als Sinnbild des Wunders der Mauer bezeichnet.

Bei Simatai windet sich die Mauer auf dem Kamm einer steil abfallenden Bergkette entlang. Sie zieht sich bis zu den Gipfeln der Berge empor, um dann wieder jäh in tiefe Täler abzufallen. Die atemberaubendsten Abschnitte werden „Wolkenleiter“ und „Himmlische Brücke“ genannt. Bei der Wolkenleiter ist die Mauer deutlich schmaler als sonst (drei bis fünf Meter im Durchschnitt), der schmalste Teil ist nur einen halben Meter breit. Mit schroffen Felsen auf beiden Seiten ähnelt diese Strecke fürwahr einer Leiter, auf der man bis hinauf in die Wolken steigen kann. Über die höchste Stelle der Wolkenleiter gelangt man zur Himmlischen Brücke, einem einhundert Meter langen, schmalen Mauerabschnitt auf einem Bergkamm mit tiefen Tälern auf beiden Seiten.

Mit einer Höhe von 986 Metern ist der Wangjing-Turm der höchste Punkt der Mauer bei Simatai. Von hier hat man einen weiten Blick über die Mauer, wie sie sich nach Osten und Westen zieht. Blickt man nach Süden, lässt sich in der Ferne die Silhouette der Hauptstadt Peking erahnen. Daher kommt der Name des Turms: „Hauptstadtblick“. Hier ist einer der besten Orte, um die Großartigkeit und nahezu surreale Schönheit der Großen Mauer zu bewundern.