Jim O'Neill: China wird „sehr wichtige Rolle“ beim G20-Gipfel spielen
Dieses Foto vom 22. Oktober 2015 zeigt das neue Hauptgeschäftszentrum Qianjiang in Hangzhou, der Hauptstadt der ostchinesischen Provinz Zhejiang. China wird am 4. und 5. September den Gipfel der Gruppe der Zwanzig (G20) 2016 in der östlichen Stadt Hangzhou ausrichten, die vor allem für ihren landschaftlich schönen Westsee bekannt ist. (Foto: Xinhua/Xu Yu)
LONDON, 22. Mai (Xinhuanet) -- Der Wirtschaftswissenschaftler, der das Akronym BRIC als Bezeichnung für die vier treibenden Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien und China prägte, sagte, er denke, dass China auf dem im September in China veranstalteten G20-Gipfel eine „sehr wichtige Rolle“ bei der Förderung wirtschaftlicher Zusammenarbeit spielen werde.
Jim O'Neill, der frühere Chef-Ökonom bei Goldman Sachs und amtierender Finanzstaatssekretär der britischen Regierung, teilte Xinhua in einem Exklusiv-Interview mit, er erwarte, dass China das Wachstum von Schwellenländern fördern werde, wenn es im September erstmals den G20-Gipfel in der Stadt Hangzhou ausrichtet.
O'Neill sagte: „Ich denke, China kann im weiteren Sinne einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit eine sehr wichtige Rolle (beim Hangzhou-Gipfel) spielen. China ist die zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Welt geworden und unter manchen Gesichtspunkten, der Kaufkraftparität, ist es schon die größte oder kurz davor.
Delegierte machen Fotos bei der Sitzung „G20 im Wandel: Globale Vision, China-Plan“ während der jährlichen Konferenz des Boao Forums in Boao in der südchinesischen Provinz Hainan am 24. März 2016. (Foto: Xinhua/Guo Cheng)
Er fügte hinzu: „Um das globale Wirtschaftswachstum aufrechtzuerhalten, brauchen wir einen gemeinsamen Konsens – nicht unbedingt die gleichen politischen Strategien, aber einen gemeinsamen Konsens über die angemessenen politischen Strategien aus verschiedenen Teilen der Welt.“
O'Neill sagte, China habe ungeachtet einiger seiner erheblichen Herausforderungen einen „bemerkenswerten Erfolg“ bei der Steigerung des Wohlergehens und des Wohlstands seiner 1,3 Milliarden Einwohner gehabt.
„Ich denke, es kann anderen, insbesondere unter den Schwellenländern, helfen, einen ähnlichen Weg zu gehen und zu einer stabilen und wohlhabenderen Weltwirtschaft beizutragen“, sagte O'Neill.
O'Neill sagte, der G20-Gipfel in China markiere einen Wandel in der Herangehensweise an die wirtschaftliche Rolle der internationalen Gemeinschaft: „Es ist ein historischer Moment in der globalen wirtschaftlichen Ordnungspolitik. China hat noch nie zuvor den G20-Gipfel ausgerichtet.“
O'Neill ist Vorsitzender der Überprüfungskommission für antimikrobielle Resistenzen, die gegründet wurde, um zu untersuchen, wie mit der Bedrohung durch Superbakterien umgegangen werden kann, die immer stärker und widerstandsfähiger gegen Antibiotika werden, je mehr sie ihnen ausgesetzt sind.
Die Kosten für die Weltwirtschaft könnten bis 2050 20 Bio. US-Dollar betragen und die Superbakterien könnten laut der Überprüfungskommission 10 Mio. Menschen pro Jahr töten, 1 Mio. davon in China, wenn keine Maßnahmen ergriffen würden.
Die Ergebnisse der Überprüfung, die diese Woche in London enthüllt wurden, werden laut O'Neill zum G20-Gipfel mitgenommen und Gespräche seien momentan im Gange.
„Wir sind hoffnungsvoll, dass es kulminierend im chinesischen G20-Gipfel im September eine von allen 20 G20-Mitgliedern befürwortete Entscheidung darüber geben wird, wie sie die richtige Menge Geld aufbringen werden, um uns zu neuen Medikamente zu verhelfen“, sagte er.
„Ich bin ziemlich hoffnungsvoll, dass Fortschritte gemacht werden, weil es bereits Anfänge von Diskussionen gibt, die auf dem sogenannten G20-Sherpa-Level stattgefunden haben.“
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
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