Xinhua Insight: Noch ein Monat, Hangzhou freut sich auf G20
HANGZHOU, 3. August (Xinhuanet) -- Die in Hangzhou wohnhafte Yang Chizhen spricht kein Wort Englisch, doch hat sich entschlossen den nächsten Monat damit zu verbringen, einige einfache englische Sätze zu lernen.
Hangzhou, in der ostchinesischen Provinz Zhejiang, ist die Gastgeberstadt für den G20-Gipfel 2016 am 4. und 5. September.
„Was ist wenn ich auf der Straße einige der Gäste aus dem Ausland sehe und nicht einmal „Hallo” zu ihnen sagen kann? Wie unangenehm das wäre!”, sagte Yang.
Die 69-Jahre alte Yang ist eine pensionierte Regierungsangestellte. „In der Schule habe ich etwas russisch gelernt, aber ich kann kein Englisch. Es wird schwer für mich werden in diesem Alter noch eine Sprache zu erlernen, doch ich werde trotzdem mein Bestes geben”, sagte sie. Sie plant, einige Begrüßungen zu verstehen, und zu lernen, wie man Wegbeschreibungen gibt.
Yang ist eine von Dutzenden älteren Einwohnern von Dongshannong die einen Englischkurs machen, der speziell für den G20-Gipfel organisiert wurde.
Einer ihrer Lehrer ist Timothy Clancy, 31 Jahre alt, aus Australien. Clancy studiert klinische Medizin an der Zhejiang-Universität und wurde im März ein G20-Freiwilliger. Außer Englisch zu lehren, arbeitet er auch mit dem Bezirk Westsee und fertigt Videos des Sees, einer beliebten Touristenattraktion in der Stadt, an.
„Der G20-Gipfel ist eine großartige Gelegenheit für Hangzhou, besser in der Welt bekannt zu werden. Es ist eine Ehre für mich, ein Teil dieser Veranstaltung zu sein”, sagte er in fließendem chinesisch.
Hangzhou hat für den 3.760 G20-Freiwillige rekrutiert, hauptsächlich Universitätsstudenten und Lehrer, die eine Fremdsprachen sprechen.
Wang Linhui, 33, lehrte auch englisch, doch wird während des Gipfels ein Fahrer für ausländische Gäste sein.
„Ich erwarte, dass viele Ausländer Hangzhou durch den G20-Gipfel kennenlernen werden. Es ist gut für verschiedenen Kulturen, sich bei solchen Ereignissen wie diese zu vermischen”, sagte er.
Mit einer über 2000 Jahre alten Geschichte ist Hangzhou eine Stadt von idyllischer Schönheit und mit einem reichen Kulturerbe. Marco Polo beschrieb sie von acht Jahrhunderten als „schönste und großartigste Stadt der Welt” und sie erhielt vor dem Gipfel noch eine Rundumerneuerung.
Zhao Yide, der Chef der Kommunistischen Partei in Hangzhou, sagte die Vorbereitungen für die Veranstaltung sind im Grunde abgeschlossen. Neben Verbesserungen der Veranstaltungsorte und Hotels, haben über 600 Projekte das Stadtumfeld verbessert, einschließlich der Verschönerung von Straßen und der Restaurierung alter Gemeinden.
Mantoushan, ein Gebiet in der Innenstadt, einst verfallen und mit einem unzureichenden Abwassersystem, blickte seit November den Abriss von nicht genehmigten Gebäuden und den Bau neuer Toiletten entgegen.
Li Yaqin, 93 Jahre alt, lebt bereits fast ein halbes Jahrhundert in Mantoushan. „Dieser Ort ist noch schöner als jemals zuvor”, sagte sie.
1878 erbaut, verfiel der Mitou-Tempel im Bezirk Westsee seit den 1970ern, als viele Menschen in das Gebiet zogen, um dort zu leben. Diese Menschen wurden nun umgesiedelt und nach acht Monaten der Restauration, erstrahlt der Tempel wieder in seiner alten Pracht.
„Es ist viel besser als zuvor. Ich werde von Zeit zu Zeit hierher zurückkommen, nur um die Szenerie zu genießen”, sagte Ruan Xiuhua, ein ehemaliger Bewohner des Gebietes.
Hangzhou, Heimat von Alibaba und als Hauptstadt von Chinas Onlinehandel angesehen, verzeichnete ein BIP-Wachstum von 10,8 Prozent in der ersten Hälfte dieses Jahres, liegt vor den 6,7 Prozent des gesamten Landes im selben Zeitraum.
Zhao Yide erklärte, die Vorbereitungen der Stadt auf den G20-Gipfel kommen auf lange Sicht der örtlichen Bevölkerung zugute.
„Die Vorbereitung auf den Gipfel ist unser unmittelbarer Plan, doch die Stadt zu verbessern und internationaler zu machen ist die langfristige Mission“, sagte er.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
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