China Voice: Washingtons THAAD-Muskelspiel demaskiert Nervosität über abnehmende Hegemonie
BEIJING, 4. August (Xinhuanet) -- Die kontroverse Stationierung des Terminal High Altitude Area Defense (THAAD)-Systems auf der Koreanischen Halbinsel legte erneut Washingtons tiefsitzende Kalter-Krieg-Mentalität und seine kleinliche Nervosität zur abklingenden globalen Hegemonie der Vereinigten Staaten offen.
Die Republik Korea (ROK) kündigte im letzten Monat Pläne für die Stationierung einer in den USA hergestellten THAAD-Batterie vor Ende des nächsten Jahres im Kreis Seongju an, 300 Kilometer südöstlich von Seoul.
Washington behauptet, dass THAAD dazu beitragen kann, die ROK vor Sicherheitsbedrohungen durch ihren Nachbarn, die Demokratische Volksrepublik Korea (DVRK), zu schützen.
Doch da das Raketenschild darauf ausgerichtet ist, anfliegende interkontinentale ballistische Flugkörper auf relativ großen Höhen abzufangen, verwendet die DVRK nur Kurzstreckenraketen und konventionelle Waffen, um Angriffe auf ihren südlichen Nachbarn zu starten.
Das allein macht THAAD zu einer gänzlich ineffektiven Abschreckung und suggeriert, dass sich hinter THAAD eine versteckte Agenda befindet, eine Installation, die kaum Seoul abdeckt, jedoch bis nach China und Russlands Fernen Osten reicht.
Mit seinem X-Band-Radar, welches ein Gebiet in einer Entfernung von bis zu 1.200 Meilen abseits der Halbinsel überwachen kann, kann THAAD verwendet werden, um Radardaten von Sprengköpfen und Attrappen von chinesischen und russischen strategischen Raketen zu sammeln, indem es ihre Tests überwacht. Dies ermöglicht es den Vereinigten Staaten die nukleare Abschreckung dieser Staaten zu neutralisieren, und setzt die nationale Sicherheit von China und Russland aufs Spiel.
Nach Jahren des Aufbauschens der fiktiven “chinesischen Gefahr” bringt Washington nun reale, strategische Bedrohungen an Chinas Türschwelle.
Die Stationierung von THAAD in der Republik Korea, um die sogenannte „Raketenbedrohung“ durch einen „Schurkenstaat“ zu kontern, ist nur noch ein weiteres Drama im Hollywood-Stil, dessen Regisseur und Hauptdarsteller die Vereinigten Staaten sind, als Teil ihrer Strategie eines „Pivot to Asia“.
Was sich hinter dem Plan befindet, ist Washingtons unstillbarer Appetit nach globaler Hegemonie und seine eingebildete Nervosität gegenüber eines erfundenen Feindes im aufstrebenden China.
Diese Nervosität der USA ist sowohl wirtschaftlich als auch militärisch motiviert.
Die in der letzten Woche erschienen Daten zum US-BIP im zweiten Quartal 2016 blieben hinter Erwartungen zurück und deuten weiterhin auf einen bedeutenden Dynamikverlust hin, welcher ein Stillstandrisiko für die Wirtschaft bedeuten könnte, in einem Land, in dem sich Anti-Freihandels-Gedanken im Aufstieg befinden.
Relevanter ist, dass die abnehmende militärische Übermacht der USA der Hauptfaktor hinter dem THAAD-Muskelspiel ist.
Die Stationierung von THAAD in Südkorea ist ein wichtiger Schritt zur Heilung der Achillesferse von Washingtons Raketenabwehrsystem in Asien-Pazifik, welches schon lange durch seine unzureichende Aufklärungsfähigkeit geplagt wurde.
Unterstützt durch das X-Band Radar von THAAD, können die Vereinigten Staaten effektiv und sofort die Aufklärungsgenauigkeit anheben.
Doch diese strategische Oberhand wird auf Kosten der Sicherheitsinteressen anderer Nationen in Nordostasien getätigt.
Die DVRK hat bereits angedroht „physische Gegenmaßnahmen” zu treffen, um gegen THAAD vorzugehen. Pjöngjang sagt, THAAD werde die Spannungen in der Region nur verschärfen, ein neues Wettrüsten bestärken und sogar einen neuen Kalten Krieg provozieren.
Auch der Sprecher des chinesischen Außenministeriums Lu Kang warnte im letzten Monat, dass China notwendige Maßnahmen zum Schutz seiner eigenen Interessen treffen werde, falls die Vereinigten Staaten und Südkorea die Stationierung nicht stoppen.
Es ist in hohem Grade ratsam für die Vereinigten Staaten, aufzuhören ihre eigene Sicherheit auf Kosten der Sicherheit anderer Länder aufzubauen. Diese kurzsichtigen Handlungen werden die strategische Balance und Stabilität in Nordostasien destabilisieren, was Washington nur noch mehr Sorgen bereiten würde.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
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