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Spotlight: Erster offizieller Besuch des chinesischen Ministerpräsidenten in Kuba festigt weiter die Beziehungen

German.xinhuanet.com | 27-09-2016 17:55:13 | Xinhuanet

CUBA-HAVANA-CHINESE PREMIER-SIGNING CEREMONY

HAVANNA, 24. September 2016 (Xinhuanet) --Der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang (l.) und der kubanische Präsident Raul Castro bezeugen die Unterzeichung von etwa 20 Kooperationsverträgen in Gebieten einschließlich wirtschaftlicher Technologie, Finanzen, Produktionskapazität, Telekommunikation, Umweltschutz, Inspektion und Quarantäne nach ihren Gesprächen im Palast der Revolution in Havanna, Kuba, 24. September 2016. (Quelle: Xinhua/Huang Jingwen)

HAVANNA, 26. September (Xinhuanet) -- Der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang beendete am Montag seinen dreitägigen offiziellen Besuch in Kuba und festigte die umfassende, strategische Partnerschaft weiter, während die beiden Länder mehr als 20 Kooperationsverträge in einer Vielzahl von Bereichen unterzeichneten.

Dies ist der erste offizielle Besuch eines chinesischen Ministerpräsidenten in dem karibischen Land seit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Beijing und Havanna im Jahr 1960.

Lis Besuch fand nach seiner Teilnahme an der 71. Sitzung der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York statt und einem offiziellen Besuch in Kanada.

BESUCH FIDEL CASTROS

Li besuchte den kubanischen Revolutionsführer Fidel Castro am Sonntagnachmittag und die beiden tauschten ihre Meinungen über bilaterale Beziehungen, Weltfrieden, regionale Brennpunktangelegenheiten, Ernährungssicherheit und anderen Themen von gemeinsamem Interesse aus.

Nachdem er die herzlichen Grüße der chinesischen Führungen und des chinesischen Volkes übermittelt hatte, sagte Li, dass China die traditionelle Freundschaft zwischen China und Kuba sehr schätze.

China sei bereit das gegenseitige politische Vertrauen zu festigen und die Kooperation mit Kuba zu erweitern, um die Freundschaft zwischen beiden Völkern zu fördern, sagte der Ministerpräsident.

Li merkte an, dass die weltweite, politische und ökonomische Landschaft zurzeit komplizierte und tiefgreifende Anpassungen erlebe, wobei alte und neue Angelegenheiten verflochten sein würden und nacheinander Herausforderungen aufträten. Li sagte, dass sich die chinesisch-kubanische Beziehung des Genossen und Bruders, die durch gegenseitiges Vertrauen, eine gleichberechtigte Behandlung auf gleichberechtigter Basis und am gemeinsamen Strang ziehen gekennzeichnet sei, nicht verändern werde, unabhängig von den Veränderungen der internationalen Lage.

Fidel Castro, der gerade im August seinen 90. Geburtstag gefeiert hatte, sagte, dass er sich über die außerordentlichen Leistungen, die China in den letzten 5 Jahrzehnten erreicht habe, freue. Er drückte seine Bewunderung für den Fleiß und den unnachgiebigen Geist der Chinesen aus.

Während er die derzeitige, weltweite Lage als komplex und sich ständig verändernd beschrieb, sagte Castro, dass Kuba gern den Weltfrieden sichern und die Kooperation und Kommunikation mit China erhöhen wolle.

Fidel Castro besuchte China zweimal jeweils im Jahr 1995 und 2003. Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping besuchte den kubanischen Revolutionsführer auch während seines Besuches in Kuba 2014.

VERSTÄRKTE PRAGMATISCHE KOOPERATION

Während des Besuchs unterzeichneten China und Kuba mehr als 20 Kooperationsvereinbarungen in Bereichen, wie wirtschaftliche Technologie, Finanzen, Produktionskapazität, Telekommunikation, Umweltschutz, neue Energie sowie Inspektion und Quarantäne im Beisein von Li und dem kubanischen Präsidenten Raul Castro.

Bei Gesprächen mit Raul Castro im Palast der Revolution sagte Li, dass China entschieden an der Politik der chinesisch-kubanischen Freundschaft festhalte, Kuba beim Befolgen seines sozialistischen Weges unterstützt und die bilaterale, pragmatische Kooperation gefördert habe.

Während beide Länder vor der dringenden Aufgabe der Entwicklung stünden, stehe China bereit sich beim Kooperieren mit Kuba auf die ökonomische Entwicklung zu konzentrieren, Kubas Industrialisierungsprozess zu unterstützen und Kooperation beim Infrastrukturausbau und der industriellen Ausrüstungsfertigung durchzuführen, sagte Li.

Der chinesische Ministerpräsident rief die beiden Länder auch dazu auf die Handels- und Investitionskooperation auszuweiten, ihre Entwicklungserfahrungen zu teilen und häufigere Mensch-zu-Mensch-Austausche durchzuführen.

Raul Castro, Präsident des kubanischen Staats- und Ministerrates, sagte, dass Kuba sich mit China auf Maßnahmen zur Entwicklung bilateraler Beziehungen geeinigt habe und bereit sei von Chinas Entwicklungserfahrung zu lernen.

Kuba freue sich darauf den Austausch mit China auf höchster Ebene auszuweiten und die bodenständige Kooperation mit China auszuweiten, sagte er.

China ist der zweitgrößte Handelspartner von Kuba, während Kuba der größte Handelspartner Chinas in der karibischen Region ist.

Beijings Teilnahme an der Entwicklung verschiedener Wirtschaftssektoren war von grundlegender Bedeutung für Havannas Vorstöße bei der Modernisierung des sozialistischen Modells des Landes.

Der Handelsaustausch zwischen beiden Ländern entwickelte sich kontinuierlich, wobei der bilaterale Handel 2,2 Mrd. US-Dollar im Jahr 2015 erreichte und 2016 weiter zunahm.

Der bilaterale Handel und die Wirtschaft verlagerten sich vom Handel mit einfachen Gütern zur Kooperation, der die Bereiche Landwirtschaft, Produktionskapazität, Ausrüstungsfertigung, Gesundheitsfürsorge, Tourismus sowie Forschung und Entwicklung umfasste.

Während seines Besuchs fuhr der Ministerpräsident auch in einem in China produzierten Bus von Yutong, der von einem lokalen Touristikunternehmen genutzt wird, um mit dem Fahrer über die Leistung des Fahrzeuges zu sprechen.

Yutong, ein führender Bushersteller in China, belegt über 90 Prozent des Busmarktes des karibischen Landes, seitdem es im Jahr 2005 die Insel betrat. Zurzeit fahren über 5000 Busse von Yutong in Kuba, mit vielen Nutzungsmöglichkeiten.

Li ermutigte das Unternehmen dazu ihren Betrieb auf weitere Länder in der Karibik und Lateinamerika auszuweiten und die Kooperation mit lokalen Unternehmen in diesen Ländern auszuweiten.

Am Sonntag wurde auch eine Konferenz für chinesische und kubanische Unternehmer in Havanna abgehalten, an der über 200 Geschäftsmänner beider Länder aus den Bereichen Telekommunikation, Finanzen, Landwirtschaft und anderen Bereichen, teilnahmen.

MEHR MENSCH-ZU-MENSCH-AUSTAUSCHE

Neben der ökonomischen Kooperation riefen beide Regierungsführungen auch zu häufigeren, Kultur- und Mensch-zu-Mensch-Austauschen in der Zukunft auf.

Li und seine Ehefrau Cheng Hong, sahen sich am Sonntagabend, in Begleitung von kubanischen Regierungsführungen und hohen Beamten, eine Vorstellung mit dem Titel „Havana Night“ im Grand Theater von Havanna an. Künstler beider Länder führten ihre einzigartigsten und großartigsten Aufführungen vor mehr als 1000 Zuschauern auf.

Beide Regierungschefs stimmten zu, dass solche Aktivitäten zu der Förderung des kulturellen Austausches und der Freundschaft zwischen beiden Völkern beitragen würden.

Die Vorstellung war eine der angebotenen Shows im Rahmen des Jahres des chinesisch-lateinamerikanischen Kulturaustausches, die in das Jahr 2016 fiel.

Mensch-zu-Mensch-Austausche zwischen beiden Ländern seien im Interesse beider Völker und die Zahl der Bildungskooperation nähme zu, sagte der chinesische Botschafter in Kuba Zhang Tuo.

In den letzten Jahren erhielten Tausende von chinesischen Studenten Stipendien von der kubanischen Regierung und hätten dort die spanische Sprache, Medizin, Tourismus, Bildung etc. studiert, laut Zhang. Gleichzeitig sei auch die Zahl der chinesischen Übersee-Studenten in Kuba, die auf eigene Kosten studieren, auch gestiegen.

Kuba habe sich zu einer wichtigen Basis für das Spanisch-Training von Humanressourcen für China entwickelt, während sich immer mehr Kubaner für das Studium der chinesischen Sprache interessierten, sagte er.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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