Spotlight: China ist dem Aufbau einer permanenten Raumstation durch den Start von Shenzhou-11 näher gerückt

BEIJING, 17. Oktober (Xinhuanet) -- Der Start einer neuen, bemannten Weltraummission bringe China näher an den Aufbau einer permanenten Raumstation heran, sagt ein internationaler Experte.

Die chinesischen Taikonauten Jing Haipeng, 50, und Chen Dong, 37, hoben am Montagmorgen um 7.30 Uhr (Sonntag, 23.30 Uhr der Greenwich-Zeit) an Bord von Shenzhou-11 in den Weltraum ab und werden 30 Tage im chinesischen Weltraumlabor Tiangong-2 verbringen.

Der Start markiere einen wichtigen Schritt für Chinas Plan eines Tages eine permanente Raumstation zu betreiben, sagte der Fernsehsender Russia Today.

Der erfolgreiche Start des Raumschiffs Shenzhou-11 sei ein weiterer Schritt für China, um ein führender Akteur in der Raumfahrttechnik zu werden, sagte Alexander Zheleznyakov, ein russischer Experte für Raumfahrtgeschichte.

Chinas experimentelles Weltraumlabor werde weitere Lösungen zum Annähern und Andocken von Raumschiffen mit verschiedenen Funktionen und für den langfristigen Betrieb von Lebenserhaltungssystemen bieten, sagte Zheleznyakov.

Shenzhou-11 soll planmäßig am Mittwoch an Tiangong-2 andocken. Dies ist Teil eines chinesischen Plans zum Aufbau einer permanenten Raumstation bis zum Jahr 2022.

Igor Lisov, ein bekannter russischer Weltraumexperte und Redakteur beim Industriemagazin Cosmonautic News, lobte den Start der bemannten chinesischen Weltraummission sehr.

China könnte nun Technologien für das Andocken von Frachtraumschiffen, den Betrieb vom Lebenserhaltungssystem und die Wasserrückgewinnung testen, um einen langfristigen, dauerhaften Betrieb der Raumstation in der Zukunft mit einer geringeren Abhängigkeit von Nachschub von der Erde zu gewährleisten, sagte er.

Wenn alles gut läuft, wird China das unbemannte Frachtschiff Tianzhou-1 im nächsten Frühjahr starten, damit es selbständig an Tiangong-2 andockt. Tianzhou-1 wird in der Lage sein automatisch Treibstoff zu übertragen, was eine wichtige Anforderung für die Montage und die Wartung von Raumstationen ist, laut eines Berichts des Columbia Broadcasting System (CBS).

„Dies wird die Andock-Möglichkeiten, die für eine größere Raumstation benötigt werden, voranbringen“, wurde Johnson Freese, ein Professor des Naval War College und Experte für das chinesische Weltraumprogramm, von CBS zitiert.

„Tiangong-2 wird vermutlich zwei Jahre oder länger in der Umlaufbahn bleiben können, was sie [Chinesen] sehr nah an das Jahr 2019 bringen wird. Ich denke, dass das ihre letzte große technologische Testphase sein wird, bevor sie zu ihrer großen Weltraumstation übergehen“, sagte Freese.

Der stetige Fortschritt des chinesischen Weltraumprogramms hat zu Kritik an den Vereinigten Staaten geführt, die es ablehnten mit China beim Programm der Internationalen Raumstation zusammenzuarbeiten und China zwangen ein eigenes Programm zu entwickeln.

Während die Europäische Weltraumorganisation und Russland mit China zusammenarbeiten, sei es der US-amerikanischen NASA derzeit weitgehend gesetzlich verboten dies zu tun, sagte die in Finnland ansässige Nachrichtenseite gbtimes.com.

China könnte das einzige Land mit einer ständigen Präsenz im Weltraum werden, wenn die derzeitige US-geführte Internationale Raumstation ihren Betrieb im Jahr 2024 einstelle, sagte die National Broadcasting Company (NBC).

China habe bereits eine Vereinbarung mit den Vereinten Nationen zur Öffnung der chinesischen Weltraumstation für die Aufnahme von wissenschaftlicher Nutzlast, Astronauten und sogar Modulen von Ländern aus der ganzen Welt unterschrieben, berichtete gbtimes.

China ist „im Aufstieg begriffen und für die Vereinigten Staaten besteht die echte Gefahr in Zukunft zurückzufallen“, wurde Leroy Chiao, ein ehemaliger NASA-Astronaut und Teilnehmer an vier Weltraumflügen, von NBC zitiert.

Obwohl China Jahrzehnte hinter dem US-Weltraumprogramm liege, hole es deutlich auf und nutze den von chinesischen Experten betitelten “Vorteil des Nachzüglers“, berichtete NBC.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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